Ernährungsinnovation

Wie Mikroalgen dich mit Proteinen und Omega-3-Fettsäuren versorgen

10. Mai 2016 von

Die Ernährung beeinflusst die Gesundheit eines Menschen erheblich. Daher müssen neue Nahrungsquellen nachhaltig und gesund sein. Mikroalgen sind eine interessante Protein-Alternative.

Proteine, Eiweißbausteine, Aminosäuren: Das sind zusammen mit Paleo und Lowcarb alles Schlagworte der Fitness- & Diätindustrie. Proteine sind die „Bausteine des Lebens“ – leider müssen die Niere und die Leber aber auch vermehrte Arbeit leisten, um die Nebenprodukte des Eiweißstoffwechsels wieder auszuscheiden.

Weil beim Verdauen von tierischen Eiweißen ein saures Milieu im Körper entstehen kann, begünstigt ein hoher Fleischkonsum auch die Entstehung von Krebs. Forscher fanden heraus, dass das Wachstum von Krebszellen mit der Menge der Aminosäure Methionin im Körper zusammenhängt. Diese Aminosäure findet sich zur Genüge in tierischem Eiweiß, pflanzliche Proteinquellen enthalten sie hingegen kaum. Forscher vermuten daher, dass hohe Krebsraten tatsächlich mit einem vermehrten Fleischkonsum zusammenhängen können.

Können Mikroalgen hier helfen?

Mikroalgen sind kleinste ein- oder zweizellige Algen, die für den Menschen eine interessante Nährstoffkombination aufweisen. In unseren Breitengraden gehören Spirulina und Chlorella zu den bekanntesten Arten. Privatdozent Dr. Karlis Briviba vom Insitut für Physiologie und Biochemie der Ernährung am MRI sagt dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): Es existieren aber mehr als 100.000 verschiedene Arten von Mikroalgen, von denen viele noch gar nicht erforscht sind.“

Mikroalgen bestehen zu einem großen Teil aus Proteinen, wie das BMEL erklärt: „Getrocknet weisen manche Arten bis zu 50 Prozent Protein auf. Es gibt kaum Pflanzen, die so eiweißreich sind“, sagt Briviba. Daher könnte es tatsächlich sein, dass Algen bald tierische Proteine in verarbeiteten Lebensmitteln ersetzen. Nicht vollends geklärt ist die Frage, wie gut die Algen-Proteine vom Menschen verwertet werden.

In Sachen Fettsäuren stehen die Algen Fischen in nichts nach, was gerade in Anbetracht der weltweiten Überfischung ein interessanter Fakt ist. Da Fische ihre Omega-3-Fettsäuren aus Algen beziehen, macht es wohl auch für den Menschen sinn, direkt an die Quelle zu gehen.

Ob Eiweiß- oder Spurenelemente: Mit einem Algenpräparat als Nahrungsergänzungsmittel macht man nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen jedenfalls nichts falsch.

Als Nahrungsquelle sind die Mikroalgen auch zudem deshalb interessant:

  • Man braucht keine weitschweifenden Ackerböden um sie anzubauen, sondern:
  • Man kann sie in platzsparenden Wassertürmen anbauen. Dort werden sie mit Licht und Nährstoffen versorgt
  • Mikroalgen enthalten verschiedene Vitamine wie Beta-Carotin (Provitamin A) und Vitamin B12, sowie
  • Spurenelemente wie Eisen