Hautpflege

Tagescreme und Make-up mit Lichtschutzfaktor - nutzt das was?

19. Juli 2017 von

Die Sommersonne strahlt und es zieht uns in Freie. Doch wo Licht ist, ist auch eine Schattenseite: Sonnenbrand, Fältchenbildung und langfristig sogar Hautkrebs. Ob zum Schutz vor Sonnenstrahlen eine normale Tagescreme oder Foundation mit integriertem Lichtschutzfaktor ausreicht oder doch eine klassische Sonnencreme her muss, klären wir hier für Dich auf.

„Intensive Sonnenbestrahlung kann in jedem Alter verheerende Wirkungen haben – auch wenn sie sich teils erst Jahre später bemerkbar machen. Die Haut vergisst nichts“, so Professorin Dr. Ulrike Heinrich, wissenschaftliche Leiterin des Instituts für experimentelle Dermatologie an der Universität Witten/Herdecke gegenüber der „Stiftung Warentest“.

Da das Bewusstsein über die Wichtigkeit des Sonnenschutzes in der Bevölkerung zugenommen hat, haben die Hersteller vieler Make-ups und Tagescremes inzwischen aufgerüstet und werben zum Teil einen Lichtschutzfaktor (LSF) bis 20. Doch ist dieser integrierte Schutz an einem Sommertag wirklich ausreichend und was muss dabei beachtet werden?

Extra Sonnencreme? Oder Pflege mit extra Lichtschutzfaktor?

Bei Tagescremes, die zusätzlich einen LSF enthalten, ist der Sonnenschutz ein toller Nebeneffekt, aber eben nicht der Hauptzweck. Cremes mit LSF sollen hingegen hauptsächlich pflegen.

Gerade im Hochsommer sollte mindestens ein extra Sonnenschutz von LSF 30 aufgetragen werden, besser sogar 50. Das gilt vor allem für Gebiete in den Bergen oder am Meer, da die UV-Strahlung hier besonders intensiv ist.

Problem: Die Menge des Auftragens

Das Problem bei Tagespflege oder Make-up mit Sonnenschutz: Wir gehen zu sparsam damit um. „Man muss mindestens zwei Milligramm Sonnenschutz pro Quadratzentimeter Haut rechnen. Daher würde ich dazu raten, erst eine Pflege aufzutragen, nach etwa 20 Minuten den Sonnenschutz und danach erst das Make-Up“, so Dermatologoe Dr. Liebich gegenüber CodeCheck.

Bildlich entspricht das etwa jeweils einem gestrichenen Teelöffel für das Gesicht, den Hals und das Dekolleté. Kurz: Da man Gesichtscreme und Make-up oft sehr dünn aufträgt, ist der Sonnenschutz aus diesen Kosmetikprodukten oft nicht ausreichend.

Außerdem sind viele Tagescremes oder Make-ups im Vergleich zu Sonnenschutzprodukten oft nicht wasserfest und, wenn man viel schwitzt, müsste öfter nachgecremt werden.

Sei Dir also bewusst, dass Deine Tagescreme mit LSF nur dann gegen die schädliche UVA- und UVB-Strahlung hilft, wenn du sie reichlich aufträgst, oft nachcremst, und der LSF ausreichend gewählt ist.

Bei Gelegenheit auch mal „oben ohne“!

Deine Creme mit LSF oder Sonnencreme solltest du zu Zeiten, zu denen du keinen Sonnenschutz brauchst, nicht auftragen. An Tagen, an denen Du Dich fast nur drinnen aufhältst – oder aber nachts – sollte die Haut Zeit zum Regenerieren haben – ganz ohne chemische Filter.

Auf diese Inhaltsstoffe solltest Du beim Sonnencreme-Kauf achten:

Sonnenschutz Frau Sonnencreme
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