Mikroplastik in Lebensmitteln

So vermeidest Du Mikroplastik in Deinem Bier

01. Aug. 2020 von

Sommerzeit ist Biergartenzeit, denn kein alkoholisches Getränk ist bei den Deutschen so beliebt, wie das Bier. Doch wusstest Du, dass bei der Herstellung nicht nur Hopfen und Malz verwendet werden, sondern auch Mikroplastik? Wir erklären Dir, warum das so ist und wie Du es vermeiden kannst.

Mikroplastik steckt in unseren Kosmetikprodukten, im Wasser aber auch in zahlreichen Lebensmitteln. Laut einer Studie der “University of Newcastle” nimmt jeder Mensch im globalen Durchschnitt jede Woche fünf Gramm Mikroplastik zu sich. Das entspricht in etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Den größten Anteil nehmen wir demnach über das Trinkwasser auf. Aber auch im Bier lassen sich Spuren synthetischer Polymere finden. Zwar besagt das deutsche Reinheitsgebot, dass für die Herstellung von Bier nur Gerstenmalz, Hopfen, Wasser und Hefe verwendet werden dürfen. Allerdings dürfen laut dem ‘’Vorläufigen Biergesetz’’ von 1993 auch technische Zusatzstoffe, Filterhilfsmittel und Farbstoffe verwendet werden. Auch die Verwendung synthetischer Polymere wie Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP) ist demnach zulässig.

Mikroplastik lässt Bier länger klar bleiben

Fast alle Großbrauereien fügen ihren Bieren Polyvinylpolypyrrolidon zu. Dieses Kunstoffgranulat sorgt dafür, dass das Bier länger klar und haltbar bleibt. PVPP bindet die Gerbstoffe im Bier und ist gleichzeitig wasserlöslich, beeinträchtigt somit also weder den Geschmack noch die Farbe des Getränks. Da dieses Polymer bis auf technisch unvermeidbare Rückstände entfernt wird, muss es auf der Flasche nicht deklariert werden. Kritiker:innen befürchten jedoch, dass Rückstände vorhanden bleiben können. Einen Anhaltspunkt für diese Vermutung liefert eine Studie aus dem Jahr 2014. Ein deutscher Chemiker untersuchte hierfür 24 Biersorten und fand in allen von ihnen Spuren von Mikroplastik, wenn auch in geringer Konzentration.

Welche gesundheitlichen Schäden sind zu befürchten?

PVPP wird auch in Nahrungsergänzungsmitteln unter der E-Nummer E1202 verwendet. Ansonsten wird der Stoff zudem als Süßungsmittel eingesetzt. Eine generelle Beschränkung der Höchstmenge liegt nicht vor, da der Stoff als unbedenklich gilt. Laut Forscher:innen ist bisher jedoch weiterhin unklar, welche gesundheitlichen Schäden Mikroplastik in unseren Körpern verursachen können. Eine Studie des “King's College” in London legt nahe, dass eine gewisse Menge je nach Art des Mikroplastiks toxisch sein kann.

Wenn Du also Nummer sicher gehen willst und auf Mikroplastik in Deinem Bier verzichten möchtest, lohnt es sich im Supermarkt nach naturtrüben Bieren zu schauen, da diese nicht gefiltert werden müssen.

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