Wachs, Spray oder Gel

Styling für den Kopf: Bei diesen Inhaltsstoffen stehen einem die Haare zu Berge

11. Aug. 2018 von

Egal ob kurz oder lang – für viele muss die Frisur perfekt sitzen, möglich machen es neben Haarspray auch diverse Haargels oder -wachse. Viele der praktischen Stylinghelfer haben aber auch einen Haken: Zweifelhafte Inhaltsstoffe wie Parabene, Tenside oder Paraffine können gesundheitsschädigend sein und wirken sich negativ auf die Umwelt aus. Top gestylt geht aber auch ohne Risiko – wir zeigen Euch nachhaltigere, unbedenkliche Produkte!

Haargel vs. Haarwachs – Wo liegt der Unterschied?

Gerade kurze Haare lassen sich mit Haargel oder auch Haarwachs besonders gut stylen. Die Produkte verleihen den Haaren Halt, Glanz und Geschmeidigkeit. Von Gels für den hippen „Wet-Look“ bis hin zum Wachs für ein mattes Finish, gibt es eine schier unendliche Auswahl an verschiedenen Haarstylingprodukten.

Viele herkömmliche Gels enthalten spezielle Polymere, sogenannte Filmbildner, welche sich wie ein dünner Film um und zwischen die einzelnen Haare legen, sodass diese aneinander haften bleiben. Da die meisten Haargels auf Alkohol beziehungsweise Wasser basieren, was mit der Zeit verdunstet, kann eine feste Verbindung entstehen, die je nach Gel leichten bis starken Halt verleiht.

Haarwachs hingegen enthält weniger festigende Polymere, dafür – wie der Name schon sagt – mehr wachsartige Polymere und auch Pflegestoffe. Diese fetten die Haare und verleihen einen geschmeidigen Glanz. Wachse sind weniger für den stabilen Halt geeignet, die Struktur der Haare bleibt jedoch veränderbar. Aber egal ob Wachs oder Gel – viele Stylingprodukte verlieren ihren Glanz, sobald der Blick auf die Inhaltsstoffe fällt.

Gels und Wachse mit bedenklichen Inhaltsstoffen

Petrolatum

Einschätzung von CodeCheck: sehr bedenklich

Petrolatum, zu deutsch auch Vaseline, soll zwar eine für unsere Haut und unser Haar geschmeidig machende und glättende Komponente besitzen, der Stoff wird jedoch aus Erdöl hergestellt. Neben dem Fakt, dass die Gewinnung von Erdöl für die Umwelt besonders problematisch ist, schädigt Petrolatum auch unserem Körper: Es dichtet Haut und Haare praktisch komplett ab, sie können dadurch nicht atmen und trocknen letztlich aus. Mineralölbasierte Substanzen stehen außerdem im Verdacht, krebserregende Verunreinigungen zu enthalten.

Petrolatum ist beispielsweise in folgenden Produkten enthalten:

PEG oder PEG-Derivate

Einschätzung von CodeCheck: bedenklich

PEG oder PEG-Derivate werden in diversen kosmetischen Produkten als Tenside oder Emulgatoren eingesetzt, so auch in Haargel und Haarwachs. Sie verringern beispielsweise die Grenzflächenspannung von kosmetischen Mitteln, tragen zur Schaumbildung bei und sorgen mit ihrer emulgierenden Wirkung dafür, dass sich die verschiedenen Inhaltsstoffe miteinander vermischen. Problematisch ist jedoch, dass diese Stoffe die Hautbarriere durchlässiger werden lassen. So wird es Schadstoffen leicht gemacht in die Haut einzudringen, wo sie potenziell auch allergieauslösend wirken können. PEG-Derivate werden außerdem häufig aus umweltschädlichen Erdöl-Derivaten hergestellt.

PEG’s sind beispielsweise in folgenden Produkten enthalten:

Formaldehydabspalter

Einschätzung von CodeCheck: sehr bedenklich

Kosmetischen Produkten müssen Konservierungsstoffe zugesetzt werden, die in erster Linie die Entwicklung von Mikroorganismen in Kosmetika hemmen, also den Verderb der Produkte aufhalten. Konservierungsstoffe wie Dmdm-Hydantoin hingegen sind jedoch äußerst bedenklich. Der Stoff ist ein sogenannter Formaldehydabspalter. Er setzt in kosmetischen Fertigprodukten kontinuierlich geringe Mengen von Formaldehyd frei. Zwar wird so die konservierende Wirkung entfaltet, der Stoff ist jedoch allergieauslösend, hautreizend und wird als krebserregend eingestuft.

