Sonnenschutzmittel 50/50+ im Öko-Test

Sonnenschutz geht auch ohne kritische Inhaltsstoffe

02. Juni 2025 von

Pünktlich zum Beginn der sonnenintensiven Jahreszeit hat Öko-Test Sonnenschutzmittel mit hohem (LSF 50) und sehr hohem (LSF 50+) Lichtschutzfaktor getestet. Zwei der getesteten Produkte sind zertifizierte Naturkosmetik. Die Erwartungen der Tester:innen waren ebenso hoch wie der Lichtschutzfaktor, den sie erstmals im Labor bestimmen ließen. Die Ergebnisse kannst du im folgenden Blogpost nachlesen.

  • Zwei von 26 Produkten im Test schneiden „sehr gut“ ab, zwölf weitere „gut“. Elf Sonnenschutzmittel verfehlen jedoch die versprochene Schutzleistung.
  • In einigen Sonnenschutzmitteln fand Öko-Test den verbotenen Weichmacher DnHexP und das hormonell aktive Octocrylen.
  • Die getesteten Produkte kosten, umgerechnet auf 200 Milliliter, zwischen 3,16 und 47,98 Euro

Sonnenschutz ist unverzichtbar, denn nur so kannst du Hautschäden durch UV-Strahlung reduzieren oder sogar ganz vermeiden. Was wir wissen: UV-Strahlung lässt die Haut schneller altern und erhöht maßgeblich das Hautkrebsrisiko. Daher ist ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 50 (LSF 50) für viele Menschen heute der Mindeststandard.

Dieses Produkt erhielt von Öko-Test die Note „Sehr gut“

Neue Testmethode bringt Klarheit

Bislang war der Nachweis des LSF nur durch Tests an Menschen möglich, was für die Testperson nicht gerade eine sichere Methode war. Dank einer neuen, in vitro durchführbaren ISO-Norm konnten die Öko-Test-Prüfer:innen den LSF nun erstmals im Labor bestimmen. Das Ergebnis: In 15 Produkten entsprach der gemessene Schutz dem angegebenen Wert. Doch elf Mittel verfehlten die ausgelobte Schutzleistung. So erreichte die Alterra Sonnencreme Bio-Sonnenblume LSF 50 weniger als LSF 20, während die Eco Cosmetics Sonnenlotion, ein Produkt mit ebenso rein mineralischem Filter, den Schutz sogar übertraf.

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Problematische Inhaltsstoffe: DnHexP, Octocrylen und Silberchlorid

Neben der Schutzwirkung analysierten die Tester:innen auch die chemische Zusammensetzung der Produkte. Besonders bedenklich: In fünf Sonnencremes fand das Labor Spuren des verbotenen Weichmachers Di-n-hexylphthalat (DnHexP), der als fortpflanzungsschädlich gilt. Ein Produkt, die Dulgon Sonnenlotion LSF 50, überschritt sogar den als vermeidbar geltenden Richtwert.

Auch zwei Produkte mit dem hormonell wirksamen UV-Filter Octocrylen stehen in der Kritik, darunter eines von Sebamed. Da Octocrylen mit der Zeit das potenziell krebserregende Benzophenon freisetzen kann, ließ Öko-Test die Produkte auch darauf untersuchen. Glücklicherweise fand das Labor nur geringe Mengen, die nicht zur Abwertung führten.

In den Rezepturen der Sonnenschutzmittel M.Asam Sun Care & Protect Sun Cream Body SPF 50 und V.Sun Hello Sunshine Sun Cream Body 50 wird Silberchlorid als Konservierungsmittel eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der die Bildung resistenter Keime begünstigen kann. Die Tester:innen kritisieren außerdem, dass auf den Produkten der Hinweis fehlt, dass sie für Kinder unter drei Jahren ungeeignet sind.

Dieses Produkt erhielt von Öko-Test die Note „Mangelhaft“

Was du beim Kauf von Sonnenschutz beachten solltest

  • Verlasse dich nicht allein auf den LSF: Auch Produkte mit hohem LSF können in Tests durchfallen. Achte auf unabhängige Bewertungen.
  • Wähle DnHexP-freie Produkte: Viele Sonnenschutzmittel kommen heute ohne diesen problematischen Weichmacher aus. Mit der CodeCheck-App kannst du bedenkliche Inhaltsstoffe leicht erkennen.
  • Sei vorsichtig bei Octocrylen und Silberchlorid: Beide Stoffe können gesundheitlich problematisch sein, besonders für empfindliche Haut und Kinder.

Alle Testprodukte, die Testtabelle und das Gesamtergebnis findest du im Detail im ePaper von Öko-Test.

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