Das Geschäft mit der Schönheit

So viel geben wir im Schnitt für Kosmetik aus

07. Okt. 2016 von

Schönheitspflege ist in! Eine neue Creme hier, eine innovative Mascara da – Kosmetikartikel werden seit Jahren immer beliebter. Auch Männer sind auf den Geschmack gekommen und bescheren Drogerien Rekordumsätze.

Das steigende Körper- und Gesundheitsbewusstsein lässt Frauen und Männer immer öfter zu Schönheitsprodukten greifen, nicht zuletzt weil das Angebot immer größer geworden ist. Nahezu täglich treffen neue Produkte zur Faltenreduktion, seidigerem Haar oder ultra-langen Wimpern in den Läden ein und finden dank cleverer Versprechungen auch den Weg in den Einkaufskorb.

Besonders stark ist das Interesse an Kosmetikprodukten bei Männern gewachsen. Neben Männerkosmetik zeichnen sich laut „Spiegel online“ zwei weitere Trends ab: Anti-Aging-Produkte und reichhaltige Inhaltsstoffe mit besonderen Ölen.

Größter Markt für Schönheitspflegemittel ist Deutschland

Die Deutschen investieren von Jahr zu Jahr mehr in ihre Schönheit. Teenager experimentieren immer früher mit Schminke und Kosmetik. Bei Männern und Frauen stehen vor allem Haut-, Fuss- und Gesichtspflege sowie Schminkartikel hoch im Kurs.

Europaweit besetzt Deutschland die Spitzenposition für den größten Markt an Schönheitspflegemitteln. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Jahr betragen rund 158 Euro, welche über dem europäischen Durchschnitt von 129 Euro liegen.

Pflegebewusste Schweizer

Die Schweizerinnen und Schweizer geben laut Sonntagszeitung rund 275 Franken (rund 250 Euro) pro Jahr für kosmetische Produkte aus. An erster Stelle stehen Parfüms, gefolgt von dekorativer Kosmetik wie Lippenstifte, Mascara oder Puder sowie Gesichtspflege.

Dass die Verwendung von vielen verschiedenen Cremes allerdings nicht gut ist, erklärt Laurence Imhof, die Leiterin der Sprechstunde für ästhetische Dermatologie am Unispital Zürich. Hautreizungen und hartnäckige Ausschläge hätten in den letzten Jahren zugenommen. Manche Patientinnen würden sackweise Cremes mitbringen, die sie wild durcheinander anwenden. Dies führe zu einer gestressten und somit dem Gegenteil einer schönen Haut.

Warum sind wir so empfänglich für neue Kosmetikprodukte?

„Wir können uns mit Körperpflege Kontrolle verschaffen, während wir in anderen Bereichen die Kontrolle verlieren“, so Psychologin Ines Imdahl. Dieser Kontrollverlust ziehe sich über die Pubertät bis ins Erwachsenenalter. Danach kämen Druck im Beruf oder der Spagat zwischen Arbeit und Familie als Sorgenfaktor hinzu.

Dieser Selbstoptimierungswahn, der Kontrollzwang über unser Äußeres und das Streben nach Wohlbefinden drängten uns oft auch zu teuren Produkten, die dazu führen, dass wir uns besser fühlen. Zumindest für kurze Zeit…