Bye, bye trockene Hände

Die besten grünen Handcremes

26. Feb. 2020 von

Kalte Temperaturen, trockene Heizungsluft und häufiges Händewaschen – unsere Hände müssen im Winter einiges aushalten. Eine gute Handcreme pflegt, schützt und regeneriert ohne bedenkliche Inhaltsstoffe. Wir zeigen Dir, worauf es bei guten Handcremes für streichelzarte Hände ankommt.

Warum werden unsere Hände trocken?

Häufiges Händewaschen mit heißem Wasser kann den wichtigen Säureschutzmantel der Haut angreifen. Starke Temperaturwechsel strapazieren sie noch zusätzlich.

In der Folge kann sich unsere Haut weniger gut vor Umwelteinflüssen schützen und trocknet aus. Auch Bakterien, die der Säureschutzmantel normalerweise abwehrt, können die Haut leichter angreifen. Zudem können in der gestressten Haut kleine Risse entstehen. Dadurch fängt die Haut an, zu spannen, auch Trockenheit und Juckreiz können sich bemerkbar machen.

Auf welche potenziell schädlichen Stoffe sollte man achten?

Eine gute Handcreme ist eine Wohltat für strapazierte Hände. Doch es ist nicht alles Gold, was im Produktregal glänzt. Oft enthalten Handcremes potenziell schädliche Inhaltsstoffe. Wir nennen Dir vier häufig verwendete Stoffe und erklären Dir, weshalb sie bedenklich sind.

Emulgatoren und Tenside

Emulgatoren, darunter einige Polyethylenglykole (PEGs), helfen, Fett und Wasser zu vermischen. Allerdings behalten sie diese Funktion auf unserer Haut bei und können wichtige Fette von der Haut lösen. Ähnlich funktionieren Tenside. Die Haut verliert an Spannkraft und trocknet aus. Zudem können Emulgatoren die Haut durchlässiger machen. Mögliche Folgen der geschwächten Hautbarriere sind Irritationen, Rötungen oder Allergien.

Parabene

Parabene dienen auch in Handcremes als antibakteriell wirkende Konservierungsstoffe. Das Problem: Einige können einen Einfluss auf den menschlichen Hormonhaushalt haben und stehen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. In Kosmetikprodukten sind daher für Stoffe wie Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben oder Butylparaben gewisse Höchstmengen eingehalten. Da sie jedoch in zahlreichen Produkten stecken, können diese Grenzwerte unter Umständen überschritten werden.

Mineralölbasierte Stoffe (Paraffine)

Viele Stoffe wie zum Beispiel Paraffine basieren auf Erdöl. Sie werden Kosmetika als fettende Komponenten beigefügt, welche die Haut glatt aussehen lassen, da sie sich wie ein Film über die Haut legen. Dieser Film verhindert auch erhöhten Wasserverlust über die Haut, sodass sie weicher wirkt. Allerdings ist der Effekt nur von kurzer Dauer, denn diese Stoffe bewirken keine echte Verbesserung des Hautbildes, sondern können sogar langfristig zur Verminderung der hauteigenen Regenerationsfähigkeit führen und so Trockenheit fördern. Hinzu kommen Risiken durch Verunreinigungen mit sogenannten MOSH- und MOAH-Verbindungen, die mit mineralölbasierten Stoffen in Verbindung gebracht werden. Sie stehen unter anderem in Verdacht, krebserregende Wirkungen zu haben.

Allergene Duftstoffe

Viele Duftstoffe gelten als (potenziell) allergieauslösend. Sie müssen daher ab einer bestimmten Menge in der Inhaltsstoffliste explizit genannt werden. Diese Regelung betrifft derzeit insgesamt 26 Duftstoffe. In Zusammenarbeit mit dem „DAAB“ (Deutscher Allergie- und Asthmabund) zeigt CodeCheck diese 26 besonders kritisch eingestuften Duftstoffe an, darunter z. B. Butylphenyl Methylpropional, Isoeugenol oder Evernia Furfuracea Extract. Der besonders kritische Stoff Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyde (HICC) wurde in der EU mittlerweile verboten. Seit August 2019 sind es daher genau genommen, nur noch 25 kritische Duftstoffe.

Diese Produkte enthalten potenziell schädliche Inhaltsstoffe:

Worauf kommt es bei einer guten Handcreme an?

Gute Handcremes enthalten natürlich keine der potenziell bedenklichen Inhaltsstoffe. Deshalb empfehlen wir „grüne“ Handcremes aus dem Naturkosmetik-Bereich.

Allgemein gilt, dass Naturkosmetik ausschließlich aus Naturstoffen hergestellt werden darf. Allerdings gibt es noch keine rechtlich verbindliche Definition für Naturkosmetik. Siegel wie zum Beispiel „Ecocert“ oder „BDIH“ kennzeichnen Naturkosmetik zuverlässig.

