EU-Ausschuss gibt Entwarnung

Neue Studie: Wie schädlich ist Aluminium im Deo wirklich?

12. Aug. 2020 von

Deo mit Aluminium – das galt lange als No-Go. Schließlich weiß man, dass der Stoff nervenschädigend wirkt und Organschäden verursachen kann. Eine aktuelle Studie gibt jetzt jedoch Entwarnung für aluminiumhaltige Kosmetik. Wir zeigen Dir, was dahinter steckt.

Weshalb Aluminium als ungesund gilt

Aluminium wird in Deos als „Schweißstopper“ eingesetzt – beziehungsweise in Antitranspirantien, denn tatsächlich kommen Aluminiumsalze nur in Antitranspirantien und nicht in Deos vor.

Im Drogeriemarkt tragen die meisten Produkte schon seit einiger Zeit die Auszeichnung “Null Prozent Aluminium” – eine Entscheidung der Hersteller:innen zugunsten des Verbraucherschutzes. Schließlich galt Aluminium in Antitranspirantien bislang vor allem aus den folgenden zwei Gründen als ungesund.

​Störung wichtiger Körperprozesse

Aluminium „verklumpt“ zusammen mit Proteinen im Schweiß und kann so die Schweißdrüsen verengen oder sogar ganz verstopfen. Das Schwitzen wird somit gestört, es kommt zu einem sogenannten „Schweißstau“.

Das ist eine problematische Störung natürlicher Körperprozesse, denn über den Schweiß reguliert unser Körper unter anderem seine Temperatur und führt wichtige Entgiftungsprozesse durch.

Nerven- und Organschäden

Ebenfalls ein Problem für unsere Gesundheit ist die Wirkung von Aluminium in unserem Körper. Bislang nahm man an, dass Aluminium in größeren Mengen auch durch die Haut in den Körper gelangen kann – zum Beispiel durch die Benutzung von Antitranspirantien.

Das wird dann gefährlich, wenn der Körper insgesamt eine zu große Menge von Aluminium und seinen Verbindungen aufnimmt. Dann können neurotoxische Entwicklungsstörungen sowie Schäden an Nieren, Leber und Knochen die Folge sein, heißt es in einer Stellungnahme des „Bundesinstituts für Risikobewertung“ (BfR) vom November 2019.

Neue Studie widerspricht dieser Meinung

Laut neuesten Studien ist die Aluminiumaufnahme durch kosmetische Mittel jedoch wesentlich geringer als angenommen. Deshalb veröffentliche der BfR am 20. Juli 2020 eine überarbeitete Stellungnahme, in der BfR-Präsident Andreas Hensel erklärt: „Durch die Haut wird signifikant weniger Aluminium aufgenommen als auf bislang vorliegender, limitierter Datenbasis berechnet.“

Die fehlenden Daten seien mittlerweile durch den „Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit“ (SCCS) der EU in zwei Humanstudien erhoben worden. Die letztere der beiden Untersuchungen aus dem Jahr 2019 ermöglichte nun eine Neubewertung.

Demnach seien „gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von aluminiumhaltigen Antitranspirantien“ nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisstand unwahrscheinlich, so das BfR.

Warum wir trotzdem vorsichtig bleiben

Auch wenn die Aluminiumaufnahme durch Kosmetika laut der neuen Untersuchung geringer ist, als angenommen, werden die meisten Verbraucher:innen wohl sicherheitshalber weiter zu Produkten „ohne“ greifen. Das macht durchaus Sinn, denn keine Aufnahme schädlicher Stoffe ist immer besser, als wenn wir sie aufnehmen – egal in welcher Menge. Ein weiterer Grund, Aluminium in Antitranspirantien zu meiden, ist der unnatürliche „Schweißstopp“, der wichtige Kühl- und Entgiftungsprozesse im Körper hemmt.

Zudem ist zu bedenken, dass sich die Konzentration von Aluminium in unserem Körper summiert, da wir es laut BfR nicht nur aus Antitranspirantien, sondern auch aus Lebensmitteln, anderen Körperpflegeprodukten wie Zahncremes, Lebensmittelkontaktmaterialien wie Backblechen sowie Arzneimitteln aufnehmen können.

Deshalb werden weitere Schritte zur Reduzierung der Aufnahme von Aluminium empfohlen. Dazu gehört zum Beispiel der Verzicht auf unbeschichtete Alufolien, aus denen sich vor allem bei Zubereitung saurer Speisen größere Mengen Aluminium lösen können.

Wir empfehlen daher, bis weitere Untersuchungsergebnisse vorliegen, weiterhin Antitranspirantien mit Aluminium Salzen zu meiden.

5 Produkte ohne Aluminium

Für alle, die auf Aluminium in der Körperpflege verzichten möchten, haben wir fünf aluminiumfreie und unbedenkliche Produkte recherchiert.

Speick Natural – Deo Spray

We Love The Planet – Deo-Stick Original Orange

Lavera – Neutral Deo Roll-on

Ben & Anna – Persian Lime

i+m Naturkosmetik – Deocreme Extra Strong

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