Kosmetik zum Nachfüllen

Verpackungsmüll vermeiden

22. Mai 2019 von

In einigen Bereichen ist Refill zur Vermeidung von Verpackungsmüll schon länger geläufig. So zum Beispiel beim deutschen Pfandsystem oder auch dem Austausch von Druckerpatronen. Doch wusstest Du, dass auch zahlreiche Kosmetikmarken Refill beispielsweise für Lidschatten, Duschgel oder Lippenstifte anbieten? Mit dem Kauf dieser Marken sparst Du jede Menge Verpackungsmüll und schonst zusätzlich Deinen Geldbeutel.

Pro Kopf Verpackungsmüll von Kosmetik weltweit

Jeden Tag entstehen in unseren Badezimmern große Mengen Müll, überwiegend aus den Plastikverpackungen unserer Zahnpasten, Cremes, Duschgels oder Lippenstiften. Laut „The Independent“ produzierte die Beautyindustrie weltweit im letzten Jahr mehr als 120 Milliarden Verpackungseinheiten. Die meisten werden bisher nicht recycelt und landen entweder in Müllverbrennungsanlagen oder werden verschifft.

Zero waste Produkte und Refill als Lösung zur Plastikreduzierung bei Kosmetika

Beim Kauf von nachhaltiger Kosmetik solltest Du daher nicht nur auf die Inhaltsstoffe achten, sondern auch auf die Verpackung. Viele Menschen steigen daher zunehmend auf verpackungsfreie Kosmetik um. Doch auch Refill-Systeme könnten ein Teil der Lösung sein. Um Refill anbieten zu können, müssen die Verpackungen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen – was häufig ein Problem darstellt.

Kaum Recycling von Verpackungsmüll

In den meisten Fällen wird für Kosmetikverpackungen nämlich kostengünstiger Kunststoff verwendet, der aus dem begrenzt verfügbaren und umweltschädlich abgebauten Rohstoff Erdöl hergestellt wird. Allein in Deutschland fallen pro Kopf und Jahr laut „Umweltbundesamt“ mehr als 220 Kilogramm Verpackungsmüll an. Und auch wenn wir diesen fleißig trennen und in die Gelbe Tonne entsorgen – nur ein Bruchteil davon wird recycelt: Aktuellen Recherchen des „Spiegels“ zu Folge werden in Deutschland gerade mal 5,6 Prozent des Verpackungsmülls recycelt.

Kunststoff Recycling noch nicht etabliert

Ein Grund für diese geringe Quote ist, dass die wenigsten Hersteller reine Kunststoffe verwenden. Oft mischen sie noch günstige Füllstoffe hinein. Um daraus nach Gebrauch ein sortenreines Rezyklat produzieren zu können, müssten diese Stoffe aufwendig getrennt werden, was sich für die meisten Sortieranlagen bisher nicht rentiert. Das eigentlich recycelbare Material wird daher einfach verbrannt oder in Länder wie beispielsweise Indonesien oder Malaysia verschifft.

Umweltfreundliche Verpackungen bis 2030

Um dieses Problem zu lösen, hat die Europäische Kommission beschlossen, dass bis 2030 alle Kunststoffe wiederverwertbar sein müssen. Und auch immer mehr Hersteller gehen derzeit dazu über, Verpackungen aus „100 Prozent recyceltem Plastik“ anzubieten. Doch der Anteil von recycelten Verpackungsmaterialien ist bis dato leider noch verschwindend gering.

Verpackungsfreie Kosmetik und nachfüllbare Produkte kaufen

Viele Menschen gehen dazu über, Kosmetik aus Aluminiumdosen oder Glastiegeln zu kaufen. Doch ist das ökologisch wirklich sinnvoller? Die Ökobilanz fällt laut „Verbraucherzentrale“ nur dann gut aus, wenn diese Verpackungen dann mehrmals verwendet werden. Allerdings lassen sich Weißblech und Glas besser recyceln als Kunststoff. Besser als immer wieder neue Glastiegel und Dosen zu kaufen ist allerdings, auf verpackungsfreie Produkte umzusteigen oder Produkte einfach wieder aufzufüllen.

Kosmetik zum Auffüllen

Neben Nachfüllanlagen für Reinigungsmittel, Duschgel oder Cremes in einigen Filialen von „dm“ oder verpackungsfreien Läden, bieten auch Kosmetikmarken durch Refill oder Pfandsysteme die Möglichkeit, Verpackungsmüll zu vermeiden. Oft sind die hübschen Döschen und Tiegel doch ohnehin zu schade, um im Abfall zu landen. Bei den folgenden Marken mit Refill-Angeboten kannst Du gezielt Müll vermeiden, ohne Abstriche bei Deiner Schönheit machen zu müssen.

Kjaer Weis

Ob Mascara, Puder oder Lippenstift, die Produkte von Kjaer Weis lassen sich ganz schnell und unkompliziert wieder auffüllen.

Fair Squared

Die Kosmetikmarke aus Köln bietet für ihre 21 Produkte wie Lippenpflege, Bodylotion oder Handcreme den Service, die leeren, wieder befüllbaren Glastiegel und -flaschen im Laden zurückzunehmen.

Birkenstock

Das ausgeklügelte Refill-System von Birkenstock Natural Skin Care macht es möglich, die Kartuschen im Inneren der Spender im Handumdrehen auszutauschen.

Stop The Water While Using Me

Dank großer Refill-Behälter von zwei oder fünf Litern für Seife, Bodylotion, Shampoo, Duschgel oder Handcreme sparst Du auf einfache, aber sehr effektive Weise vermeidbaren Verpackungsmüll.

Anreiz zum Recyclen

Neben Refill ist die kostenlose Rücknahme leerer Kosmetikverpackungen eine weitere Methode, Verpackungsmüll zu reduzieren. Mit gutem Beispiel voran gehen hier unter anderem auch konventionelle Marken wie Junglück, MAC Cosmetics oder &otherstories. Einige verschenken im Gegenzug für zurückgebrachte Verpackungen sogar Gratisprodukte oder gewähren Rabatte für den nächsten Einkauf.