Beauty-Tipps

Haltbarkeit von Kosmetikprodukten

22. Okt. 2014 von

Abgelaufene Kosmetik gehört in den Müll, nicht jahrelang in den Kulturbeutel. Wer abgelaufene Kosmetik nutzt, kann der Haut ziemlich zusetzen. Doch meist fehlt das Ablaufdatum auf der Verpackung. Was also tun?

Haltbarkeit

Kosmetik hält nicht für die Ewigkeit. Wie andere Produkte auch, so bestehen Kosmetikprodukte aus verderblichen Inhaltsstoffen. In der Kosmetik-Verordnung wurde festgesetzt, dass ungeöffnete Kosmetikprodukte eine Haltbarkeit von 30 Monaten haben müssen. Sollten einige Produkte eine geringe Haltbarkeitszeit haben, so muss das auf der Verpackung durch ein Verfallsdatum gekennzeichnet sein.

Doch was macht unsere Kosmetik überhaupt über einen so langen Zeitraum haltbar? Derzeit tummeln sich etwa 50 verschiedenen Keim- und Pilzvernichter in den europaweit erhältlichen Cremes, Mascaras oder Lotionen. Die Hersteller greifen auf verschiedenste Konservierungsstoffe wie Alkohole oder Parabene zurück, um Mikroorganismen den Kampf anzusagen und damit die Haltbarkeit eines Produktes zu verlängern. „Ohne Konservierungsstoffe würden die Mikroben die Produkte schnell zersetzen und dabei auch gefährliche Spaltprodukte bilden“, so eine Sprecherin des Industrieverbands Körperpflege und Waschmittel in Frankfurt am Main. Das Resultat: Eine gefährliche Substanz würde entstehen, die der Haut mehr schadet als das sie nützt.

Die Hersteller greifen aber nicht nur auf Konservierungsstoffe zurück. Auch die Art und Weise, wie eine Creme mit der Umwelt in Berührung kommt, kann ihre Haltbarkeit verändern. Denn während etwa 1000 Bakterien pro Quadratzentimeter Haut auf den Fingerkuppen bei der Nutzung eines Cremetiegels in den Behälter geschleust werden, kommen Produkte in speziellen Pumpflakons oder Vakuumtuben erst gar nicht mit den Keimen in Berührung. Deshalb halten diese Produkte oft länger.

Andere Hersteller versuchen den Anteil an Konservierungsstoffen in Kosmetik dadurch zu senken, dass sie etwa ätherische Öle, Pflanzenextrakte oder Polyalkohole in ihre Rezepturen mit aufnehmen. Denn diese Stoffe wirken als Emulgator und vernichten so Pilze und Bakterien. Dieses Prinzip ist bei Naturkosmetik häufig zu finden und kann durch den Aufdruck „ohne Konservierungsmittel“ angezeigt werden.

Generell muss niemand befürchten, sich mit Kosmetikprodukten böse Keime auf die Haut zu pflanzen. Wer sich an die 30 Monate bei ungeöffneten Produkten, ansonsten an das vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum hält, macht nichts falsch.

Wer sich fragt, ob angebrochene Produkte noch genutzt werden können, sollte folgende Faustregel beachten: Alles, was nicht so riecht oder aussieht, wie es sollte, hat in der Kosmetiktasche nichts verloren! Wenn bei Produkten bereits die Phasentrennung begonnen hat, d.h. das voneinander Lösen von Öl- und Wasser-Bestandteilen, so gilt Vorsicht. Auch krümelige oder extrem dünnflüssige Produkte sollten besser in den Müll wandern.

Haltbarkeitsdatum bei Mascara, Puder & Co.

