Pickel und Mitesser ade!

Natürliche Stoffe gegen Unreinheiten

29. Okt. 2019 von

Hier ein Pickel, da ein Mitesser – unreine Haut ist weit verbreitet und nicht nur ein Phänomen, das Teenager betrifft. Wir erklären Dir die Ursachen unliebsamer Hautprobleme und zeigen Dir, welche Inhaltsstoffe Du meiden solltest. Außerdem erklären wir, mit welchen natürlichen Stoffen und einfachen Tipps Du unreiner Haut vorbeugen kannst.

Die Haut ist ein wichtiges Entgiftungsorgan

Zusammengefasst können alle schädlichen Substanzen oder Verhaltensweisen, die unseren Körper schwächen oder belasten, unreine Haut befördern. Grund dafür ist, dass die Haut eines unserer größten Entgiftungsorgane ist. Über die Haut, genauer gesagt über die Talg- und Schweißdrüsen, werden Stoffwechselabbauprodukte und andere Substanzen ausgeleitet. Hunderte von Stoffen werden über die Haut ausgeschieden, darunter Wasser oder auch Substanzen wie Giftstoffe aus Tabak.

Wenn die Talgdrüsen jedoch nicht mehr durchgängig oder überlastet sind, kann unreine Haut bis hin zu Akne entstehen. Dem können wir entgegenwirken, indem wir schädliche Einflüsse durch die folgenden Tipps so weit wie möglich reduzieren.

Der Säureschutzmantel als Basis reiner Haut

Die Hautschutzbarriere bewahrt die Haut vor schädlichen Einflüssen. Man nennt diese Schutzschicht auch den Säureschutzmantel. Sein pH-Wert ist optimalerweise leicht sauer (5,5 pH), woraus sich der Name ableitet.

Einerseits bewahrt der Säureschutzmantel die Haut vor dem Feuchtigkeitsverlust. Andererseits schützt er die Haut vor dem Eindringen von Krankheitserregern und Schadstoffen aus der Umwelt. Auch das Wachstum von Viren und Bakterien wird durch das saure Milieu gehemmt. So ist gerade bei zu Unreinheiten neigender Haut ein intakter Säureschutzmantel essentiell.

Diese INCIs können Deine Haut anfälliger für Unreinheiten machen

Zu den INCIs, die eine Schwächung der Hautschutzbarriere bewirken können, zählen unter anderem folgende:

  • Bestimmte Alkohole

Alkohol wird von Kosmetikherstellern aus verschiedenen Gründen verwendet. Er dient unter anderem zur Konservierung. Wird die Einzelbezeichnung “Alkohol” verwendet, handelt es sich normalerweise um Ethanol oder Ethyl Alkohol. Das ist nicht zu verwechseln mit Fettsäure-basierten Inhaltsstoffen wie Cetyl Alcohol oder Cetearyl Alcohol, welche in einer Vielzahl von Kosmetika als als Weichmacher und Verdicker eingesetzt werden. Diese sogenannten Fettalkohole pflegen die Haut auf eine milde Art und sollen die Bildung von Mitessern und Pickeln verhindern. Produkte mit Cetyl Alcohol oder Cetearyl Alcohol können also als “Frei von Alkohol” deklariert werden.

Reguläre Alkohole, wie Alcohol denat, Ethanol, Ethyl Alcohol, Methanol, Isopropyl Alcohol oder Benzyl Alcohol dagegen können der der Haut Flüssigkeit entziehen und sie austrocknen. Fettige Haut kann so schnell in einen Teufelskreis geraten. Denn Alkohol signalisiert der Haut, dass zu wenig Fett vorhanden ist, wodurch sie dann noch mehr Fett produziert.

  • PEG-basierte Emulgatoren

Normalerweise lassen sich Wasser und Öl nicht mischen. Mit Emulgatoren ist dies jedoch möglich. Deshalb werden sie unter anderem in Gesichtscremes, Shampoos oder Deos verwendet, um wässrige und ölige Bestandteile zu vereinen und zu stabilisieren.

