Dekorative Kosmetik

Vorsicht vor diesen Schadstoffen in Lippenstiften

27. Okt. 2017 von

Der Lippenstift ist wohl das Kosmetikum schlechthin – Millionen Frauen weltweit lieben ihn. Doch es lohnt sich bei der Wahl des Lippenstiftes, zwei Mal hinzuschauen. Denn oft stecken Stoffe in dem Kosmetikum, die als hautschädigend und krebserregend gelten.

So viel Lippenstift „essen“ Frauen

Rund 3,5 Kilogramm Lippenstift „isst“ eine Frau im Laufe ihres Lebens, wie das Naturkosmetikunternehmen „Raw Natural Beauty“ 2009 errechnete. Das entspricht 14 Butterblöcken von je 250 Gramm.

Schon beim Auftragen gelangt die Lippenfarbe nicht selten an unsere Zähne und spätestens beim Essen, Trinken oder Küssen landet er über den Mund in unserem Magen – oder dem unserer Liebsten.

Deshalb solltest Du gerade bei der Wahl des Lippenstiftes auf die Inhaltsstoffe achten, denn nicht selten sind diese alles andere als gesund.

Krebserregende Mineralöle

Viele Lippenstifte enthalten Öle und Wachse auf Mineralölbasis. Erst 2016 testete das „Chemische und Veterinär­unter­suchungs­amt“ (CVUA) in Münster Kosmetika auf solche Mineral­ölbestand­teile.

Das Ergebnis: Einige Lippenstifte sind mit aromatischen Kohlenwasserstoffen (MOAH) belastet, die als besonders kritisch eingestuft werden.

So nimmt die „Europäische Behörde für Lebens­mittel­sicherheit“ (Efsa) an, dass MOAH erbgutver­ändernde und krebs­er­regende Komponenten enthält.

Schädliche Farbstoffe

Auch die schönen Farben, für die wir Lippenstifte so lieben, können gesundheitsschädlich sein.

Vor allem der problematische Farbstoff Tartrazin steckt in zahlreichen konventionellen Lippenstiften, wie „Ökotest“ 2009 in einer Untersuchung feststellte. Der Stoff, der auf der Inhaltstoffliste als CI 19140 gelistet ist, könne Juckreiz und Hautausschläge auslösen, wie die Tester mitteilten.

Weitere bedenkliche Farbstoffe, die oft in Lippenstiften stecken, sind etwa CI 17200, CI 15985 oder CI 15850. Sie können den Stoff Anilin abspalten, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Parabene, Paraffine und Silikone

Um die Lippenkosmetik für Monate haltbar zu machen, setzen die meisten Hersteller Konservierungsstoffe wie Parabene ein. „Ökotest“ fand unter anderem in zahlreichen Lippenstiften das stark umstrittene Propylparaben. Es gilt als potenziell hormonverändernd. In Tierversuchen wirkte es sich schädlich auf die Fortpflanzung aus.

Auch die aus Erdöl gewonnenen Paraffine gehören zu den häufigen Inhaltsstoffen der meisten Lippenstifte. Sie verschließen die Hautporen und sorgen so dafür, dass die Lippen austrocknen. Gelangen Paraffine in den Körper, können sie sich sogar in der Leber und den Lymphknoten ablagern.

Um diesem Effekt entgegenzuwirken, werden wiederum Silikone beigemischt, die einen künstlichen Schmierfilm erzeugen und die Hautporen so noch mehr verstopfen.

Zerquetschte Läuse auf den Lippen

Wohl nicht nur für vegan lebende Menschen ein No-Go ist die Tatsache, dass die rote Farbe in Lippenstiften nicht selten aus toten Tieren gewonnen wird.

Genauer gesagt aus Schildläusen, die extra für diesen Zweck gezüchtet und anschließend zerquetscht werden.

So entsteht der Farbstoff Karmin – auch Carmine, Cochinille, Cochineal, Karminsäure, E 120, CI 75470 genannt.

CodeCheck hilft Dir beim Kauf

Generell empfiehlt es sich auch bei Lippenstiften auf zertifizierte Naturkosmetik umzusteigen, die auf natürliche Inhaltsstoffe baut. Jedoch ist diese nicht immer vegan und kann auch Karmin enthalten.

CodeCheck zeigt Dir auf einen Blick, ob tierische oder gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe in Deinem Lippenstift stecken. Außerdem kannst Du diesen so beim nächsten Kauf ganz bewusst aus dem Weg gehen.

So einfach geht’s: Den Strichcode des Lippenstiftes über die CodeCheck-App scannen oder den Produktnamen auf der Website eingeben. So erfährst Du nicht nur, ob gesundheitsschädliche Stoffe im Lippenstift stecken, sondern erfährst zugleich, welche unbedenklichen Alternativen es gibt.