Blue Light

Wie schädlich ist blaues Licht für unsere Haut?

18. Aug. 2021 von

Digitale Geräte wie Smartphones, Tablets, Computer und auch Fernseher begleiten uns jeden Tag. Durch die herausfordernde Zeit während der Corona-Pandemie ist die Dauer der täglichen Bildschirmnutzung noch gestiegen. Durchschnittlich verbringen Deutsche laut einer repräsentativen Umfrage der Forschungsgesellschaft „Forsa“ im Auftrag des „Bitkom“ (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) täglich sechs Stunden vor dem Computer.

Dadurch ergeben sich nicht nur negative Folgen für unseren Körper wie Rückenprobleme, sondern auch für die Haut. Unsere Haut und unser Organismus sind durch die lange Bildschirmzeit vermehrt blauem Licht ausgesetzt, wodurch nicht nur die Hautalterung begünstigt wird. Welche Auswirkungen blaues Licht auf die Haut und unsere Gesundheit hat und wie wir uns davor schützen können, sagt Dir Kosmetikwissenschaftlerin Dr. Julia Mader.

Was ist blaues Licht?

Das weiße Sonnenlicht enthält neben UV-Strahlung unter anderem 25 bis 30 Prozent natürliches, hochenergetisches Licht (HEV), welches auch als blaues Licht oder Blue Light bezeichnet wird. HEV steht für High Energy Visible und liegt im Lichtspektrum direkt neben der UV-Strahlung. Blaues Licht ist das kurzwellige, sichtbare Spektrum des Tageslichts und hat eine Wellenlänge von 380 bis 500 Nanometern. Dieses dringt tiefer in die Haut ein als UVA- und UVB-Strahlung.

Es leuchtet blau bis lila, wobei Du selbst es eher weißlich wahrnimmst. Blaues Licht, egal ob natürliches durch die Sonne oder künstliches, durch digitale Geräte, hat negative Auswirkungen auf die Netzhaut der Augen, die Qualität des Schlafes, auf die psychische Gesundheit sowie auf die Haut. Problematisch dabei ist, dass Du blaues Licht nicht spürst. Ein Zuviel an UVA- und UVB- Strahlung merkst Du dadurch, dass Dir warm wird, Deine Haut sich rötet und verbrennt. Blaues Licht dagegen ist schmerzlos und kann daher unbemerkt Schäden anrichten.

Auswirkungen von blauem Licht

Blaues Licht hat große negative Auswirkungen auf den täglichen Biorhythmus, auf Deinen Schlaf und Deine Stimmung. Zudem hat blaues Licht erhebliche Auswirkungen auf Deine Haut. Ähnlich wie UV-Strahlung, Umweltverschmutzungen und Genussmittel wie Nikotin und Alkohol verursacht blaues Licht oxidativen Stress in der Haut durch die Bildung freier Radikale. Hierunter werden hoch reaktive Sauerstoffmoleküle verstanden, die die Haut und die Zellen langfristig schädigen.

Blaues Licht dringt tief bis in die Dermis, unsere zweite Hautschicht, ein. Hier hat es einen direkten Einfluss auf die Regeneration der Hautzellen. Die sichtbaren Folgen an der Haut sind Alterungserscheinungen in Form von Linien und Falten. Die Haut verliert außerdem an Elastizität und Festigkeit und bildet Hyperpigmentierungen, bräunliche Pigmentflecken und Verfärbungen.

Zudem verändert blaues Licht die Struktur der Keratinozyten, die Hautzellen in unserer obersten Hautschicht. Dieser Effekt sowie die Reduktion der Kollagen- und Elastinbildung in der Haut werden auf die Schädigung der DNA der Zellen sowie auf die Zunahme von oxidativem Stress und seinen Folgen zurückgeführt. Irritationen und Rötungen durch zu viel blaues Licht sind ebenfalls möglich. Die sichtbare Veränderung der Haut, hervorgerufen durch blaues Licht von Computern, Smartphones oder LED-Leuchten, wird auch als Digital Aging bezeichnet.

Schutz vor blauem Licht

Licht als solches ebenso wie natürliches blaues Licht in Maßen haben positive Auswirkungen auf den Organismus und die Psyche. Die Augen lassen sich mithilfe von speziellen Brillengläsern mit sogenannten PC-Brillen oder Anti-Blue-Light-Gläsern vor blauem Licht schützen. Um Deine Haut vor negativen Einflüssen zu bewahren, gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Kosmetikprodukten und speziellen Wirkstoffen. Diese reduzieren entweder den Einfluss des blauen Lichts oder reparieren bereits entstandene Schäden.

Einige Wirkstoffe sollten in die tägliche Pflegeroutine mit aufgenommen werden, um präventiv vor blauem Licht zu schützen. Hier sind zum Beispiel Lutein und Wirkstoffe des Schmetterlingsflieders zu nennen. Lutein ist ein Carotinoid, welches aus der Studentenblume Tagetes gewonnen wird. Es neutralisiert die schädigenden Anteile des blauen Lichts aufgrund seiner chemischen Struktur und schützt dadurch die Hautzellen. Wirkstoffe, die aus dem Schmetterlingsflieder gewonnen werden, enthalten starke Antioxidantien und wirken als Breitbandschutzschild vor sämtlichen UV-Strahlen und dadurch auch vor blauem Licht.

Generell sind Produkte mit Antioxidantien wie zum Beispiel Vitamin C und Vitamin E sowie mit Zinkoxid und Nicotinamid, auch als Vitamin B3 bekannt, empfehlenswert. Ergänzend helfen Sonnenschutzprodukte mit Sonnenschutzfiltern, die auch vor HEV-Licht schützen.

Diese Produkte schützen vor Blue Light:

Neben der richtigen Hautpflege bieten Blaulichtfilter auf dem Smartphone-Display einen zusätzlichen Schutz vor blauem Licht. Wenn Du die Helligkeit Deiner Monitore und Displays auf ein Minimum reduzierst oder den Nachtmodus einstellst, reduziert sich die Abgabe von blauem Licht ebenfalls. Generell ist ein Verzicht auf Smartphones, Tablets und Computer von Zeit zu Zeit eine gute Möglichkeit, um die Aufnahme von künstlichem blauem Licht zu reduzieren und Deine Haut und Deinen Organismus zu schützen. Vor allem abends vor dem Einschlafen solltest Du auf digitale Displays zugunsten Deines Biorhythmus verzichten.

Fazit

Natürliches, blaues Licht in Maßen hat positive Eigenschaften auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Zu viel künstliches blaues Licht kann dagegen negative Folgen für Dein Wohlbefinden, Deine Gesundheit und Deine Haut haben. Neben zahlreichen Möglichkeiten, Dich und Deine Haut mit der richtigen Pflege zu schützen, ist ein regelmäßiges Digital Detox die beste Prävention und Therapie.

weiterführende Links:

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