Babygetränke

"Konsument"-Test: Uran in Babywässern

26. Mai 2007 von

Elf Babywässer hat der "Konsument" auf ihren Urangehalt getestet. Alle Produkte lagen klar über dem deutschen Grenzwert, die österreichischen Behörden sehen für das Schwermetall, das die Nieren schädigen kann, derzeit keinen Richtwert vor. Unbekannte Marken sind meist weniger belastet.

Alle Proben über dem deutschen Grenzwert

Gekauft wurden die elf angepackten Babywässer in Supermärkten und Bioläden. Die Tester untersuchten, ob die Produkte Uran enthalten - ein Schwermetall, für das in Österreich derzeit kein Höchstwert festgelegt ist.

Erschreckendes Ergebnis: Alle Babywässer, die hierzulande Marktbedeutung haben, lagen klar über dem deutschen Grenzwert.

In Österreich kein Richtwert für Uran

Ob ein Mineralwasser für die Zubereitung von Babynahrung geeignet ist, regelt die österreichische Mineral- und Quellwasserverordnung. Dort sind die Höchstwerte für bestimmte Inhaltsstoffe wie Kalium, Calcium oder Magnesium festgelegt.

Einen Grenzwert für Uran sucht man dort jedoch vergeblich: Die österreichischen Behörden sehen für das Schwermetall, das die Nieren, aber auch Lunge, Leber und Knochenmark schädigen kann, derzeit keinen Richtwert vor.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt einen Richtwert von 15 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser, allerdings für einen Erwachsenen mit 60 Kilogramm Körpergewicht. Anders schätzen jedoch deutsche Wissenschaftler das Risiko von Uran, speziell für Säuglinge, ein: Sie haben sich auf einen Grenzwert von zwei Mikrogramm Uran pro Liter Mineralwasser für Babys geeinigt.

Unbekannte Marken besonders gut

Das Testmagazin hat daher - nach dem Vorsorgeprinzip - den deutschen Grenzwert als Grundlage für die Überprüfung herangezogen. Gleich drei heimische Mineralwasserproduzenten liegen mit ihren Babywässern deutlich darüber: "Gasteiner" hat mit 5,9 Mikrogramm pro Liter so viel Uran wie kein anderes der untersuchten Babywässer. Ebenfalls mehr Uran als in Deutschland erlaubt enthalten "Silberquelle" und "Vöslauer Baby" mit 2,9 bzw. 2,8 Mikrogramm pro Liter.

Tadellos schnitten dagegen die kaum bekannten Marken aus den Bioläden ab. Bei den deutschen Produkten "Bad Brückenauer", "Höllensprudel classic" und "Lauretana" lag der Urangehalt - wenig erstaunlich - unter der Nachweisgrenze von 0,5 Mikrogramm pro Liter. Positiv überrascht waren die Tester von einem heimischen Mineralwasser: "Frankenmarkter" enthält praktisch kaum Uran und ist auch konkurrenzlos günstig.

Leitungswasser in Sachen Uran unbedenklich

Parallel zum Babywasser-Test hat "Konsument" in Stichproben auch Trinkwasser aus Wien, Linz, Innsbruck und einer kleinen Gemeinde in Mühlviertel unter die Lupe genommen. Erfreulich: Bis auf die Linzer Wasserprobe war kein Uran nachweisbar, und selbst im Wasser der oberösterreichischen Stahlstadt lag der gemessene Uranwert deutlich unter zwei Mikrogramm pro Liter.

"Konsument"-Tipps:

* Finger weg von herkömmlichem Mineralwasser. Flaschen ohne den Vermerk "Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung" haben meist einen sehr hohen Mineralstoffgehalt. Dadurch werden Babys Nieren belastet.

* Egal welches Wasser Sie für Ihr Kleines verwenden: unbedingt aufkochen lassen. Nur dadurch werden eventuell vorhandene Keime zuverlässig abgetötet.