Gepflegte Hände

Welche Handcreme ist die beste?

18. Feb. 2025 von

Kalte Temperaturen, trockene Heizungsluft und häufiges Händewaschen - gerade im Winter müssen unsere Hände einiges aushalten. Eine gute Handcreme pflegt, schützt und regeneriert ohne bedenkliche Inhaltsstoffe. Wir zeigen dir, worauf es bei guten Handcremes für schöne, gepflegte Hände ankommt.

Warum trocknen die Hände aus?

Häufiges Händewaschen mit heißem Wasser kann den wichtigen Säureschutzmantel der Haut angreifen. Starke Temperaturschwankungen, denen die Haut drinnen und draußen ausgesetzt ist, strapazieren sie zusätzlich. In der Folge kann sich die Haut weniger gut vor Umwelteinflüssen schützen und trocknet aus. Auch Bakterien, die der Säureschutzmantel normalerweise abwehrt, können die Haut jetzt leichter angreifen. Oft entstehen in der gestressten Haut kleine Risse. Dadurch spannt die Haut, Trockenheit und Juckreiz werden begünstigt.

[final] Handcreme Illu
Canva Pro

Welche Inhaltsstoffe sind bedenklich?

Eine gute Handcreme ist eine Wohltat für strapazierte Hände. Doch es ist nicht alles Gold, was im Drogerieregal glänzt. Handcremes enthalten oft potenziell schädliche Inhaltsstoffe. Wir nennen dir vier häufig verwendete Stoffe und erklären, warum sie bedenklich sind.

Emulgatoren und Tenside

Emulgatoren, zu denen auch einige Polyethylenglykole (PEG) gehören, helfen Fett und Wasser zu mischen. Manchmal wirken sie aber auch zu “gut”, denn bei der Anwendung behalten sie diese Funktion bei und können so wichtige Fette von der Haut lösen. Außerdem können Emulgatoren die Haut durchlässiger machen. Mögliche Folgen der geschwächten Hautbarriere sind Reizungen, Rötungen oder Allergien. Auch Tenside entfernen nicht nur überschüssiges Fett und anhaftenden Schmutz, sondern ebenso hauteigene Fette, so genannte Lipide. Die Haut verliert an Elastizität und trocknet aus.

Hormonell aktive Stoffe

Hormonell wirksame Stffe oder sogenannte endokrine Disruptoren können zum Beispiel als Konservierungsmittel in Kosmetika enthalten sein. In Handcremes werden am häufigsten Parabene als antibakteriell wirkende Konservierungsstoffe eingesetzt. Besonders die langkettigen Parabene stehen im Verdacht in den Hormonhaushalt des Menschen eingreifen zu können. In der Europäischen Union sind daher einige Parabene wie Isopropylparaben, Isobutylparaben und Phenylparaben in Kosmetika verboten. Andere, wie Methylparaben und Ethylparaben sind erlaubt, jedoch ist ihre Konzentration stark begrenzt. Das Problem: Wenn mehrere dieser Stoffe in einem Produkt des täglichen Bedarfs enthalten sind, können diese Grenzwerte unter Umständen überschritten werden. Zudem kann die tägliche Anwendung mehrerer Produkte die Wirkung verstärken, ohne dass ein einzelner Stoff die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet. Über solche Kombinationswirkungen ist bis heute zu wenig bekannt.

Mineralölbasierte Stoffe

Viele Stoffe wie Paraffine basieren auf Erdöl. Ihre Herstellung gilt daher als nicht nachhaltig und ist oft mit Umweltproblemen verbunden. Sie werden Kosmetika als fettende Bestandteile zugesetzt, die der Haut ein glattes Aussehen verleihen, indem sie sich wie ein Film auf die Haut legen. Dieser Film verhindert auch einen erhöhten Wasserverlust durch die Haut und macht sie weicher, denn durch den Fettfilm wird Feuchtigkeit in den oberen Hautschichten festgehalten. Für Hände, die häufig gewaschen werden, kann das eine spührbare Erleichterung schaffen. Der Effekt ist jedoch nur oberflächlich, da diese Stoffe keine wirkliche Verbesserung des Hautbildes bewirken. Hinzu beanstanden Untersuchungsämter immer wieder Verunreinigungen mit sogenannten MOSH- und MOAH-Verbindungen, die mit mineralölbasierten Stoffen in Verbindung gebracht werden. MOSH können sich in Körpergeweben anreichern und bestimmte MOAH-Verbindungen stehen unter anderem im Verdacht, krebserregend zu sein. Über ihre langfristigen Auswirkungen auf den Menschen ist wenig bekannt.

Allergene Duftstoffe

EInige Duftstoffe gelten als potenziell allergieauslösend. Sie müssen daher ab einer bestimmten Menge in der Liste der Inhaltsstoffe explizit genannt werden. Diese Regelung betrifft derzeit insgesamt 81 Duftstoffe. In Zusammenarbeit mit dem DAAB (Deutscher Allergie- und Asthmabund) zeigt CodeCheck diese besonders kritischen Duftstoffe in der App an. Menschen mit gesunder Haut müssen Duftstoffe nicht fürchten. Wer jedoch zu Allergien neiget oder einfach auf Nummer Sicher gehen möchte, kann Duftsstoffe mit Hilfe der Personalisierungsoption in der CodeCheck-App gezielt vermeiden.

Diese Produkte enthalten potenziell schädliche Inhaltsstoffe

Was macht eine gute Handcreme aus?

Aus unserer Sicht unbedenkliche Handcremes verzichten auf diese potenziell schädlichen Inhaltsstoffe. Das trifft auf viele Produkte aus dem Naturkosmetikbereich zu, denn diese dürfen nur aus Naturstoffen hergestellt werden. Doch Achtung: Auch pflanzliche Auszüge in Naturkosmetik können irritierende oder sensibilisierende Stoffe enthalten. Hier sollten sensible Gruppen einen Blick in die Inhaltsstoffe werfen. Zudem gibt es keine rechtlich verbindliche Definition von Naturkosmetik. Daher empfehlen wir dir, auf Siegel wie „Ecocert“ oder „BDIH“ zu achten. Sie kennzeichnen zuverlässig Naturkosmetik.

Es gibt aber auch viele konventionelle Handcremes, die „gut“ oder sogar „sehr gut“ sind. Das zeigt ein aktueller Test unseres Content-Partners „Öko-Test“. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du deine Handcreme auch mit der CodeCheck-App überprüfen. Hier zeigen wir dir auf einen Blick potenziell gesundheitsschädliche und allergieauslösende Inhaltsstoffe an.

Welche Inhaltsstoffe machen eine gute Handcreme aus?

Die Natur bietet eine Fülle von pflegenden und schützenden Inhaltsstoffen für gute Handcremes. Entsprechend vielfältig sind die Rezepturen. Wichtig ist, dass die Handcreme ausreichend und nachhaltig pflegt, ohne die Haut zu beschweren.

Wir zeigen dir vier besonders gute Inhaltsstoffe für weiche und gepflegte Hände und stellen dir Produkte vor, in denen diese Stoffe enthalten sind.

Übrigens: Die Position des Inhaltsstoffes auf der Liste der Inhaltsstoffe gibt dir einen Hinweis darauf, ob der natürliche Wirkstoff tatsächlich eine wichtige Rolle in der Rezeptur spielt. Wenn das der Fall ist, taucht er auf einem der ersten Plätze auf.

1. Pflanzliche Öle und Fette

Pflanzliche Öle und Fette versorgen die Haut mit wertvollen Fettsäuren, die helfen, die Elastizität der Haut zu erhalten. Sie haben rückfettende Eigenschaften und regenerieren strapazierte Haut.

Gute natürliche Öle und Fette, die häufig in Handcremes verwendet werden, sind unter anderem:

  • Olivenöl (Olea Europaea Oil)
  • Mandelöl (Prunus Amygdalus Dulcis Oil)
  • Sojaöl (Glycine Soja Oil)
  • Sheabutter (Butyrospermum Parkii Oil)
  • Kokosöl (Cocos Nucifera Oil)
  • Jojobaöl (Simmondsia Chinensis Seed Oil) und
  • Sonnenblumenöl (Helianthus Annuus Seed Oil)

Diese Produkte sind reich an pflanzlichen Ölen und Fetten

2. Glycerin

Dieser Stoff kommt in der Natur als Bestandteil tierischer und pflanzlicher Fette und Öle vor und ist Teil des "Natural Moisturizing Factor"(Natürlichen Feuchthaltefaktors) unserer Haut. Glycerin ist in fast allen Handcremes - sowohl in Naturkosmetik als auch in konventioneller Kosmetik - enthalten, da es die Feuchtigkeit in der Haut bindet. So sorgt es vor allem bei trockener Haut für eine nachhaltige Pflege.

Diese Handcremes enthalten Glycerin

3. Bienenwachs

Eine Alternative zu Glycerin ist Bienenwachs, das der Haut ebenfalls hilft, Feuchtigkeit besser zu speichern. Außerdem schützt es vor schädlichen Umwelteinflüssen, da es sich wie ein Mantel um die Haut legt, ohne sie zu beschweren. Gleichzeitig wirkt das Bienenprodukt antibakteriell und pflegend. Vegan ist es allerdings nicht.

Diese natürliche Handcreme enthält Bienenwachs

4. Aloe Vera

Die Heilpflanze spendet der Haut Feuchtigkeit und repariert die oberste Hautschicht, indem sie unter anderem die Bildung des Säureschutzmantels unterstützt. So werden trockene und rissige Hände reichhaltig gepflegt und Entzündungen heilen schneller ab.

Hier ist Aloe Vera drin

5. Parfümfreie Handcreme für empfindliche Haut

Duftstoffe gehören zu den Standardinhaltsstoffen der meisten Handcremes. Sie können jedoch empfindliche Haut reizen. Synthetische Duftstoffe sind in Naturkosmetik generell verboten. Stattdessen werden ätherische Öle verwendet, die allerdings auch ein allergisches Potenzial haben. Wenn du empfindliche Haut hast, kann es daher sinnvoll sein, Handcremes mit Duftstoffen nur sparsam zu verwenden oder ganz darauf zu verzichten.

Diese Handcremes sind frei von Duftstoffen

Extra-Tipps bei trockenen Händen

Bei trockenen und rauen Händen hilft es beim Putzen oder Abwaschen Handschuhe zu tragen, auf heißes Wasser und aggressive Seifen lieber zu verzichten und nach dem Händewaschen direkt eincremen. Zusätzlich helfen Hausmittel wie Öl- oder Haferflockenbäder, um die Haut zu beruhigen. Wer seiner Haut noch mehr Gutes tun will, kann abends für die extra-Pflege eine Handmaske mit Wirkstoffen wie Urea oder Sheabutter aufragen.

Weiterführende CodeCheck-Links

Quellen

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