Sonnencreme oder Sonnenöl?

Wird man mit Sonnenöl schnell und sicher braun?

12. Aug. 2017 von

Um sich vor UV-Strahlung zu schützen als auch schnell braun werden, greifen viele zu Sonnenöl statt Sonnencreme. Doch erreicht man damit wirklich eine raschere Hautbräunung – und wie gesund ist Sonnenöl?

Ursprung und Weiterentwicklung von Sonnenölen

Sonnenöl wurde in den fünfziger Jahren entwickelt, als man von der Gefährlichkeit der UV-Strahlen, von Hautkrebs und seinen Ursachen noch nicht viel wusste. Auch Lichtschutzfaktoren (LSF) wurden bei der Entwicklung noch nicht berücksichtigt. Beworben wurden die Sonnenöle vor allem mit ihrer Fähigkeit, zu einer besonders schnellen Bräunung zu verhelfen.

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte nahm das Bewusstsein über schädliche UV-Strahlen zu und das Interesse an Sonnenöl ab. Denn während die Cremes und Lotionen einen immer höheren LSF bekamen, schützten die Öle nur wenig – wenn überhaupt. Der Grund lag vor allem darin, dass sie nur organische UV-Filter enthielten, die einen sehr geringen Lichtschutzfaktor von etwa 10 haben.

Das ist seit einigen Jahren anders: Heutzutage gibt es auch Sonnenöle, die einen Lichtschutzfaktor von 20, 30 oder mehr bieten – und damit die UV-Strahlung der Sonne genauso gut absorbieren oder reflektieren wie Cremes. Damit sind beide Mittel gleich gut für die Gesundheit unserer Haut. Lediglich bei Produkten mit Nussöl ist Vorsicht geboten, da sich hier Keime anreichern können.

Unterschiede von Sonnencreme und Sonnenöl

Das wichtigste Merkmal eines Sonnenschutzmittels ist und bleibt der Lichtschutzfaktor, der die Konzentration der UV-Filterstoffe beschreibt. Da beide Mittel – sowohl Creme als auch Öl – heute auch mit hohen LSF erhältlich sind, liegen beim Sonnenöl und der Sonnencreme die Unterschiede vor allem in Konsistenz und Feuchtigkeitsgehalt.

Im Gegensatz zur klassischen Sonnencreme lassen Sonnenöle sich oftmals besser auf der Haut verteilen. Ihr hoher Fettgehalt sorgt außerdem für genug Feuchtigkeit auf der Haut - und gut feuchtigkeitsversorgte Haut kann besser braun werden. Dieser Effekt lässt sich aber auch mit feuchtigkeitsspendenden Sonnencremes erreichen.

Wird man mit Sonnenöl bei gleichem Lichtschutzfaktor also schneller braun als mit Sonnencreme?

Nicht unbedingt. Es gibt aber einen anderen Faktor, eine Wirkung auf schnellere Bräunung haben soll: Ein Extrakt aus der Süßholzwurzel.

Die Sonnenschutzmittel, die damit versehen sind, versprechen eine tiefere Bräune bei gleichzeitigem starkem Schutz. Das wird in dem Fall allerdings nicht durch Selbstbräuner-Substanzen bewirkt, die chemisch die oberste Hautschicht einfärben, sondern durch den Süßholzwurzel-Extrakt, der tief in der Haut die Produktion des Farbstoffs Melanin fördern soll. Diese Produktion regen wir sonst durch die schädliche UV-Bestrahlung an. Damit ist, wenn man der Werbung Glauben schenkt, mit diesen Mitteln Bräune ohne Reue durchaus möglich.

Letztlich kann man sich also je nach persönlicher Vorliebe entscheiden, womit man sich eincremt – für die Gesundheit zählt vor allem der Lichtschutzfaktor!

Und da zu hundert Prozent kein Mittel vollständig vor Sonnenbrand oder anderen Hautschäden durch UV-Strahlung schützen kann, sollte es immer rechtzeitig heißen: „Raus aus der Sonne“!