INCI-Sünden zum Abgewöhnen

Unsere Liste der 7 bedenklichsten Inhaltsstoffe in Kosmetika

18. Mai 2020 von

Konventionelle Kosmetik ist meist ein Cocktail aus Stoffen, die uns und der Umwelt schaden können. Man kann sie aber gegebenenfalls meiden und durch unbedenkliche Stoffe ersetzen. Zum Glück gibt es jede Menge Alternativen. Wir zeigen Dir, welche sieben Inhaltsstoffe besonders problematisch sein können.​

1. Parabene in Kosmetik

Parabene dienen in Kosmetikprodukten als antibakteriell wirkende Konservierungsstoffe. Sie sind zum Beispiel in Cremes, Sonnencremes, Duschgels, Zahnpasten oder auch dekorativer Kosmetik enthalten. Das Problem: Sie können einen Einfluss auf den menschlichen Hormonhaushalt haben und stehen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. In Kosmetikprodukten sind daher für Stoffe wie Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben oder Butylparaben gewisse Höchstmengen eingehalten. Da sie jedoch in zahlreichen Produkten stecken, können diese Grenzwerte unter Umständen regelmäßig überschritten werden. Wenn Du zum Beispiel regelmäßig, Duschgel, Zahnpasta und Sonnencreme benutzt, die Parabene enthalten, ist Dein Körper diesen Stoffen in höherem Maße ausgesetzt.​ In diesem Zusammenhang wird auch oft vom „Cocktaileffekt“ gesprochen.

2. Mikroplastik und flüssige Polymere

Mikroplastikpartikel (kleinste Kunststoffteilchen) und flüssige oder wachsartige Polymere werden in kosmetischen Produkten als Schleif, Füll- oder Trübungsmittel eingesetzt. Sie tragen Namen wie Nylon-6, Polyethylene, Polyurethane oder Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer.

Mikroplastik und schwer abbaubare Polymere können über das Abwasser in die Umwelt gelangen, da sie nicht immer gefiltert werden können. Klärschlamm aus den Kläranlagen wird teilweise auch auf Feldern ausgebracht. So können Mikroplastikpartikel und flüssige Polymerstoffe in unsere Böden und Lebensmittel gelangen.

Die CodeCheck-App zeigt Dir ganz genau, in welchen Produkten Mikroplastik und schwer abbaubare flüssige Polymere stecken und wie Du es vermeiden kannst.

3. UV-Filtersubstanzen in Sonnenschutzmitteln

Die meisten konventionellen Sonnencremes enthalten chemische UV-Filter. Einige dieser Filter stehen in der Kritik, da sie häufiger Allergien auslösen als mineralische Sonnenfilter. Außerdem können einige potenziell hormonähnliche Wirkungen aufweisen. Aber auch unsere Umwelt kann Schaden nehmen, wenn die Stoffe über die Haut ins Meer gelangen. Einige dieser chemischen UV Filter wie Oxybenzon und Octinoxat, welche als Benzophenone beziehungsweise Ethylhexyl Methoxycinnamate in der INCI-Liste deklariert sind, können sich im Gewebe von Fischen und sogar in Korallen anreichern und Schäden am Erbgut von Larven verursachen. Auch Stoffe mit den Bezeichnungen 4-Methylbenzylidene Camphor, Ethylhexyl Dimethyl PABA, Homosalate oder Octocrylene solltest Du meiden.

4. Palmöl in Kosmetik erkennen und vermeiden

Palmöl ist weltweit das billigste und meistverwendete Pflanzenöl. Auch in vielen Kosmetika ist es enthalten. Aufgrund der steigenden Nachfrage werden Regenwald- und Torfgebiete großflächig zerstört, was sich katastrophal auf die Biodiversität, das Klima und die lokale Bevölkerung auswirkt.

