Welche Inhaltsstoffe passen zu Deinem Hauttyp?
Deine Haut benötigt je nach Hauttyp mehr oder weniger Aufmerksamkeit und Pflege. Mit zunehmendem Alter veränderen sich Deine Haut und ihr Anspruch an kosmetische Wirkstoffe. Zudem haben die Jahreszeiten, Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, Hormone, die Einnahme von Medikamenten, die Ernährung sowie Stress und Schlaf einen entscheidenden Einfluss auf das Erscheinungsbild Deiner Haut. Welche Wirkstoffe bei welchem Hauttyp besonders geeignet sind und worauf Du besser verzichten solltest, sagt Dir Kosmetikwissenschaftlerin Dr. Julia Mader.
Klassisch werden folgende Hauttypen differenziert: normale, trockene, fettige Haut und Mischhaut. Zudem gibt es noch empfindliche und reife Haut und eine Vielzahl an Hautzuständen, die es mit den richtigen Wirkstoffen zu pflegen gilt.
Normale Haut
- Wie sieht sie aus? Sie ist weder zu trocken noch feuchtigkeitsarm oder zu fettig. Das Gleichgewicht zwischen Fett- und Feuchtigkeitshaushalt stimmt und sie zeichnet sich durch ihre Unkompliziertheit aus. Sie ist ausgeglichen, hat einen ebenmäßigen Teint, ist feinporig und hat keine Unreinheiten.
- Wie sollte sie gepflegt werden? Eine ausgeglichene Pflege zur Stabilisierung der natürlichen Balance des Fett- und Feuchtigkeitsgehaltes ist empfehlenswert. Lipide und wertvolle Öle schützen die normale Haut vor Austrocknung und stärken die Barriere-Funktion gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen. Natürliche Feuchthaltesubstanzen verhindern die Austrocknung, erhöhen den Feuchtigkeitsgehalt der Haut und die damit verbundene Spannkraft. Dieser Hauttyp verträgt Peelings und intensive Wirkstoffe gut.
- Welche Wirkstoffe sind hier besonders gut? Empfehlenswert sind zum Beispiel Jojobaöl, Avocadoöl, Hyaluronsäure, Niacinamid, Retinol, Vitamin C und Vitamin E.
- Darauf solltest Du lieber verzichten: Reinigungsprodukte mit aggressiven Tensiden, Produkte mit Alkohol und stark austrocknende Pflege, die die Haut aus ihrer Balance bringen, sowie ausgiebige Sonnenbäder.
Trockene Haut
- Wie sieht sie aus? Sie weist eine sehr geringe Talgdrüsenaktivität und folglich eine reduzierte Fettproduktion auf sowie eine gestörte Feuchtigkeitsregulation. Bedingt durch den Fett- und Schweißmangel weist trockene Haut häufig eine gestörte Schutz- und Barrierefunktion auf. Trockene Haut ist meist erblich bedingt und äußert sich häufig durch Abschuppung, Juckreiz, Spannungsgefühle und Brennen. Zudem ist sie spröde und fahl.
- Wie sollte sie gepflegt werden? Du solltest auf Feuchtigkeit und Lipide setzen. Zur Stabilisierung der Hautbarriere eignen sich besonders milde Reinigungsprodukte, die die Haut nicht austrocknen, sowie eine intensive Pflege, die die Haut beständig mit Feuchtigkeit versorgt. Trockene Haut benötigt zudem eine Pflege, die die Hautbarriere stabilisiert und dauerhaft schützt, um die Elastizität und das Wohlbefinden zu verbessern und dem Teint wieder Frische zu verleihen.
- Welche Wirkstoffe sind hier besonders gut? Ceramide, NMFs (Natürliche Feuchthalte-Faktoren), Squalan, Sheabutter, Phosphatidylcholin, Hyaluronsäure, Niacinamid, Ectoin, Panthenol, Aloe vera, Urea und Aminosäuren wie Filaggrin.
- Darauf solltest Du lieber verzichten: Aggressive und austrocknende Reinigungsprodukte, starke Sonneneinwirkung sowie extreme Witterungsbedingungen verstärken eine trockene Haut. Zudem solltest Du auf Retinol, Vitamin C, Alkohol, grobe mechanische Peelings sowie AHA Peelings verzichten.
Fettige Haut
- Wie sieht sie aus? Hier kommt es durch übermäßige Talgproduktion zu Fettglanz, Mitessern sowie Entzündungen. Zudem weist sie eine gesteigerte Verhornung und verstopfte Poren auf. Die Talgdrüsen sind besonders im Bereich der Stirn-, Nasen- und Kinnregion (T-Zone) sowie im Bereich des Dekolletés, Schultern und Rücken sehr aktiv. Zudem ist die Haut großporig, meist glänzend und fettet schnell nach.
- Wie sollte sie gepflegt werden? Die Pflegeprodukte sollten die Talgproduktion regulieren, den Glanz minimieren, Poren befreien und vor künftigen Schäden schützen. Die Haut sollte gründlich, aber schonend gereinigt werden. Eine leichte, feuchtigkeitsspendende Pflege ist empfehlenswert bei fettiger Haut.
