Religiös korrekte Kosmetik

Diese Kosmetikprodukte sind “halal”

13. Mai 2020 von

Der Trend “Halal-Kosmetik” kommt aus Südostasien: In Indonesien, dem größten muslimische Land der Welt, wurde 2019 ein Gesetz verabschiedet, dass alle Produkte eine “Halal-Kennzeichnung” haben müssen. Auch hierzulande setzen immer mehr Hersteller auf die Kennzeichnung. Was das genau bedeutet und warum dies nicht nur für gläubige Muslime, sondern auch für Veganer oder Allergiker äußerst interessant ist, erklären wir hier.

Zurzeit begehen viele Muslime den islamischen Fastenmonat Ramadan. Besonders in dieser Zeit geht es um ein friedliches und rücksichtsvolles Miteinander, weswegen Fluchen und Streiten verboten ist. Auch Essen und Trinken ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht gestattet. Bei der Auswahl ihrer Lebensmittel müssen gläubige Muslime zudem auch außerhalb des Fastenmonats darauf achten, dass diese ‘’halal’’ sind. Das gleiche gilt für Kosmetikprodukte.

Was bedeutet ‘’Halal’’?

Der arabische Begriff ‘’Halal’’ umfasst alle Produkte und Handlungen, die nach dem islamischen Recht erlaubt sind. Der gegenteilige Begriff lautet ‘’Haram’’ und bedeutet so viel wie verboten. Die Grauzone wird mit ‘’Makruh’’, also unerwünscht, beschrieben. Bei Lebensmitteln ist diese Einteilung offensichtlicher: Als generell verboten gelten Schweinefleisch, Blut, oder auch Rauschmittel wie Alkohol. Bei Kosmetika müssen Hersteller für die Kennzeichnung “halal” generell auf tierische Produkte und Alkohole verzichten. Welche Inhaltsstoffe genau verboten sind, wird jedoch je nach Glaubensrichtung unterschiedlich ausgelegt, denn es gibt keinen internationalen Standard. Dabei kommt es nicht nur auf das fertige Produkt an. Auch die Herstellungsstätten, die Lagerungsbedingungen und die Verpackungen müssen genauestens betrachtet werden.

Welche Kosmetik ist ‘’halal’’?

Bei Kosmetik ist es meist noch schwieriger zu erkennen, ob ein Produkt ‘’halal’’ ist oder nicht. Zwar gibt es auch dafür spezielle Siegel zur Kennzeichnung, jedoch sind diese in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Prinzipiell dürfen Kosmetikprodukte, die ‘’halal’’ sind, keinerlei tierische Stoffe enthalten. Zudem sind Alkohol, Silikone, Paraffine, Gelatine und Glycerin, Kollagen und synthetische Duftstoffe und diverse andere chemische Stoffe tabu. Auch bei Kosmetikprodukten muss darüber hinaus auf die Herstellungsstätte und den -prozess geachtet werden. Folgende Marken bieten ‘Halal’-Kosmetik an:

  • Al-Balsam
  • PHB Ethical Beauty
  • Inika
  • Paul Penders
  • Fair Squared

‘’Halal’’-Kosmetik: auch für Veganer und Allergiker interessant

Aufgrund der strengen Vorgaben hinsichtlich der Herstellung, Verpackung, Lagerung und natürlich der Inhaltsstoffe sind ‘Halal’-Produkte meist vegan. Oftmals sind sie darüber hinaus auch fairtrade und bio. Da auf diverse chemische bzw. synthetische Stoffe verzichtet wird, sind sie zudem besonders hautfreundlich. Damit sind Halal-Produkte für gewöhnlich auch für Veganer, Allergiker oder auch Kleinkinder bestens geeignet. Und “Halal-Kosmetik ist ein Trend der sich derzeit weiter ausbreitet: Gerade erst hat sich der Kosmetikkonzern “L'Oréal” Hunderte seiner Produkte als “halal” zertifizieren lassen. Die Kennzeichnung dürfte uns in naher Zukunft und nicht nur zu Ramadan also häufiger begegnen.

Weiterführende Links: