Shampoo

Haarewaschen: Macht viel Schaum erst richtig sauber?

02. Juni 2018 von

Je doller der Schaum, desto besser das Shampoo – oder? Beim Haarewaschen besteht der Irrglaube, dass erst ein ordentlicher Schaumberg Schmutz und Fett richtig entfernt. Erfahre hier, weshalb gerade dieser Schaum Deinen Haaren und der Umwelt schaden kann und welche Alternativen es gibt.

Schaum ist unnötig

Tatsächlich hat der Schaum so gar nichts mit der Reinigungskraft des Haarwaschmittels zu tun. „Schaum ist völlig unnötig“, sagt Franz Wortmann gegenüber der „Zeit“. Der Forscher untersucht an der „University of Manchester“ die Struktur von Haaren und die Wirkung kosmetischer Behandlungen.

Schaum ist sogar kontraproduktiv, weiß der Wissenschaftler: „Ohne Schaum käme man mit viel weniger Shampoo aus.“

Dass die Hersteller ihre Shampoos immer noch schäumen lassen, liege nur daran, dass viele Kunden das erwarten.

Was reinigt das Haar?

Es ist also nicht der Schaum der Talg und Schmutzpartikel vom Haar löst. Für die Reinigungswirkung sind vielmehr sogenannte Tenside verantwortlich. Bei diesen handelt es sich um waschaktive Substanzen, welche die Schmutz- und Fettlösung im Wasser erleichtern. Eines der ältesten Tenside ist herkömmliche Seife.

Nach Wasser sind Tenside der größte Anteil in Shampoos. Mittlerweile können Chemiker verschiedene Tenside herstellen, je nach dem wie stark die Produkte reinigen und schäumen sollen.

Sind Tenside ungesund?

Bei Tensiden gibt es große Unterschiede, je nachdem wie und aus welchen Rohstoffen sie hergestellt werden.

Klassische Tenside wie Sodium Laureth Sulfat (SLES) oder Sodium Lauryl Sulfat (SLS) werden aus Erdöl hergestellt. Diese sogenannten Sulfate sind sehr aggressiv und reizen Kopfhaut und Haare. Häufig kann die längere Anwendung zu Schuppenbildung und trockenen Haaren führen.

Weniger aggressiv sind Tenside, die in Naturkosmetik-Shampoos verwendet werden. Die Bio-Tenside werden zum Beispiel aus Kokos oder Zuckerrüben hergestellt. Sie sind sanfter zu Haut und Haaren, schäumen aber in der Regel weniger.

Tipp: Da Bio-Shampoos weniger schäumen, ist es hilfreich sie kurz auf den nassen Haaren einwirken zu lassen. So entfalten sie ihre volle Reinigungskraft auch ohne viel Schaum.

Viele Tenside sind umweltschädlich

Tenside wie ALS und SLES werden aus nicht nachwachsenden Rohstoffen wie Erdöl hergestellt. Sie stecken in den meisten konventionellen Shampoos. Das Problem: Sie sind biologisch nicht abbaubar und das chemische Herstellungsverfahren belastet zusätzlich die Umwelt.

Im Naturkosmetikbereich ist der Einsatz solcher Tenside verboten. Hier kommen mildere Versionen der Waschsubstanzen zum Einsatz, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie Kokos, Raps oder anderen Pflanzen hergestellt werden. Außerdem sind Bio-Tenside gut biologisch abbaubar.

So gelingt der Umstieg auf ein Bio-Shampoo

Wer nun seiner Gesundheit oder der Umwelt zuliebe auf harte chemische Tenside verzichten möchte, kann mit CodeCheck herausfinden, welche Shampoos die problematischen Stoffe enthalten.

Dafür einfach den Barcode des Shampoos mit der App scannen oder den Produktnamen auf der Website eingeben. CodeCheck zeigt Dir dann sofort an, ob aggressive Sulfate enthalten sind.

Zugleich werden Dir gesündere Alternativen vorgestellt.

Diese Shampoos enthalten keine aggressiven Sulfate

Weleda – Hafer Aufbau Shampoo

Khadi – Amla Shampoo