Mit CodeCheck kannst Du versteckte schädliche Inhaltsstoffe in Deiner Handcreme auf einen Blick erkennen. Über die App werden Dir potenziell gesundheitsschädliche und allergieauslösende Inhaltsstoffe des Produkts mit einem Klick angezeigt.

Welche Inhaltsstoffe zeichnen gute Handcremes aus?

Die Natur hat jede Menge pflegende und schützende Inhaltsstoffe für gute Handcremes zu bieten. Dementsprechend groß ist die Rezeptvielfalt. Wichtig ist, dass die Handcreme eine ausreichende und nachhaltige Pflege bietet, ohne die Haut zu beschweren.

Wir zeigen Dir vier besonders gute Inhaltsstoffe für weiche und gepflegte Hände. Außerdem stellen wir Dir jeweils drei Produkte, vor, in denen diese Stoffe enthalten sind.

Übrigens gibt Dir die Position des Inhaltsstoffs auf der Zutatenliste einen Anhaltspunkt, ob der natürliche Wirkstoff wirklich eine wesentliche Rolle in der Rezeptur spielt. In dem Fall taucht er auf einem der ersten Ränge auf.

1. Pflanzliche Öle und Fette

Pflanzenöle und -fette versorgen die Haut mit wertvollen Fettsäuren, die dabei helfen, die Elastizität der Haut zu erhalten. Sie haben rückfettende Eigenschaften und regenerieren die strapazierte Haut.

In Handcremes häufig eingesetzte gute natürliche Öle und Fette sind unter anderem:

  • Olivenöl (Olea Europaea Oil)
  • Sojabohnenöl (Glycine Soja Oil)
  • Sheabutter (Butyrospermum Parkii Oil)
  • Kokosnussöl (Cocos Nucifera Oil)
  • Jojobaöl (Simmondsia Chinensis Seed Oil)
  • Mandelöl (Prunus Amygdalus Dulcis Oil) und
  • Sonnenblumenöl (Helianthus Annuus Seed Oil)

Diese Produkte sind reich an natürlichen Pflanzenölen und -fetten:

2. Glycerin

Dieser Stoff kommt in der Natur als Bestandteil von tierischen und pflanzlichen Fetten und Ölen vor. Glycerin ist in fast allen Handcremes enthalten – in Naturkosmetik wie in konventioneller – da es die Feuchtigkeit in der Haut bindet. So sorgt es für eine nachhaltige Pflege gerade bei trockener Haut.

Dieses Produkt enthält Glycerin:

3. Bienenwachs

Eine Alternative zu Glycerin ist Bienenwachs, das der Haut ebenfalls hilft, die Feuchtigkeit besser zu speichern. Außerdem schützt es vor schädlichen Umwelteinflüssen, weil es sich wie ein Mantel um die Haut legt, ohne sie zu beschweren. Zugleich wirkt das Bienenprodukt antibakteriell und nährend.

In dieser natürlichen Handcreme ist Bienenwachs zu finden:

4. Aloe vera

Die Heilpflanze spendet der Haut Feuchtigkeit und repariert die oberste Hautschicht, indem sie unter anderem die Bildung des Säureschutzmantels unterstützt. So werden trockene und rissige Hände reichhaltig gepflegt und Entzündungen heilen schneller ab.

Besonders viel Aloe vera steckt in diesen Produkten:

5. Handcreme ohne Duftstoffe für sensible Haut

Duftstoffe gehören zu den Standardzutaten der meisten Handcremes. Sie können jedoch sensible Haut reizen. Synthetische Duftstoffe sind in Naturkosmetik generell verboten. Deshalb werden stattdessen ätherische Öle verwendet, die allerdings auch Allergiepotenzial besitzen.

Bei sensibler Haut kann es deshalb gut sein, Handcreme mit Duftstoffen nur sparsam zu verwenden oder sie ganz zu meiden.

Diese Handcremes sind frei von Duftstoffen:

Extra Tipps bei trockenen Händen

Bei trockenen und rauen Händen hilft es, die Hände nur mit sanften natürlichen Reinigungsprodukten und nicht zu heiß zu waschen.

Auch bei Desinfektionsmitteln ist es besser, zu naturbelassenen Alternativen zu greifen. Da es hierzulande kaum natürliche Hände-Desinfektionsmittel zu kaufen gibt, empfehlen wir ein DIY-Rezept – zum Beispiel mit Lavendel- und Teebaumöl. Wir haben Dir unten ein Rezept verlinkt.

Weiterführende Links:

- Stifung Warentest zu MOSH und MOAH

- Handcremes bei Öko-Test

- Die 7 bedenklichsten Kosmetika-INCIS

- Naturkosmetik ohne Duftstoffe (Übersicht)

- DIY Desinfektionsmittel