Wer unsicher beim Gebrauch seiner Kosmetikprodukte ist, der kann sich an den nachstehenden Angaben orientieren: Während Eyeliner und Kajalstift nahezu unbegrenzt haltbar sind, bleiben Mascara und flüssige Eyeliner bis zu 6 Monate verwendbar. Wenn sie allerdings krümeln oder ranzig riechen, sollte man die Produkte besser entsorgen. Produkte für die Lippen wie Lipgloss oder Lippenstift können rund zwei Jahre lang zum Einsatz kommen, ebenso wie Lidschatten oder die meisten Parfüms. Bei letzteren ist ein Zeichen der abgelaufenen Haltbarkeit eine Veränderung der Farbe und des Geruchs. Nagellack wird schon nach einem Jahr dickflüssig. Wenn er sich schwer verteilen lässt, verändern sich meist auch die Farbpigmente und die Substanz wird unbrauchbar. Bei Gesichtscremes oder Körperlotionen sollte man sich an die vorgeschriebene Haltbarkeit von einem Jahr halten. Wenn sich Geruch, Farbe oder Konsistenz verändern, ist Vorsicht geboten. Da bei Augencremes häufig nahezu auf Konservierungsstoffe verzichtet wird, sollten diese nur drei Monate benutzt werden. Unbegrenzt haltbar sind hingegen Deodorants.

Datums-Aufkleber helfen, den Überblick zu behalten

Um den Überblick nicht zu verlieren, empfehlen wir, alle Schminksachen und Cremes mit kleinen Datums-Aufklebern zu versehen. So kann man ganz leicht nachvollziehen, wie lange das Produkt schon offen ist – und ob es gegebenenfalls bereits in den Müll gehört.

Tipps zum Gebrauch

Kosmetikprodukte kommen bei Gebrauch mit Luft und Keimen in Verbindung. Wie schnell oder langsam sie dadurch unbrauchbar werden, hängt wesentlich von den Inhaltsstoffen und der Herstellungsweise ab. Anfällig sind Kosmetika, die viel Wasser enthalten. Das heißt also Cremes und flüssiges Make-up. Du kannst aber selbst einiges tun, damit deine Kosmetikartikel länger halten:

  • Verschließen - Nach Gebrauch solltest du Tuben, Tiegel und Flaschen wieder gut verschließen.
  • Schmutz - Entnimm die Creme nicht mit ungewaschenen Fingern. Besser benutzt du einen Spatel.
  • Aufbewahren – Kosmetika mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum lagerst du kühl, trocken und dunkel auf bzw. verbrauchst du möglichst schnell.
  • Öffnung - Die Angriffsfläche für Sauerstoff und Keime ist bei Tuben geringer als bei Tiegeln. Generell sind dunkle Behälter mit kleinen Öffnungen besser für die Haltbarkeit.
  • Größe - Besser du kaufst kleinere Mengen, die du dann auch schneller aufbrauchst.
  • Wasser - Du solltest deine Produkte niemals mit Wasser verdünnen oder vermischen.
  • Pinsel - Pinsel und Schwämmchen solltest du regelmäßig mit einem milden Shampoo auswaschen. Natürlich benutzt du sie erst wieder, wenn sie wirklich trocken sind.

Tipps für die optimale Lagerung

Die optimale Lagerung von Kosmetikprodukten kann ihre Haltbarkeit verlängern. Deshalb sollte Kosmetik stets kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Zu viel Kälte fördert allerdings das Lösen der Fett- und Wasserbestandteile in Cremes. Zu viel Hitze läßt die Fette in Cremes flocken, zudem verlieren Düfte ihre Intensität. Wer Cremes in Tuben kauft, der bietet Keimen weniger Angriffsfläche, da sie hier nur ein kleines Schlupfloch nutzen können. Pumpspender sind ebenso zu empfehlen, da hier keine Luft angesaugt wird. Wer Cremes aus dem Tiegel nutzt, der sollte einen sauberen Spatel verwenden. Bei Puderschwämmen, Pinseln und Applikatoren wird ein regelmäßiger Austausch empfohlen, sodass Keimen keine Chance gegeben wird.