Daran erkennst Du gute Schokolade
Kaum ein Lebensmittel gibt es in so vielen Formen, Geschmacksrichtungen und Qualitäten wie Schokolade. Ob klassisch, mit Nüssen, Früchten oder in ausgefallenen Kreationen: die beliebte Leckerei erzeugt immer wieder aufs Neue Glücksgefühle. Zumindest, wenn man meist nicht so genau auf Herkunft und Inhaltsstoffe schaut. Heute, zum „Tag der Schokolade“, verraten wir Dir, worauf Du achten musst, wenn Du wirklich gute Schokolade genießen möchtest.
Deutschland liebt Schokolade: 9,2 Kilogramm, folglich 92 Tafeln, wurden 2019 pro Person durchschnittlich konsumiert. Doch Kakao als Hauptbestandteil von Schokolade ist ein umstrittener Rohstoff. Er ist das Lebensmittel mit dem höchsten Wasserverbrauch, denn für ein Kilo Kakaobohnen müssen ganze 27.000 Liter Wasser aufgewendet werden. Neben ökologischen Faktoren, haben jedoch auch ethische Aspekte sowie Inhaltsstoffe und Geschmack einen Einfluss auf die Bewertung von Schokolade.
1. Qualitativ hochwertiger Kakao
Eine gute Schokolade erkennst Du an ihrer Basis-Zusammensetzung. „So wenig wie möglich und so viel wie nötig“ lautet die Devise. Die Hauptzutat ist Kakao. Selbst bei einer Milchschokolade sollte der Kakaoanteil über 30 Prozent betragen. Chocolatiers verwenden für ihre Schokoladen Edelkakao, deren Pflanze jedoch anfällig für Schädlinge und nicht sehr ertragreich ist. Nur fünf Prozent aller Kakaosorten zählen daher zu Edelkakao. Und die haben natürlich ihren Preis: Bis zu zehn Mal mehr als konventioneller Konsumkakao bezahlt man dafür. Kostet die Schokolade unter 3 Euro, wurde mit ziemlicher Sicherheit qualitativ schlechterer Konsumkakao verwendet.
2. Hoher Kakaoanteil und wenig Zucker
Je höher der Kakaoanteil, desto schokoladiger der Geschmack. Hochwertige Zartbitterschokolade besitzt in der Regel einen Mindestkakaoanteil von 60 Prozent. Dunkle Schokolade hat jedoch noch einen weiteren Vorteil: Sie enthält weniger Zucker und ist damit weniger süß. Die CodeCheck Nährwert-Ampel zeigt Dir, wie der Zuckeranteil zu bewerten ist. Auch der Anteil an Fetten und gesättigten Fettsäuren, der bei den meisten Schokoladen hoch ist und deren Verzehr nur in geringen Mengen empfohlen wird, ist hier angegeben.
Schokolade mit einem höheren Kakaoanteil ist aber nicht nur hochwertiger, sondern auch deshalb gesünder, da sie mehr Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) enthält. So kann dunkle Schokolade unter anderem dazu beitragen, einen erhöhten Blutdruck oder Cholesterinspiegel zu senken. Auch wertvolle Mineralien sowie Antioxidantien in dunkler Schokolade tragen zum gesundheitlichen Nutzen von Kakao bei. Dennoch ist die Wirkung auf die Gesundheit lediglich gering, so Verbraucherschützer:innen.
3. Kein billiges Palmöl und künstliche Aromastoffe
Neben der Hauptzutat Kakao besteht Schokolade aus Rohrzucker und Kakaobutter, mit unterschiedlichen Anteilen je nach Schokolade. Da Kakaobutter jedoch teurer ist, verwenden viele Hersteller stattdessen günstiges, einfacher zu verarbeitendes Pflanzenöl, um die geliebte zartschmelzende Textur zu erzielen. Wie ein Blick in die CodeCheck Datenbank zeigt, enthalten 36,5 Prozent der Schokoladen mindestens eine Palmöl-Zutat, 63,5 Prozent dagegen keine. In vielen, eher günstigen Schokoladen werden zudem künstliche Aromastoffe wie Vanillin anstelle von echter Vanille sowie günstiges Butterreinfett, Malz- oder Gerstenextrakt verarbeitet. Diese Stoffe haben in guter Schokolade definitiv nichts zu suchen.
Diese Schokoladen enthalten Palmöl:
4. Labels wie FairTrade, Bio oder Vegan zum Schutz von Natur und Mensch
Seit Jahrzehnten impliziert Kakaoanbau die Ausbeutung von Menschen und unserer Umwelt. Urwälder werden für die Anpflanzung des Genussmittels teilweise illegal gerodet und die Arbeiter:innen auf den Plantagen mit schlechten Arbeitsbedingungen und geringen Löhnen ausgenutzt. Nur wenige Hersteller können ihre Lieferkette jedoch bis zum Kakaobauer zurückverfolgen und transparent machen.
Mit dem Kauf von „FairTrade“ oder „Fairtrade Cocoa Program“ Schokolade sowie solcher mit dem etwas weniger strengen „UTZ“-Zertifikat unterstützt Du fairen Handel. Auch das Naturland-Siegel garantiert faire Zutaten in Bio-Qualität, aber auch soziale Mindeststandards. Bei Bio-Schokolade mit Siegeln wie „Organic“ oder „Demeter“ werden dagegen keine Pestizide eingesetzt. Siegel wie die „Veganblume“ oder das „V-Label“ erleichtern die Wahl für Veganer.