Tests des Hessischen Landeslabors

Glyphosat in Hygieneartikeln aus Bio-Baumwolle gefunden

10. Mai 2016 von

Das Hessische Landeslabor in Gießen fand in Glyphosat in Hygieneartikeln. Die höchsten Schadstoffwerte wurden in Bio-Baumwolle gefunden.

Das Labor testete 13 baumwollhaltige Hygieneartikel, darunter Watte und Wattepads. Dabei untersuchten sie Artikel aus konventionellem Anbau, aber auch Bioprodukte. Der höchste Schadstoffgehalt fand sich bei Bio-Wattepads: Die Auswertungen ergaben 156 Mikrogramm Unkrautvernichtungsmittel pro Kilo Watte. Dies deutet daraufhin, dass für Bioprodukte konventionelle Baumwolle verwendet wurde – obwohl Bio-Baumwolle 20-40% teurer als die herkömmliche ist.

In acht von 13 weiteren Watteartikeln fanden die Tester mehr Glyphosat, als von Gesetzes erlaubt ist. Der Wert von 1,0 Mikrogramm Glyphosat pro Kilo ist aktuell die Bestimmungsgrenze für Hygieneprodukte.

Echo-online zitiert in diesem Zusammenhang Hubertus Brunn, Direktor des Hessischen Landeslabors: „In Rohbaumwolle aus biologischem Anbau sollten keine oder allenfalls nur sehr geringe Gehalte an Glyphosat - beispielsweise durch Abdrift bei der Anwendung des Mittels - nachweisbar sein.“

Bei den Wattepads, die die Glyphosat-Höchstgrenze überschritten hätten, müsse nun der Herstellunsgprozess offen gelegt werden. Neue Untersuchungen seien eingeleitet.

Warnung auch vor Tampons

Erst im Dezember letzten Jahres hatte ein argentinisches Forscher-Team der Universität La Plata Tampons, Mullbinden & Watte auf Glyphosat-Rückstände getestet: In 85 % der untersuchten Produkte ließen sich Glyphosat-Rückstände nachweisen.

Hoher Einsatz von Pestiziden in Baumwollproduktion

Im Falle von Kleidung aus Baumwolle achtet man anscheinend genauer auf den Pestizid-Rückstände Gehalt als bei der Watte.

Kleider aus Bio-Baumwolle sind in der Regel gekennzeichnet mit „kbA Baumwolle (kontrolliert biologischer Anbau)“. Weitere Siegen sind GOTS (Global Organic Textil Standard) und der IVN Best (Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft).