Saubere Energie

So erkennst Du echte Ökostromanbieter

05. Dez. 2018 von

Immer mehr Verbraucher überlegen, zu einem Ökostromanbieter zu wechseln. Einen zusätzlichen Anstoß lieferte die kürzlich geplante Rodung des Hambacher Waldes für die Förderung von Braunkohle. Doch längst nicht alle Anbieter auf dem Markt sind wirklich „grün“. Hier erfährst Du, woran Du echte Ökostromanbieter erkennst.

Ökostrom ist gut, schützt die Umwelt und ist nicht automatisch teurer als herkömmlicher Strom. Das Problem: Der Begriff Ökostrom ist rechtlich nicht geschützt beziehungsweise genau definiert. Zudem ist es keineswegs so, dass, wenn man für Ökostrom bezahlt, man auch nur echten Ökostrom erhält. Denn alle verschiedenartigen Kraftwerke speisen in eine Zentrale ein, wodurch bei jedem Verbraucher letztendlich die gleiche Mischung aus verschiedenen Stromarten ankommt. Warum also überhaupt wechseln?!

Gemeinsam zur Energiewende

Die Antwort ist simpel: Je mehr Verbraucher sich für Ökostrom entscheiden, desto größer wird sein Anteil an der gesamten Strommenge. Zurzeit beträgt dieser laut den Energy Charts des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE etwa 40 Prozent, 2010 waren es nur 19 Prozent. Es ist also ein deutlicher Trend zu sauberem, klimafreundlichem Strom erkennbar.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid im Auftrag von Greenpeace Energy erwägen nach den Auseinandersetzungen am Hambacher Wald sogar 35 Prozent der deutschen Stromkunden zu Ökostrom zu wechseln. Wenn sie dies tatsächlich täten, würden damit 14 Millionen neue Privathaushalte hinzukommen.

Echte Ökostromanbieter finden

Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle. Auf diese drei Kriterien solltest Du bei der Wahl eines Ökostromanbieters Wert legen:

  1. Der Strom wurde sauber erzeugt
  2. Der Anbieter setzt sich aktiv für den Ausbau erneuerbarer Energien ein
  3. Der Anbieter hat keinen Kohle- oder Atomstrom im Angebot

Gütesiegel für Ökostrom

Um im Wirrwarr der Ökostromanbieter klarer zu sehen und nicht auf schwarze Schafe hereinzufallen, hilft es, auf Gütesiegel zu achten. Sie garantieren, dass ein Anbieter wirklich grün ist und er zusätzlich in die Energiewende investiert. „Irgendeinen eingekauften Ökostrom zu verkaufen“ reicht nicht aus, so „Öko-Test“.

Als vertrauenswürdige Ökosiegel sind „ok-Power“ oder „Grüner Strom Label Gold“ zu nennen. Diese Gütesiegel sind jedoch nicht alles, denn zum einen gibt es auch gute Anbieter ohne Siegel, zum anderen können diese bei anderen Kriterien wie einer Verbindung zu Atomstrom-Konzernen wiederum schlecht abschneiden.

Wirklich grün? Genau hinsehen lohnt sich!

Da einige schlechte Anbieter ihre Tarife ähnlich bezeichnen wie gute Anbieter, wird empfohlen, sich diese ganz genau anzusehen und zu prüfen, welches Unternehmen dahinter steht. Zudem solltest Du auch auf die anderen Tarife des Anbieters einen kritischen Blick werfen. Mittlerweile bieten nämlich fast alle Großkonzerne, Billiganbieter und Stadtwerke neben Kohle- und Atom-Strom auch Ökostrom an.

Die besten Ökostromanbieter

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat 29 Ökostromtarife genauer unter die Lupe genommen und bewertet. Dabei spielten Kriterien wie die Herkunft des Stroms, Verbindung zu Atomkonzernen, Mindestvertragslaufzeit oder Preise eine Rolle. Auch die Frage, ob das Unternehmen andere Tarife mit Kohle- und Atomstrom anbietet, wurde analysiert und floss in die Bewertung mit ein.

Unter anderem erhielten diese Ökostromanbieter von Öko-Test die Note „sehr gut“ und sind daher zu empfehlen:

Vier Tarife erhielten nur ein „ausreichend“, wobei selbst diese immer noch besser als konventioneller Strom sind. Egal zu welchem Stromanbieter Du also wechselst, besser als herkömmlicher ist er allemal, es geht nur noch besser.

Hier findest Du eine übersichtliche Tabelle verschiedener Ökostromanbieter, die Du nach verschiedenen Kriterien wie Preis, Zertifikat, Mindestvertragslaufzeit oder Kündigungsfrist sortieren kannst. Auch Informationen über das dahinterstehende Unternehmen sind hier aufgeführt.