Schneckenschleim, Erbrochenes & Vorhaut

Die Top 10 der ekligsten Inhaltsstoffe in Kosmetika

26. Mai 2018 von

Schneckenschleim, Walerbrochenes oder Fischschuppen: Mit diesen unappetitlichen Inhaltsstoffen pflegst Du eventuell täglich Deine Haut, denn sie können nicht nur in konventionellen Kosmetikprodukten, sondern auch in Naturkosmetik enthalten sein. Gesundheitsgefährdend sind sie zwar nicht, aber der Ekelfaktor ist teilweise doch ziemlich hoch. Wir haben eine Top-Ten-Liste der aktuell ekligsten Inhaltsstoffe zusammengestellt. Bereit?

​​10. Bienengift

Wir steigern uns langsam und steigen daher mit Bienengift in unsere Top 10 der ekligsten Inhaltsstoffe in Kosmetika ein: Es gilt als die natürliche (und nadelfreie) Antwort auf Botox und wird unter dem Namen „Apitoxin“ auf der INCI-Liste geführt. Weil Bienengift die Muskelkontraktion reduzieren und die Gewebedurchblutung fördern soll, wird es in Anti-Faltencremes und Seren verwendet. Unter anderem soll Herzogin Kate Middleton großer Fan des Wirkstoffes sein. Für die Gewinnung sollen Bienen übrigens angeblich heute nicht mehr zu schaden kommen.

9. Schildläuse

Wenn Du das nächste Mal roten Lippenstift aufträgst, kann es sein, dass Du Dir dabei gemahlene Schildlauspanzer auf die Lippen schmierst. Durch das Mahlen der Läuse und einen anschließenden chemischen Prozess entsteht der rote Farbstoff Karmin. Auch bei der Herstellung von Shampoos und Lidschatten wird dieser Stoff gern verwendet.

Für nur 450 Gramm des roten Farbstoffs müssen jedoch rund 70.000 weibliche sogenannte Kochenilleläuse gezüchtet und getötet werden. Zudem kann Karmin allergische Reaktionen auslösen. Bei den Inhaltsstoffen ist dieser Stoff als „Karminsäure“, „Cochenille“, „Carmin“ oder „E120“ aufgelistet.

8. Schellack

Eine andere Lausart, die sogenannte Lackschildlaus, erfüllt in Indien und Südostasien einen besonderen Zweck: Diese Läuse scheiden nach der Verdauung von Baumsaft ein harzähnliches Material aus, das gern in der Naturkosmetik eingesetzt wird. Schellack besitzt eine festigende, Wasser abweisende Eigenschaft. Auch Nagellack, Haargel, Haarspray und Mascara können diesen natürlichen, gesundheitlich unbedenklichen Rohstoff beinhalten. Er ist unter der Bezeichnung „Schellack“ oder „ E903“ in den Inhaltsstoffen zu finden. Das Positive: Schellack ist vollständig biologisch abbaubar.

7. Schneckenschleim

Weiter geht es mit dem Schleim von Schnecken - ein zweifelhafter Beautytrend aus Korea. Er soll gegen Akne, Narben und Dehnungsstreifen helfen und vor UV-Strahlen schützen. Zudem wird ihm nachgesagt, zu einer verstärkten Bildung von Kollagen und Elastin beizutragen. Daher ist das gefilterte und gereinigte Sekret oft in Cremes unter der Bezeichnung „Snail Secretion Filtrate“ (SSF) zu finden. Ethisch fragwürdig ist jedoch die Gewinnung des Schleims. Laut „PETA“ werden die Schnecken in kleine Käfige gesperrt und permanentem Stress ausgesetzt, um Schleim zu produzieren.