In Kosmetika wird das Öl nicht immer als Palmöl deklariert, da viele Inhaltsstoffe „nur“ indirekt aus Palmöl hergestellt sein können. Leider gibt keine Deklarierungspflicht für Inhaltsstoffe die aus Palmöl hergestellt werden können. Palmöl kann sich daher hinter Hunderten verschiedenen Bezeichnungen verstecken, unter anderem auch hinter folgenden: Isopropyl Stearate, Caprylic/Capric Triglyceride, Cetyl Palmitate oder Glyceryl Stearate.

Palmöl wird leider auch in Naturkosmetik verwendet. Hier ist es jedoch in der Regel zertifiziert, was bedeutet, dass beim Anbau der Ölpalme gewisse Mindeststandards eingehalten werden müssen.

5. Paraffine in Cremes und Co.

Viele Stoffe wie zum Beispiel Paraffine basieren auf Erdöl. Sie werden Kosmetika als fettende Komponenten beigefügt, welche die Haut glatt aussehen lassen, da sie sich wie ein Film über die Haut legen können. Dieser Film verhindert auch erhöhten Wasserverlust durch die Haut, sodass sie weicher wirkt. Allerdings ist der Effekt nur von kurzer Dauer, denn diese Stoffe bewirken keine echte Verbesserung des Hautbildes, sondern können sogar langfristig zur Verminderung der hauteigenen Regenerationsfähigkeit führen und so Trockenheit fördern. Hinzu kommen Risiken durch sogenannten MOSH- und MOAH-Verbindungen, die mit mineralölbasierten Stoffen in Verbindung gebracht werden. Sie stehen unter anderem in Verdacht, krebserregende Wirkungen zu haben.

6. PEG-basierte Emulgatoren

Normalerweise lassen sich Wasser und Öl nicht mischen. Mit Emulgatoren ist dies jedoch möglich. Deshalb werden sie unter anderem in Gesichtscremes, Shampoos oder Deos verwendet, um wässrige und ölige Bestandteile zu vereinen und zu stabilisieren.

Zum Einsatz kommen meist synthetisch aus Erdöl hergestellte Polyethylenglykole (PEGs) und PEG-Derivate. Abhängig von Gruppe der PEG-Derivate (zum Beispiel der Kettenlänge) und der Häufigkeit und Art der Anwendung können sie problematisch sein. Zum Beispiel, weil sie die Haut durchlässiger für Schadstoffe und Chemikalien machen können.

7. Allergene Duftstoffe – Auslöser für Kontaktallergien

Wir sind in unserem Alltag von immer mehr Duftstoffen umgeben. Sie werden auch in Kosmetika wie Creme, Parfüm, Eau de Toilette, Aftershave, Deodorant, Rasierwasser, Shampoo und Seife eingesetzt. Oft sind die Düfte chemischen Ursprungs und können Allergien auslösen. Juckreiz, Rötungen und Schwellungen gehören zu den Symptomen. Für 26 Duftstoffe, die europaweit am häufigsten bei Menschen Allergien hervorrufen, gilt eine Kennzeichnungspflicht: sind sie im Produkt in einer bestimmten Menge enthalten, müssen sie auch einzeln deklariert werden. Das gilt z. B. für Citral, Cinnamal, Coumarin oder Limonene.

Mit CodeCheck kannst Du potenziell gefährliche Duftstoffe und auch alle anderen potenziell bedenklichen Inhaltsstoffe in Deiner Kosmetik ganz leicht erkennen und bei Bedarf meiden.

Anmerkung der Redaktion: dieser Artikel erschien zum ersten Mal am 20 Mai 2019

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Weiterführende Links:

- Wenn kosmetische Inhaltsstoffe wie Hormone wirken

- CodeCheck Studie zu versteckten Polymeren in Kosmetikprodukten

- Palmöl-Ratgeber von CodeCheck

- Studie zu den Auswirkungen von Oxybenzon und Octinoxat

- Stifung Warentest zu MOSH- und MOAH-Verbindungen