- Welche Wirkstoffe sind hier besonders gut? Hamamelis, Tonerde, Zink, Salizylsäure, Glykolsäure, Aktivkohle, Hyaluronsäure, Aloe Vera, Vitamin A und Niacinamid.
- Darauf solltest Du lieber verzichten: Zu starke Austrocknung und aggressive Reinigungsprodukte sowie rückfettende und reichhaltige Pflegeprodukte sollten gemieden werden.
Mischhaut
- Wie sieht sie aus? Hier sind manche Gesichtspartien (v. a. die Wangen) trocken, manche fettig (Stirn-, Nasen- und Kinnbereich – „T-Zone“). Dieses Ungleichgewicht entsteht durch Vererbung und Umwelteinflüsse. Wesentliche Ursache für die fettigen Hautpartien sind hyperaktive Talgdrüsen. Sie hat einen glänzenden Film, erweiterte Poren, Unreinheiten in Form von Mitessern und Entzündungen sowie Rötungen.
- Wie sollte sie gepflegt werden? Produkte, die den Fett- und Feuchtigkeitshaushalt ins Gleichgewicht bringen, ohne die Poren zu verstopfen, sind empfehlenswert. Die Haut sollte schonend und mild gereinigt werden, da sie sonst austrocknet und gereizt reagiert. Zur Pflege sollten für die trockenen Partien Produkte mit hochwertigen Lipiden und Feuchtigkeit verwendet werden. In der T-Zone bedarf es einer leichteren, nicht fettenden Pflege, die die Hautstruktur verfeinert. Sanfte Peelings können ein bis zwei Mal die Woche angewendet werden. Hier solltest Du auf die sogenannte Zonen-Pflege setzen.
- Welche Wirkstoffe sind hier besonders gut? Zink, Linolsäure und Salizylsäure für die T-Zone, Hyaluronsäure, Triglyceride, Squalan und Niacinamid für die trockene Wangenpartie.
- Darauf solltest Du lieber verzichten: Strapaziere deine Haut nicht mit übermäßiger und aggressiver Reinigung gegen die Unreinheiten und den Fettglanz. Zudem solltest Du auf Silikone und Mineralöle in Deiner Pflege verzichten.
Empfindliche Haut
- Wie sieht sie aus? Sie kann vererbt oder erworben sein und auf Produkte sowie Umwelteinflüsse reagieren. Diese können Rötungen, Trockenheit oder Überempfindlichkeit begünstigen. Zudem ist sie fleckig, gerötet, schuppig, kann jucken und ist feinporig.
- Wie sollte sie gepflegt werden? Die optimale Pflege sollte schonende und beruhigende Wirkstoffe enthalten, die die Hautbarriere stärken und die Haut besänftigen und wohltuend wirken.
- Welche Wirkstoffe sind hier besonders gut? Panthenol, Vitamin E, Calendula, Niacinamid, Aloe Vera, Hamamelis, Nachtkerzenöl und Allantoin.
- Darauf solltest Du lieber verzichten: auf aggressive Reinigungsprodukte und Tenside, Alkohol sowie die Verwendung von zu viel Wasser. Mechanische Peeling Behandlungen und intensive professionelle Behandlungen sollten vermieden werden. Verschiedene Trigger Faktoren wie z.B. Allergene, Konservierungs- oder Duftstoffe können reizend wirken.
Reife Haut
- Wie sieht sie aus? Sie ist gegenüber Austrocknung sehr empfindlich. Die Schweißsekretion, der Feuchtigkeitsgehalt der Haut sowie die Lipide nehmen im Alter zunehmend ab. Die Barrierefunktion der Haut und die Fähigkeit, sich den zunehmenden Umweltherausforderungen und Belastungen anzupassen, sinkt. Eine mangelnde Ausstrahlung, Falten, Erschlaffung, verminderte Festigkeit und Pigmentstörungen können die Folge sein.
- Wie sollte sie gepflegt werden? Eine Pflege, die regenerierend und korrigierend wirkt, ist wichtig. Wirkstoffe, die exfolieren, Unebenmäßigkeiten mildern und die hauteigene Kollagenproduktion stimulieren, sollten benutzt werden. Zudem solltest Du Deiner Haut vor allem Lipide sowie Feuchthaltefaktoren zuführen und das Wasserbindungsvermögen der Hornschicht steigern. Hochkonzentrierte Wirkstoffseren und Öle sowie ein Schutz vor Umwelteinflüssen und UV-Strahlung sind hier essenziell.
- Welche Wirkstoffe sind hier besonders gut? Retinol, Vitamin C, Vitamin E, Bakuchiol, Hyaluronsäure, natives Kollagen, AHA-Peelings, Polyphenol, Q10 und Resveratrol.
- Darauf solltest Du lieber verzichten: Die Austrocknung der Haut ist zu vermeiden sowie aggressive Reinigungsprodukte und übermäßige Verwendung von heißem Wasser. Ausgiebige Sonnenbäder sollten ebenfalls vermieden werden sowie grobe mechanische Peelings, die die Haut reizen und verletzen können.