Vegane Kosmetikprodukte

Tierische Inhaltsstoffe in Kosmetik vermeiden

04. Feb. 2023 von

Ein veganer Lebensstil heißt längst nicht mehr, allein auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs zu verzichten. Er geht weit über diesen Tellerrand hinaus und bezieht auch Bereiche wie die Körperpflege mit ein. Doch das ist gar nicht immer so einfach umzusetzen. Wusstest du, dass sich in Kosmetikprodukten häufig tierische Bestandteile verstecken? Wir sagen dir, welche Inhaltsstoffe du meiden solltest, wenn du auf eine vegane Pflegeroutine Wert legst.

Was ist vegane Kosmetik überhaupt?

Kosmetik darf sich „vegan“ nennen, wenn sie nachweislich keine Inhaltsstoffe enthält, die von Tieren stammen oder aus Tieren produziert werden. Dennoch ist der Begriff nicht geschützt, was bedeutet, dass es für vegane Kosmetik aktuell keine einheitlichen Qualitätsstandards gibt. Dabei hat die Kosmetikindustrie viele Möglichkeiten, bei der Produktion von Pflegeprodukten tierische Stoffe durch natürliche nicht-tierische Erzeugnisse zu ersetzen!

Die häufigsten tierischen Inhaltsstoffe und natürliche vegane Alternativen

  • Bienenprodukte: Bienenwachs in Lippenpflegestiften. Vegane Alternativen: Sonnenblumenwachs, Carnaubawachs, Japanwachs, Beerenwachs, Candelillawachs
  • Lanolin: Wollfett aus dem frisch geschorenen Fell von Schafen als feuchtigkeitsspendende, rückfettende und entzündungshemmende Substanz in Cremes, Salben und Bodylotions. Vegane Alternativen: pflanzliche Wachse und Öle
  • Kollagen: straffender Wirkstoff aus Fisch-, Schweine- und Rinderhaut, zumeist in Anti-Aging-Produkten zu finden. Vegane Alternativen: Mandelöl, Sojaprotein und Amla-Öl oder eine Kombination aus Vitaminen und Mineralien, die aus Bakterien oder Hefen gewonnen werden und die körpereigene Kollagenproduktion anregen sollen
  • Elastin: Protein aus Fasern von Sehnen und Gefäßen tierischen Ursprungs, das der Haut Elastizität verleiht und als Anti-Aging-Wirkstoff eingesetzt wird. Vegane Alternativen: verschiedene Pflanzenproteine
  • Karmin: roter Farbstoff aus Cochenilleschildläusen, häufig in Lippenstiften und Nagellacken enthalten. Vegane Alternativen: Farbstoffe aus Rote Bete oder Sanddorn
  • Keratin: gemahlene Knochen, Krallen, Hufe oder Federn, wird in Haarpflegeprodukten eingesetzt. Vegane Alternativen: Soja- oder Reisprotein
  • Glycerin: Alkohol aus tierischen Fetten wie Rindertalg, häufig für Seifen, Salben oder Zahnpasta verwendet. Vegane Alternativen: pflanzliche Fette und Öle

Vegane Produkte für die tägliche Körperpflege

Übrigens: Vegan ist nicht gleich tierversuchsfrei

Ist deine Gesichtscreme vegan, heißt das nicht zwangsläufig, dass sie auch ohne Tierversuche entwickelt wurde. Wenn du Tierleid für deine vegane Körperpflege vermeiden und dabei auf Nummer sicher gehen möchtest, greife zu Produkten mit der „Veganblume“ der britischen Veganen Gesellschaft. Dieses anerkannte Siegel garantiert, dass die Produkte vegan und tierversuchsfrei sind. Auch die beiden Siegel „Leaping Bunny“ und „Hase mit der schützenden Hand“ kennzeichnen tierversuchsfreie Kosmetik. Die Tierschutzorganisationen PETA und cruelty free international führen zudem aktuelle Listen von Kosmetikmarken ohne Tierversuche.

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vegan.at / leapingbunny.org / tierschutzbund.de

Aber warum brauchen wir das Siegel überhaupt, wo in der Europäischen Union (EU) doch schon seit 2013 Tierversuche für fertige Produkte verboten sind? Weil es noch Schlupflöcher gibt! ⁠So gilt das EU-Verbot nur für Inhaltsstoffe, die ausschließlich in Kosmetik und Pflegeprodukten verwendet werden, nicht aber für die Inhaltsstoffe, die auch in anderen Produkten verwendet werden. Für Substanzen in Medikamenten, Reinigungsmitteln und Wandfarben sind Tierversuche teilweise sogar vorgeschrieben.⁠ ⁠

Bist du dir unsicher, ob die Inhaltsstoffe in deinen Pflegeprodukten vegan sind oder nicht? Dann hilft dir die CodeCheck-App dabei, sie schnell und einfach zu erkennen.

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