Das dreckige Dutzend

Wo Bio ein Muss ist: Obst- und Gemüsesorten

08. Mai 2015 von

Das „Dreckige Dutzend“ bezeichnet zwölf Giftstoffe, die u.a. in Industriechemikalien und Pflanzenschutzmitteln enthalten waren, und aufgrund ihrer Gefährlichkeit seit 2001 weltweit verboten sind.

Wo Bio ein Muss ist: Obst- und Gemüsesorten

In der Ernährungswissenschaft wird das ‚Dreckige Dutzend‘ für Obst- und Gemüsesorten verwendet, die mit einer so großen Menge an Pflanzenschutzmitteln belastet sind, dass man sie besser nur in Bio-Qualität kaufen und verzehren sollte. So gibt es Früchte, die öfter mit Pestiziden und Fungiziden behandelt werden müssen, als andere. Dies vor allem einer astreinen Optik zuliebe, die ein entscheidendes Kaufkriterium ist. Dann gibt es Sorten, die mehr Schadstoffe absorbieren und speichern, als andere, zum Beispiel, weil sie eine dünne Schale haben. Und zu guter Letzt gibt es noch Pflanzen, die giftige Substanzen aus dem Boden ziehen, die dort nach wie vor gespeichert wenngleich schon längst verboten sind. Hier eine Auflistung der Obst- und Gemüsesorten, die besonders schadstoffbelastet sind:

Äpfel

Sie sind die Spitzenreiter unter den Schadstoffspeicherern. In einem einzigen Apfel konnten sieben verschiedene Chemikalien nachgewiesen werden, in Äpfeln insgesamt 36 unterschiedliche chemische Substanzen. Wer keinen Garten nebst Apfelbaum besitzt, sollte daher Kontakt zu Obstgartenbesitzern herstellen. Bei einem oder mehreren größeren Apfelbäumen ist die Ernte meist so groß, dass die Inhaber gerne völlig unbehandelte Äpfel gegen ein geringes Entgelt abgeben.

Blaubeeren

Gleich nach den Äpfeln kommt dieses an und für sich supergesunde Obst. Bis zu 52 Pestizide wurden innerhalb von Versuchsreihen in und an Heidelbeeren nachgewiesen. Hier also unbedingt zum Bioprodukt greifen.

Erdbeeren

Sie zählen zu den beliebtesten Obstsorten, sind jedoch sehr empfindlich. Es gibt zahlreiche Parasiten, die uns das rote Frühjahrsobst gerne streitig machen. Darüber hinaus müssen im Supermarkt erhältliche Früchte haltbar und transportfähig sein. Es empfiehlt sich daher, Erdbeeren aus ökologischem Anbau selbst auf einem Erdbeerfeld zu sammeln. Da Naschen hier gratis ist, macht der Besuch eines Erdbeerfeldes vor allem in Begleitung von Kindern großes Vergnügen. Darüber hinaus lassen sich die eigentlich zu den Sammelnussfrüchten zählenden ‚Beeren‘ völlig unkompliziert auf dem Balkon oder dem Fensterbrett selber anbauen.

Grünkohl und Spinat

Noch zwei Champions in Sachen Pestizide: Bis zu 48 dieser herrlichen Substanzen vermögen Spinat und Grünkohl in ihre wohlschmeckenden Blätter aufzunehmen. Während frischer Spinat ebenso wie Grünkohl aus ökologischem Anbau nur im Bio-Laden anzutreffen sind – Grünkohl überdies auch nur saisonal – gibt es Tiefkühl-Blattspinat in Bio-Qualität in fast jedem Supermarkt.

Grüne Bohnen

Es gibt einiges, was unseren Prinzessböhnchen in spe zu Schaffen macht: vom Bohnenmosaikvirus über die Fettfleckenkrankheit bis zur Bohnenblattlaus. Um Ertragseinbußen zu verhindern, wird natürlich beherzt zur Chemiekeule gegriffen (grüne Bohnen absorbieren bis zu 60 Chemikalien). Dieses Gemüse sollte daher nur gekauft werden, wenn es das Handeslzeichen von Naturland, Demeter, Bioland, etc. träg.

Gurken

In den meisten Haushalten werden Gurken nur geschält gegessen. Aus gutem Grund: Gurken sind sehr schädlingsanfällig und werden daher mit Mitteln gegen Insekten und Pilzwachstum alles andere als sparsam behandelt. Allerdings befinden sich die Vitalstoffe, die Gurken so gesund machen, ausgerechnet in und unter der Schale. Bio-Gurken kosten zwar etwas mehr, doch dafür kann man die knackige, vitaminreiche Schale mitgenießen und bleibt von Pestiziden und Fungiziden verschont.

Kürbis

Hier kommen wir zu einem Kandidaten, der gerne Substanzen aus der Erde aufnimmt, deren Anwendung schon länger verboten ist (z.B. Dieldrin). Kürbisse sollten daher unbedingt beim Bio-Bauern oder im Bioladen erworben werden. Hier gibt es überdies Kürbissorten, die im Supermarkt nur selten zu finden sind.

Paprika

Sie gehören zu den eingangs erwähnten ‚Dünnhäutern‘ und speichern einen großen Teil der verwendeten Schädlingsbekämpfungsmittel. Für eine bessere Optik werden Paprikasorten aus konventionellem Anbau auch gerne mit einer hauchdünnen Wachsschicht überzogen, gegen die Waschen nichts ausrichtet. Nicht wenige Konsumenten reagieren sensibel bis allergisch (Rötungen und Brennen um die Lippen und auf der Zunge) auf das eigentlich gesunde und sehr vitaminreiche Gemüse. Bei Paprika wie auch bei frischen Chilis und Peperonen sollte nur Bio-Ware eingekauft werden.

Pfirsiche und Nektarinen

Weitere ‚Dünnhäuter‘, die ganze Pestizidcocktails abspeichern, sind Pfirsiche und Nektarinen. Diese sind leider nur selten in Bio-Qualität erhältlich, weshalb man besser auf Exoten wie Kiwis, Ananas oder Zuckermelonen zurückgreifen sollte, die verhältnismäßig wenige Schadstoffe absorbieren.

Trauben

Ob seedless, rosé oder grün, die knackig-frischen Trauben im Obstregal enthalten ebenso, wie unsere übrigen Patienten, eine bunte Vielfalt an Pflanzenschutzmitteln und chemischen Substanzen. Das Obst ist reich an Antioxidantien, Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Doch wer seinem Körper wirklich Gutes tun will, sollte nur Bio-Trauben essen.

Quellen:

http://www.watson.ch/!526296583?utm_medium=earned&utm_source=app&utm_rainbowunicorn=0&utm_campaign=share-tracking

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/lebensmittel-bio-ia.html