6. Walerbrochenes

Kurios, aber wahr. Der Mageninhalt von Pottwalen verleiht als Amber-Duft Parfums eine holzige bis blumige Note. Da Amber-Klumpen auf der Oberfläche des Meeres schwimmen und nur selten an Land gespült werden, ist Amber ein absolutes Luxusprodukt: Ein Gramm kostet rund 20 US-Dollar. „Dior“, „Chanel“ und „Gucci“ – um nur einige Labels zu nennen – setzen diesen Stoff für ihre Edel-Düfte ein. Auf der Liste der Inhaltsstoffe wird Amber als „Amber Extract“ deklariert, manchmal jedoch – je nach Menge – nur als Parfum.

5. Vogelkot

Vogelkot bringt Glück, so heißt es. Und nun soll er auch noch gut für die Haut sein? Genau, und zwar die Ausscheidungen der Nachtigall. Bereits die japanischen Geishas nutzten Vogelkot für die Pflege ihrer Haut. Laut der Dermatologin Dr. Gary Goldfaden enthalte dieser Kot nitrogenreiches Urea und Guanin. Urea hilft unter anderem die Feuchtigkeit in der Haut einzuschließen. Falten und Akne sollen durch den Stoff angeblich der Vergangenheit angehören.

4. Fischschuppen

Dieser Inhaltsstoff bewirkt, dass Dein Nagellack, Lidschatten oder auch Lippenstift so schön schimmert. Die Rede ist von „​Guanin“, auch als „CI 75170“ oder „Perlenessenz“ beziehungsweise „Pearl Essence“ bezeichnet, welches aus zerstoßenen Fischschuppen gewonnen wird. Guanin ist zwar nicht gesundheitsbedenklich, für Veganer jedoch problematisch.

3. Plazenta

Eine nicht nur eklige, sondern auch fragwürdige Beauty-Behandlung ist wohl die mit Plazenta. Regenerierend und als Anti-Aging soll die Nachgeburt toter Tiere bei einem „Plazenta-Facial“ wirken. Auch für dickes, kräftiges Haar sollen die Proteine der Plazenta förderlich sein. Unter den Inhaltsstoffen ist der Stoff als „Placental Protein“ oder „Plazenta-Extrakt“ aufgelistet.

2. Sperma

Als weiteres etwas heikles Anti-Aging-Mittel wird Sperma gehandelt. Wie Forscher der Universität Graz herausfanden, übernimmt die darin enthaltene Flüssigkeit „Spermidin“ eine wichtige Funktion beim Zellwachstum und bremst den Alterungsprozess der Haut. Aufgrund des hohen Anteils an Anti-Oxidantien glättet Spermidin die Haut 30 Mal mehr als herkömmliche Produkte mit Vitamin E. Das ist das Ergebnis des norwegischen Instituts „Bioforskning“, das Cremes mit Spermidin anbietet. Allerdings wird dieses künstlich hergestellt, und stammt nicht von menschlichen Spendern.

1. Babyvorhaut

Der absolut ekligste Inhaltsstoff ist aktuell wohl Babyvorhaut. Schauspielerin Cate Blanchett (48) erzählte jetzt in einem Interview mit der australischen Vogue, dass sie auf sogenannte „Penis-Facials“ setzt, um ihre Haut faltenfrei zu halten. Tatsächlich soll diese besonders viele Aminosäuren und Proteine, Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure enthalten und somit für eine junge, straffe Haut sorgen. Der Wirstoff wird aus Stammzellen menschlicher Fibroblasten hergestellt, die aus der Vorhaut koreanischer Babys extrahiert werden. In Korea ist es üblich, männliche Babys direkt nach der Geburt zu beschneiden. Das Land verfügt außerdem über viele Stammzellen-Labore. Die Zellen werden an Schönheitssalons und Kosmetikstudios geliefert und dann auf die Haut der Stars aufgetragen: Kostenpunkt? Etwa 650 Dollar (530 Euro).

Tipp: Wenn Du die Codecheck App mit dem Filter „Vegan“ einstellst, wirst Du vor jeglichen tierischen Inhaltsstoffen gewarnt. So kannst Du sie einfach umgehen.