Dmdm-Hydantoin ist beispielsweise in folgenden Produkten enthalten:

UV-Filter und UV-Absorber

Einschätzung von CodeCheck: sehr bedenklich

Sonnencremes, Lippenbalsam sowie Haargel oder -wachs enthalten UV-Filter, wie beispielsweise Ethylhexyl Methoxycinnamate oder Bezophenone, um das Produkt vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. Gerade Ethylhexyl Methoxycinnamate steht im Verdacht, eine hormonähnliche Wirkung zu besitzen. Die Datenlage ist noch nicht ausreichend, um abschließende Aussagen über die Wirkung beim Menschen treffen zu können.

Ethylhexyl Methoxycinnamate ist beispielsweise in folgenden Produkten enthalten:

Parabene

Einschätzung von CodeCheck: sehr bedenklich

Auch Parabene werden gerne als Konservierungsmittel in kosmetischen Produkten eingesetzt. Der wohl am häufigsten eingesetzte Stoff ist laut Angaben des „BUND“ Methylparaben, da dieser im Vergleich zu anderen Konservieungsmitteln wenig bis kein Allergiepotenzial besitzt. Der Stoff, sowie Parabene im Allgemeinen, stehen jedoch im Verdacht hormonell wirksam zu sein. Parabene können im Körper ähnlich wirken wie Hormone, wie beispielsweise das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Substanzen dieser Art sind deshalb besonders für Schwangere, Föten, Kleinkinder und Jugendliche in der Pubertät bedenklich.

Parabene sind beispielsweise in folgenden Produkten enthalten:

Unbedenkliche Alternativen

Beim nächsten Haargel-Einkauf lohnt es sich sicherlich, die Inhaltsstoffliste mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Viele Naturkosmetikhersteller arbeiten beispielsweise hauptsächlich mit natürlichen Stoffen, die komplett unbedenklich sind und trotzdem für ein gut sitzendes Styling sorgen.

Sante

Das Stylinggel von Sante ist nicht nur frei von jeglichen synthetischen Farb-, Duft- und Konservierungsmitteln, sondern enthält zusätzlich weder Silikone noch andere erdölbasierte Produkte. Der Naturkosmetikhersteller setzt bei seinem veganen Produkt lieber auf natürliche Substanzen, wie Pflanzenzucker und Bio-Birkenblattextrakte, die das Haar festigen und mit viel Feuchtigkeit versorgen.

Lavera

Auch das Haargel von Lavera verleiht kurzen sowie langen Haaren auf ganz natürliche Weise mehr Struktur und Glanz. Schellack sorgt für die Formgestaltung der Frisur und bildet beim Auftragen einen zusammenhängenden Film in den Haaren, Isländisches Moos und Bambus sowie Hopfen- und Andornkraut sorgen für den pflegenden Charakter des Gels und beugen gleichzeitig Probleme mit juckender Kopfhaut vor.

Logona

Für das Logona Bio Haargel für den Mann werden beispielsweise Koffein und Ginkgoextrakte verwendet, die das Haar von innen heraus stärken. Essenzielle Aminosäuren, wie Arginin verleihen dem Haar außerdem Volumen, Geschmeidigkeit und Glanz.

Myrto

Das Haarwachs von Myrto bringt Haare ebenfalls ganz natürlich zum Glänzen – mit Arganextrakt, Sheabutter, Myrte und Lemongras. Kokosöl sorgt außerdem für eine unvergleichliche Geschmeidigkeit und verleiht dem Haar Volumen.

DIY

Haargel kann man auch einfach selber machen – dafür muss man zwar etwas experimentierfreudig sein, so kann man sich aber sicher sein, am Ende ein Produkt ohne schädliche Inhaltsstoffe auf die Haare aufzutragen, da man ganz genau weiß, was drin ist.

Im Prinzip benötigst Du nur vier Zutaten: Leinsamen, Wasser, Glycerin und Duftöle für den Geruch. Die Leinsamen einfach in einem Verhältnis von 1:4 in einem Kochtopf aufkochen, umrühren und köcheln lassen, bis sie sich nicht mehr auf dem Boden absetzen. Für die Konsistenz etwas Glycerin hinzugeben und für den Duft die Öle. Wenn das Gel die gewünschte Konsistenz erreicht hat, durch ein Sieb geben und in ein Behältnis füllen. Fertig ist das selbst gemachte Haargel!