Schönheitsritual aus dem Orient

Haare natürlich färben mit Henna

29. Okt. 2017 von

Herkömmliche Haarfarben enthalten Chemikalien, die toxisch auf die Umwelt und unsere Gesundheit wirken. Einige können sogar krebserregend sein. Dabei bietet uns die Natur eine tolle Alternative: Henna.

Hautekzeme, Allergien und sogar Krebs — die Liste der möglichen Gesundheitsschäden durch konventionelle Haarfarben ist lang. Besonders dauerhafte Haarfarben und Blondierungsmittel sind problematisch. Sie enthalten Stoffe wie Ammoniak und Wasserstoffperoxid. Diese machen die Kopfhaut anfälliger für Schadstoffe und zerstören natürliche Schutzfunktionen. Wieso also die Gesundheit gefährden, wenn es natürliche Alternativen wie Henna gibt.

Was ist Henna?

Der Hennastrauch gehört zur Gruppe der Rosengewächse und hat seinen Ursprung in den Gebieten rund um das Mittelmeer. Die Pflanze ist ein Gewächs mit Geschichte. Denn schon die alten Ägypter hatten die Pflanze für Medizin- und Heilzwecke für sich entdeckt. So wurden etwa Hautkrankheiten wie Pocken und Lepra mit Henna behandelt.

Heute ist Henna bekannter als natürliches Färbemittel für Haut und Haar und dient im Orient als Teil eines Schönheitsrituales. Aber auch im Westen gewinnt Henna immer mehr an Bedeutung, denn die Pflanze verspricht ein schonendes Färben der Haare.

Vorteile von Henna

Henna wird auf rein pflanzlicher Basis hergestellt und ist somit frei von Chemie. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kolorationen dringt Henna nicht direkt in das Haar ein, sondern legt sich lediglich wie eine Schicht darum. So verleiht Henna Farbe, ohne das Haar zu schädigen. Zudem dient Henna auch als Schutz vor schädlichen UV-Strahlen und beugt Spliss und Haarbruch vor.

Das solltest Du beim Kauf beachten

Henna ist primär für sein kräftiges Rot bekannt. Um jedoch den Kunden eine breitere Farbauswahl anbieten zu können, wird Henna oft mit synthetischen Bestandteilen aufgehellt oder abgedunkelt. So enthalten manche Henna-Färbungen beispielsweise den Inhaltsstoff p-Phenylendiamin oder abgekürzt PPD, der starke Allergien auslösen kann.

Ein genauer Blick auf die INCI-Liste (Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe) oder ein CodeCheck-Scan ist also auch bei Henna ein Muss.

Für wen ist Henna geeignet?

Henna ist für jeden Haartyp geeignet, sogar für graues Haar. Jedoch kommt natürlich bei unterschiedlicher Farbe und Haarstruktur jeweils ein anderes Ergebnis raus. Bei blondem oder grauem Haar erhältst Du einen viel stärker Rot-Effekt als bei schwarzem Haar. Glattes Haar nimmt Henna wiederum weniger gut auf als stark gelocktes Haar.

Du siehst, das Ergebnis ist sehr individuell und schwer vorauszusagen. Um böse Überraschungen zu vermeiden, solltest Du unbedingt vor dem Färben ein Strähnchen-Test machen.

Zudem ist es wichtig, dass die letzte Tönung oder Färbung mindestens 6 Wochen zurückliegt. Nur so wird das Ergebnis gleichmäßig und intensiv.

So funktioniert’s

Henna ist entweder bereits fertig gemischt als Paste oder in Pulverform erhältlich. Falls Du Henna in Pulverform kaufst, dann beachte zum Mischen die Anleitung auf der Verpackung. Ist die Paste fertig, kann es losgehen:

  1. Verteile die Paste großzügig auf Kopf und Haar. Achte darauf, dass alle Haarpartien mit Farbe versehen sind.
  2. Nun wickelst Du das Haar am besten in einen Dutt und lässt die Farbe zwischen 1 bis 2 Stunden einwirken. Die Einwirkzeit hängt davon ab, wie intensiv Du das Resultat haben möchtest.
  3. Am Schluss wird die Paste mit lauwarmem Wasser ausgespült. Nach dem ersten Waschen kann es sein, dass die Kopfhaut noch etwas rötlich ist. Die Verfärbung löst sich mit der nächsten Wäsche ab.

Wie lange hält die Farbe?

Henna ist eine semi-permanente Haarfarbe. Das heißt, sie wäscht sich im Laufe der Zeit heraus. Durchschnittlich hält das Resultat drei bis vier Wochen. Und wie sieht es mit dem Ansatz aus?

Die Farbe verblasst zwar mit der Zeit, jedoch nicht komplett. Im Vergleich zu einer Tönung bleibt bei einer Färbung mit Henna leider ein Haaransatz zurück.