Verkanntes Multitalent

Kostbares Heilkraut: Giersch

23. Juli 2016 von

Giersch gilt bei vielen Gärtnern als lästiges Unkraut. Dabei stecken in dem Kraut mit den weißen Blüten jede Menge gesunde Inhaltsstoffe. Giersch lässt sich als Heilkraut gegen Krankheiten einsetzen und übertrumpft als von seinem Eisen- und Vitamingehalt sogar Grünkohl und Zitronen.

Giersch ist fast unverwüstlich, das ärgert Gärtner, freut aber jeden, der die heilenden Kräfte der Pflanze kennt. Ob als natürliche Medizin oder als leckeres und gesundes Wildgemüse — Giersch ist ein wahres Multitalent. Deshalb können wir uns über die Ausdauer des Krautes freuen und uns seine zahlreichen Heilkräfte zunutze machen.

Deshalb ist Giersch so gesund

Giersch, das den lateinischen Namen „Aegopodium podagraria“ trägt, enthält neben ätherischen Ölen auch die Spurenelemente Bor, Eisen, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Mangan und Titan. Ebenso die Pflanzenstoffe Cumarin, Harz, Saponine und Flavonglykoside. Zusätzlich stecken jede Menge Vitamin A und C in dem Heilkraut.

Diesen Inhaltsstoffen verdankt Giersch sein wertvolles Wirkspektrum: Er wirkt antibakteriell, gegen Pilze, entsäuernd, entzündungs­­hemmend, harntreibend und kräftigend. Deshalb kann er bei jeder Menge gesundheitlicher Probleme Linderung bringen:

Giersch hilft laut Kostbare Natur als Heilkraut unter anderem bei:

  • Blasenentzündungen
  • Erkältungen
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Gicht
  • Hämorrhoiden
  • Hexenschuss
  • Husten
  • Insektenstichen
  • Ischias
  • Krampfadern
  • Rheuma
  • Verbrennungen
  • Verstopfung
  • Würmern
  • Zahnschmerzen.

In der Küche als wertvolle Zutat

Als Doldenblütler gehört Giersch zu einer Gruppe beliebter und bekannter Gemüse- und Würzpflanzen wie Möhre, Pastinake, Kümmel, Petersilie und Dill.

Mit seinem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist er sogar dem so gesunden Grünkohl weit überlegen: Giersch enthält weit mehr Mineralstoffe. Auch mit Obst kann es die Heilpflanze aufnehmen: sie enthält mehr Vitamin C als Zitronen.

So kann man Giersch zubereiten

Essbar ist das gesamte oberirdische Kraut, nur die weißen Wurzeln sind leicht giftig. Die milden und wohlschmeckenden Blätter sind am beliebtesten. Sie schmecken laut Kostbare Natur in Salat und Suppen, als Spinat-Ersatz sowie als Füllungen, auf Pizza, in Wildkräuter-Aufstrichen, in Smoothies und in Pestos.

Für diese Speisen eignen sich nur junge, weiche Blätter. Denn nach der Blüte können die Blätter faserig werden. Tipp: Durch regelmäßiges Ernten treiben immer wieder junge Blätter nach.

Aber auch die älteren Blätter schmecken noch: zum Beispiel als Petersilienersatz in Suppen, Gemüsegerichten und Aufläufen. Die reifen Samen des Giersch-Krauts eignen sich gut als Gewürz, schreibt heilkräuter.de.

Aus den Blättern lässt sich auch Tee zubereiten, der gegen die genannten Beschwerden helfen soll.

Wo wächst Giersch und wie erkennt man ihn?

Giersch findet man häufig in Gärten und Parks, lichten Laubwäldern und an Hecken- und Wegrändern. Die hohlen und kantigen Stängel werden zwischen 30 und 90 Zentimeter hoch. Erntemonate sind März bis September.

Man erkennt Giersch an seinen Blättern (sie sind dreiteilig, spitz, leicht behaart und haben einen gezähnten Rand) und an den weißen Blütendolden, die zwischen Juni und August blühen. Die ganze Pflanze verbreitet den typischen Gierschgeruch.

Verwechslungs­gefahr besteht mit anderen Doldenblütlern, die auch hochgiftige Vertreter haben. Von diesen unterscheidet sich Giersch in seiner Blattform. Trotzdem sollte man sich gut auskennen, oder erst einmal an einer geführten Kräutersammlung teilnehmen.