Zum Einsatz kommen meist synthetisch aus Erdöl hergestellte Polyethylenglykole (PEGs) und PEG-Derivate. Abhängig von Gruppe der PEG-Derivate (zum Beispiel der Kettenlänge) und der Häufigkeit und Art der Anwendung können sie problematisch sein. Zum Beispiel, weil sie die Hautbarriere schwächen und unter Umständen durchlässiger für Schadstoffe und Chemikalien machen können.

  • Tenside bzw. Sulfate

Eine Untergruppe der Tenside sind sogenannte Sulfate wie Sodium Laureth Sulfate (SLES), Sodium Lauryl Sulfate (SLS), Ammonium Lauryl Sulfate (ALS) oder Sodium Myreth Sulfate. Die verbindenden, schäumenden Fähigkeiten von Sulfaten sind besonders in Seifen und Waschgelen, aber auch Cremes gefragt. Manche Sulfate wirken dabei aber aggressiv.

Das Problem bei Tensiden ist, dass sie ihren Reinigungsjob manchmal „zu gründlich erfüllen“. „Sie reagieren nicht nur mit dem unerwünschten Fett auf Haut und Haaren, sondern auch mit den Membranlipiden, die unsere Hautzellen umgeben. Bei zu häufiger Verwendung können sie so, dem Schutzmantel, der unsere Haut umgibt schaden”, so Dr. Ruta Almedom, wissenschaftliche Leiterin bei CodeCheck. Die Haut kann also trockener und durchlässiger für schädliche Fremdstoffe werden.

  • Paraffine

Viele Stoffe wie zum Beispiel Paraffine basieren auf Erdöl. Sie werden Kosmetika als fettende Komponenten beigefügt, welche die Haut glatt aussehen lassen, da sie sich wie ein Film über die Haut legen. Dieser Film verhindert auch erhöhten Wasserverlust durch die Haut, sodass sie weicher wirkt. Allerdings ist der Effekt nur von kurzer Dauer, denn diese Stoffe bewirken keine echte Verbesserung des Hautbildes, sondern können sogar langfristig zur Verminderung der hauteigenen Regenerationsfähigkeit führen und so Trockenheit fördern beziehungsweise die Haut aus der Balance bringen.

  • (Allergene) Duftstoffe

Wenn Du zu Unreinheiten neigst, solltest Du Deine Kosmetik auch auf kritische Duftstoffe überprüfen. Oft sind Düfte chemischen Ursprungs und können Allergien auslösen. Juckreiz, Rötungen und Schwellungen gehören zu den Symptomen. Bakterien haben bei einer derartigen Schwächung der Hautschutzbarriere leichtes Spiel.

Welche INCIS sind wirksam bei unreiner Haut?

Die optimale Pflege gegen Unreinheiten greift auf Inhaltsstoffe zurück, welche die Haut nicht schwächt oder reizt, sondern sie mit Feuchtigkeit versorgt, Pickeln vorbeugt und Entzündungen abklingen lässt. Wir nennen Dir vier INCIs, die sich als besonders wirksam gegen Pickel erwiesen haben.

  • Zink

Zink unterstützt die Wundheilung und hat eine antibiotische Wirkung auf Bakterien. Dies beugt Entzündungen vor.

  • Salicylsäure

Auch zu empfehlen sind Waschgels oder Cremes mit Salicylsäure. Diese Gels machen die Haut geschmeidiger und wirken anti-entzündlich.

  • Niacinamid

Niacinamid (Vitamin B3) regeneriert eine geschädigte Hautbarriere, wie in verschiedenen Studien gezeigt wurde. Dies verbessert die gesamte Hautgesundheit und hilft sowohl gegen Unreinheiten, als auch bei Hauttrockenheit.

Bei unreiner Haut wirkt Niacinamid direkt gegen die Ursache der Pickelbildung, indem es eine übermäßige Talgproduktion der Haut reduziert und Entzündungen hemmt.

