Wie gefährlich sind Deo-Kristalle?
Aluminiumhaltige Deos gelten als gesundheitsschädigend. Viele Verbraucher greifen deshalb zu Deo-Kristallen. Doch wer die Deo-Steine für aluminiumfreie Naturprodukte hält, irrt sich! Deo-Kristalle bestehen bis zu 30% aus Aluminiumkristallsalzen. Die Aluminiumkonzentration ist also sogar noch höher als bei herkömmlichen Deos!
„Kristalldeos enthalten Aluminium, das freigesetzt wird und über die Haut aufgenommen werden kann“, so das klare Statement von Andreas Peter vom „Bundesinstitut für Risikobewertung“ (BfR).
Also aus der Traum vom aluminiumfreien Deo-Stein? Leider ja, denn die meisten Deo-Kristalle enthalten Aluminiumsalze, das sogenannte Alaun. Und das in weit größeren Konzentrationen als bei herkömmlichen Antitranspirants, die normalerweise einen Aluminium-Anteil von um die 7% haben. Deo-Kristalle „glänzen“ mit einer Konzentration um die 20 bis 30%.
Genaue Daten über die Wirkungsweise dieser Salze liegen noch nicht vor. Aber Aluminium ist wasserlöslich, weshalb davon auszugehen ist, dass die freiwerdenden Ionen in unsere Haut und damit auch in die Schweißdrüsen eindringen.
So wirken aluminiumhaltige Deos
Aluminium wird aufgrund seiner schweißhemmenden Wirkung in Antitranspirants verwendet. Die Hauptporen ziehen sich durch das Aluminium zusammen. Zudem blockiert das Metall die Schweißkanäle, wodurch das Schwitzen ganz verhindert oder reduziert wird.
Aluminium hat eine Art Gitterstruktur. Wenn es mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, löst sich diese auf und die Salzbestandteile trennen sich voneinander ab. Wenn das Deo auf der Haut getrocknet ist, gehen die abgelösten Bestandteile wieder zurück in die Gitterstruktur und verstopfen so die Schweißdrüsen.
Das ist auch der Grund, wieso die Steine vor der Benutzung angefeuchtet werden müssen. Herkömmliche Deos ohne Aluminium verhindern nur die Geruchsentstehung und nicht die komplette Schweißproduktion.
Wie gefährlich ist Aluminium denn eigentlich?
Aluminium ist auch in vielen Lebensmitteln in natürlicher Form enthalten. Unser Körper kann einen Großteil davon auch abbauen. Bei der täglichen Benutzung aluminiumhaltiger Deos gelangt das Aluminium aber über unsere Haut in den Körper, vor allem durch gereizte oder verletzte Haut nach der Rasur. Die Aluminiumkonzentration im Körper wird dann zu hoch, um vom Körper noch zuverlässig abgebaut zu werden.
Zudem kann durch verstopfte Poren ein Schweißstau entstehen, der Hautreizungen und Juckreiz nach sich zieht. Der Stoff gilt auch als nervenschädigend und steht im Verdacht, toxische Wirkungen auf Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und Knochenentwicklung zu haben. Noch nicht endgültig belegt ist der Zusammenhang mit der Entstehung von Brustkrebs und Alzheimer.
Auch die Umwelt leidet!
Die Herstellung der Deo-Steine ist zudem alles andere als umweltschonend. Die meisten Deo-Kristalle werden industriell hergestellt, zum Beispiel aus gezüchteten Kristallen. Oder sie werden aus chemischen Mixturen gegossen.
Hierfür wird vorwiegend Alaun gebraucht, dessen künstliche Herstellung jedoch sehr aufwändig ist. Für die Alaun- und Aluminiumherstellung braucht man wiederum Bauxit, das mit hohem Energieaufwand im Tagebau in Australien, China, Brasilien oder Indien gefördert wird. Per Schiff wird es dann nach Europa transportiert.
Die Stimme der Hersteller
Die Deo-Kristallhersteller wehren sich jedoch gegen diese Vorwürfe. Laut ihren Angaben seien die Deos „frei von chlorierten Aluminiumsalzen“ und „die Aufnahme von Aluminium durch die Haut nach bisherigen Kenntnissen als sehr gering anzunehmen“. Dass die Produkte generell frei von Aluminium seien, würde in keiner Stellungnahme behauptet werden.
Deos ohne Aluminium
Wer sichergehen will, benutzt zertifizierte aluminiumfreie Deos. Zudem sollte man auch auf die anderen Inhaltstoffe achten – die Codecheck-App hilft dir dabei. Viele Deos enthalten gesundheitsschädliche Stoffe auf Mineralölbasis, und synthetische Duft- oder Konservierungsstoffe.