Inhaltsstoffe in Beauty-Produkten

Wie schädlich ist dein Nagellack?

24. Apr. 2016 von

Wer gepflegte Hände vorzeigen möchte, geht entweder zur Maniküre oder verwendet Nagellack. Die Inhaltsstoffe in konventionellen Produkten sind aber nicht immer unbedenklich. Gibt es Lacke, die nicht schädlich für die Gesundheit sind?

Hübsch, glänzend und très chic – aber meistens giftig. Eigentlich tut man seiner Gesundheit keinen Gefallen, wenn man sich Lack auf die Nägel pinselt. Denn obwohl Verbraucherschutzorganisationen vermehrt auf bedenkliche Inhaltsstoffe aufmerksam machen, gibt es immer noch einige schädliche – und trotzdem erlaubte – Inhaltsstoffe im Nagellack.

Das ist an manchen Inhaltsstoffen bedenklich

Herkömmliche Nagellacke enthalten Inhaltsstoffe, die von der Kosmetikverordnung zugelassen sind. Sie können sogar bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten, wenn sie nur in geringen Dosen in die Rezeptur gemixt werden.

Wenn du dir kein Gift auf die Nägel pinseln willst, dann check deinen Lieblingslack auf die folgende Inhaltsstoffe, die auf exurbecosmetics.com erklärt werden:

Formaldehyd und Formaldehyharz

Diese Stoffe agieren insbesondere als Konservierungsstoffe. Formaldehyd setzt man zudem in nagelhärtenden Produkten ein. Problematisch: Es wird von der amerikanischen Environmental Protection Agency (EPA) als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Es kann zudem Hautreizungen und Allergien hervorrufen

Toluol

Toluol kann die Geschlechtsorgane beeinflussen und möglicherweise Nerven-, Nieren-, und möglicherweise auch Leberschäden verursachen. Schwangere sollten Toluol vermeiden, da es dem Ungeborenen Schaden könnte. In der EU darf der Stoff eigentlich nicht mehr verwendet werden, deshalb solltest du vor allem Produkte überprüfen, die außerhalb der EU produziert werden.

Phtalate (DBP)

Phtalate sind Weichmacher, die den Lack daran hindern sollen, Abzusplittern oder Abzublättern. Weichmacher sind in der EU generell verboten, allerdings dürfen Hersteller es als Hilfsstoff einsetzen, wenn sie beim Endprodukt nicht mehr feststellbar sind. Die übriggebliebenen Reste sind dann in angeblich „gesundheitlich unbedenklichen Mengen“ im Produkt vorhanden. Die Restmengen müssen nicht mehr auf der Verpackung angegeben werden.

Campher (Kampfer)

Campher sorgt dafür, dass der Nagellack elastisch bleibt. Es kann aber zu Übelkeit, Angst und Aufgeregtheit führen, bei höheren Dosen sogar Verwirrtheits-, oder Dämmerzustände, Panik oder Störungen des Kurzzeitgedächtnisses auslösen. Allerdings ist die Konzentration bei Nagellack so gering, dass dir nichts passieren sollte.

Warum es kompliziert ist Bio-Nagellack herzustellen

Schön: Mittlerweile können wir auch im Naturkosmetik-Regal zu hübschen Lacken greifen. Doch so einfach ist das nicht …

Als erstes wären da die Anforderungen an die Konsistenz. In der Flasche muss der Lack flüssig sein, auf den Nägeln rasch härten. Die Anwenderinnen erwarten, dass die Lacke schnell trocknen, nicht splittern, qualitativ sehr hochwertig sind und womöglich den Nagel noch atmen lassen. Das sind Eigenschaften, die förmlich „Chemie“ rufen.

Wie brigitte.de schreibt, gehen Hersteller lieber auf Nummer sicher und verwenden die bewährten (giftigen) Inhaltsstoffe, weil sie befürchten, dass die Kundinnen sonst ganz schnell abspringen. Dass das nicht ein Muss ist, beweisen die Nagellacke dreier Naturkosmetik-Marken, die Utopia getestet hat: „Sante“, „benecos“ & „Logona“.

Nagellacke ungiftig machen

Wenn du ungefährlichen Nagellack kaufen möchtest, achte auf die „Free“-Deklaration. Utopia erklärt aber, das du auch bei als „5-Free“ beworbenen Nagellacken vorsichtig sein sollst: „Die Lacke können noch einige bedenkliche Inhaltsstoffe wie etwa chemische Farbstoffe, UV-Filter und Weichmacher enthalten.“

Obwohl sich die Naturkosmetik-Hersteller bemühen, gilt das auch für die meisten Naturkosmetik-Lacke. Leider sind sie nicht so natürlich, wie man es erwarten würde. Es gibt nur einen einzigen Nagellack, der Naturkosmetik-zertifiziert ist. Es handelt sich um den Logona Natural Nail Polish. Er ist komplett frei von synthetischen Farb-, Duft- und Konservierungsstoffen sowie erdölbasierten Rohmaterialien. Verwendet werden Inhaltsstoffe, die zwar natürlich, aber nicht vegan sind: Er basiert auf Schellack (Ausscheidungen von Lackschildläusen) und Alkohol. Ein Fläschchen kostet um die 15 Euro.