  • Bisabolol

Bisabolol ist der Hauptwirkstoff der Kamille. Der Stoff regeneriert und beruhigt die Haut. Bisabolol wird besonders zur Pflege von fettiger, unreiner und irritierter Haut empfohlen. Wie die Kamille wirkt Bisabolol gegen Entzündungen und hemmt das Bakterienwachstum. So heilen Pickel schneller ab und ihrer Entstehung wird vorgebeugt.

Welche Peelings bevorzugen

Peelings können eine sinnvolle Ergänzung zur Hautpflege darstellen. Sie entfernen abgestorbene Hautschüppchen und befreien die Poren, wodurch Pickeln vorgebeugt wird. Dabei wird zwischen mechanischen und biochemischen Peelings unterschieden.

Mechanische Peelings

Mechanische Peelings enthalten kleine Peelingkörnchen, welche die Haut von außen durch Schleifpartikel von Schmutz, Unreinheiten und abgestorbenen Hautschuppen befreien.

Dazu gehören die meisten herkömmlichen Peelings. Leider enthalten viele davon Mikroplastik. Dieses stellt für unsere Umwelt eine enorme Belastung dar, denn die kleinen Plastikkügelchen binden Giftstoffe und reichern sich in Wasserlebewesen an. Bei unreiner Haut können mechanische Peelings außerdem entzündete Hautstellen reizen und die Wundheilung stören. Deshalb empfehlen wir biochemische Peelings zu verwenden.

Biochemische Peelings

Im Gegensatz zu mechanischen wirken biochemische Peelings durch Fruchtsäure wie PHA, BHA oder AHA. Die Säure ermöglicht, dass sich die abgestorbenen Hautpartikel ohne Reibung entfernen lassen.

Außerdem können Fruchtsäurepeelings sogar Verklebungen zwischen den Hornhautzellen lösen und das Bakterienwachstum hemmen, da sie den Säureschutzmantel stabilisieren. So wird der Pickelbildung vorgebeugt.

Zudem regen Fruchtsäurepeelings die Hauterneuerung durch eine Steigerung der Kollagenbildung an. Die Haut wird dadurch besser durchblutet und der Teint strahlt wieder frisch und rosig.

Extra Tipp

Über den Tag verteilt greifen wir uns häufig ins Gesicht, stützen uns auf den Händen ab oder reiben uns die Augen, wodurch Bakterien auf die Gesichtshaut gelangen. Diese lassen den ein oder anderen Pickel entstehen, der sich ganz einfach verhindern ließe, wenn wir die Hände vor dem Kontakt mit der Haut gründlich waschen würden.

Die richtige Ernährung bei unreiner Haut

Die Ernährung hat einen besonderen Stellenwert bei unreiner Haut. So gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang von Akne und bestimmten Lebensmitteln. Vor allem Milch und Milchprodukte, Süßigkeiten, zuckerhaltige Getränke und Fast Food können Unreinheiten fördern.

Eine iranische Studie stellte ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Akne und dem Konsum von Milch fest. Demgegenüber wurden bei Joghurt und Käse keine signifikanten Auswirkungen auf die Akne-Entwicklung beobachtet.

Wenn unsere Haut zu Unreinheiten neigt, lohnt es sich, das Thema Ernährung genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein gesunder Speiseplan mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und Nüssen tut unserem Hautbild gut.

Hautgesundheit ist Darmgesundheit

Auch das Thema Darmgesundheit ist von großer Bedeutung für unsere Haut. Der Darm ist immerhin für rund 80 Prozent der Immunleistung des Körpers zuständig und somit auch zentral für die Hautgesundheit.

Es lohnt sich daher, die Darmflora mit probiotischen Lebensmitteln zu unterstützen. Eine Liste probiotischer Lebensmittel findest Du auch im weiter unten verlinkten CodeCheck-Artikel.

Was sowohl den Darm, als auch alle anderen Organe schwächt, ist Stress. Er ist so schädlich, dass es sich lohnt, unser Leben bewusst gelassener und mit mehr Freude zu leben. Und auch das sieht man dann der Haut an.

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