Grün durch die Weihnachtszeit

Wie Du umweltfreundliche Kerzen kaufen kannst

20. Dez. 2019 von

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Zur Weihnachtszeit gehören Kerzen einfach dazu. Doch welche wählen? In normalen Kerzen steckt meist Erdöl, andere enthalten Palmöl. Hier bekommst Du gebündeltes Wissen der Verbraucherzentrale Hamburg für den umweltfreundlichen Kerzenkauf.

Rohstoffe für Kerzen

Die meisten Kerzen bestehen aus Paraffin, das aus Erdöl gewonnen wird. Dieser preiswerte Rohstoff brennt wegen seines niedrigen Schmelzpunkts rasch ab.

Stearin ist deutlich teurer als Paraffin. Es wird aus nachwachsenden Rohstoffen pflanzlichen oder tierischen Ursprungs gewonnen. Stearinwachs brennt länger, rußt besonders wenig und tropft nicht. Achtung, für die Produktion der sogenannten Stearinsäure wird zunehmend Palmöl verwendet. Ob dafür wertvolle Urwälder gerodet wurden, ist beim Kauf der Kerzen leider nicht zu erkennen.

Bienenwachs stammt aus den Waben der Honigbienen und ist nur begrenzt verfügbar. Für „Vielkonsumierer“ sind die oft teuren Kerzen eher weniger geeignet, sparsame Kerzenverwender kommen damit aber voll auf ihre Kosten.

Umweltfreundliche Kerzen kaufen

Wer beim Kauf von Wachslichtern Wert auf Nachhaltigkeit legt, kann lediglich den Ursprung des Rohstoffs als Kriterium heranziehen. Danach sind Kerzen aus Paraffin weniger empfehlenswert, weil sie aus dem nicht nachwachsenden Rohstoff Erdöl bestehen. Wer der Umwelt etwas Gutes tun will, kauft diese Kerzen lieber nicht.

Kerzen aus Stearin sind eher zu empfehlen, denn deren natürliche Rohstoffe wachsen nach. Ein Problem kann Palmöl sein, wenn dieses aus Plantagen auf ehemaligen Flächen des tropischen Regenwalds stammt. Ökologisch unbedenklicher sind Stearinkerzen die mit Hilfe von Fettabfällen aus der Nahrungsmittelproduktion hergestellt wurden. Einige Hersteller haben solche bereits im Angebot.

Ebenfalls eine gute Wahl sind Kerzen aus Bienenwachs. Die sind zwar sehr teuer, aber der feine Duft der Kerzen, die schöne Honigfarbe und die lange Brenndauer sind gute Gründe, sich dennoch dafür zu entscheiden.

Schadstoffe in Luft und Material

Beim Abbrennen von Kerzen wird Sauerstoff verbraucht. Das verschlechtert die Raumluft. Die Schadstoffbelastung durch brennende Kerzen ist zwar eher gering, doch nur wenn man richtig mit ihnen umgeht – egal, ob die Lichter aus Paraffin-, Stearin- oder Bienenwachs sind.

Auch Kerzenfarben und Lacküberzüge können den Abbrand negativ beeinflussen. Um gute Qualität und ein hohes Maß an Sicherheit zu garantieren, hat die Kerzenindustrie mit dem „RAL-Gütezeichen Kerzen“ einen Gütestandard festgelegt. Danach dürfen bedenkliche Stoffe nicht oder nur in begrenzten Mengen in Kerzen vorkommen. Auch Wachs und Docht müssen definierte Anforderungen erfüllen. Kerzen mit dem „RAL-Gütezeichen Kerzen“ sind aus unserer Sicht eine gute Wahl. (Hier das RAL-Gütezeichen einfügen)

Duftkerzen überdecken unangenehme Gerüche, können aber auch belastend wirken, denn Duftstoffe verträgt nicht jeder. Für Menschen, die auf Chemikalien empfindlich reagieren, sind diese Produkte ungeeignet, denn sie können zu Kopfschmerzen, tränenden Augen und Übelkeit führen. Auch Allergiker, Asthmapatienten, Schwangere und Kleinkinder sollten lieber zur duftfreien Variante greifen. Allgemein gilt: Duftkerzen lieber sparsam verwenden und vor allem nach Abbrand gründlich lüften.

Die Verbraucherzentrale Hamburg & CodeCheck

Die Verbraucherzentrale Hamburg ist die Interessenvertretung für Verbraucher. Sie setzt sich für einen wirksamen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Verbraucherschutz ein. Sie bietet Ratsuchenden unabhängige Beratung und Information unter anderem zu Themen aus den Bereichen Ernährung oder Umwelt und Nachhaltigkeit. Mit ihren Informationskampagnen leistet der gemeinnützige Verein seit Jahren wichtige Aufklärungsarbeit. Für die Bewertung von E-Nummern in Lebensmitteln greift CodeCheck schon seit Jahren auf das Wissen der Verbraucherschützer zurück.