Regionales Superfood

Sanddorn: Das Vitamin-C-Wunder aus dem Norden

20. Nov. 2017 von

Endlich mal ein Superfood, das nicht um die halbe Welt geschippert werden muss. Unter anderem in den Dünen entlang der Nord- und Ostseeküste wachsen die kleinen orangeroten bis gelben Früchte des Sanddornstrauches, bekannt für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt. Neben Eisen und Zink sind die Früchte außerdem als eine der wenigen Obstsorten ein natürlicher B12-Lieferant, was sie vor allem für Vegetarier und Veganer besonders wertvoll macht.

Heimisch in sandigen Dünen

Ab Ende August beziehungsweise Anfang September bis hinein in die kalten Wintermonate hat die gesunde Powerfrucht Saison und das sogar in heimischen Gebieten. Das Ölweidengewächs stammt zwar ursprünglich aus Asien, fühlt sich aber auch bei rauem Küstenklima und den sandigen Böden an der Nord- und Ostsee sowie in Gebirgsregionen besonders wohl.

Die Beere wird jedoch erst seit Kurzem für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Erst in den fünfziger Jahren wurde der Sanddorn als Nutzpflanze entdeckt und stellte vor allem in der ehemaligen DDR und osteuropäischen Staaten eine willkommene Abwechslung zu den herkömmlichen Obstsorten dar. Mittlerweile wird er auf norddeutschen Plantagen, vorwiegend in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aber auch in Sachsen-Anhalt kultiviert und weiterverarbeitet.

Natürliches Hausmittel gegen Erkältung und Fieber

Sanddornbeeren sind zwar klein (zwei bis fünf Millimeter), ihre gesunde Power ist dafür aber umso größer. Mit ihren vielen wertvollen Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen können sie vor allem zur natürlichen Bekämpfung diverser Infekte und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt werden. Sanndorn wird sogar eine Wirkung zur Krebsvorbeugung und Gefäßverjüngung nachgesagt. Wissenschaftlich ist dies aber bisher nicht bestätigt. Fakt ist, die orangefarbenen Früchte sind überaus gesund und bringen den Kreislauf in Schwung. Als Hausmittel gegen Erkältung, Mandelentzündung und Fieber hat sich der Sanddorn bewährt und ist mit der Gesamtheit all seiner Wirkstoffe sogar manchen synthetischen Präparaten überlegen.

Zehnmal mehr Vitamin C als Zitronen

Die “Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ empfiehlt Sanddorn beispielsweise als einen der wertvollsten Vitamin-C-Lieferanten, neben Schwarzen Johannisbeeren, Gemüsepaprika und Petersilie. Mit bis zu 200 Milligramm Vitamin C auf 100 Gramm Frucht besitzen sie zehnmal mehr Vitamin C als Zitronen, nur Hagebutten können hier noch mithalten. So würden sechs kleine Beeren bereits ausreichen, um den Tagesbedarf an Vitamin C zu decken. Nicht umsonst wird der Sanddorn auch als „Zitrone des Nordens“ bezeichnet.

Natürliche B12-Quelle für Veganer und Vegetarier

Neben allen B-Vitaminen, dem fettlöslichen Vitamin E, vielen wertvollen ungesättigten Fettsäuren, Folsäure und Mineralien, wie Zink, Eisen, Magnesium und Kalzium, gehört der Sanddorn zu den wenigen Obstsorten, die das lebenswichtige Vitamin B12 enthalten. Normalerweise ist dies fast nur in tierischen Produkten zu finden, Veganer und Vegetarier weichen deshalb oft auf Vitaminpräparate aus. Mit etwas gepresstem Sanddornsaft, -tee oder -konfitüre kann der B12-Haushalt auf ganz natürliche Weise aufgefrischt werden.

Sanddornsaft, Sanddorntee, Sanddornmus

Sanddorn ist nicht nur gesund, sondern auch vielseitig in der Anwendung. Die rohen Beeren sind aufgrund ihres säuerlichen Aromas nicht ganz so genießbar, weshalb Sanddornsaft meist mit Apfelsaft oder Ähnlichem gemischt wird. Für die volle Power der Frucht lohnt es sich aber auf reinen Sanddornsaft zurückzugreifen, am besten darauf achten, dass die ganze Beere verarbeitet wurde. Als Saft, Mus oder Konfitüre macht sich Sanddorn auch in Obstsalaten, Quarkspeisen oder Tees sehr gut. Sanddorntee gibt es beispielsweise auch in Reformhäusern als Fertigmischung, meist gemixt mit etwas Zitronenschale, Orange oder Kräutern. Falls Dir der Tee zu säuerlich schmecken sollte, kannst Du ihn ganz einfach mit etwas Honig verfeinern.

Kleines Wunder für die Haut

Aus den Pressrückständen der Fruchtschalen und den Kernen kann außerdem ein besonders wertvolles Öl gewonnen werden, das reich an ungesättigten Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen ist. Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung hilft es bei Wunden, Akne und anderen Hautproblemen, wie Neurodermitis.

Mittlerweile ist auch die Kosmetikbranche auf die gesunde Frucht aufmerksam geworden und verwendet Sanddornöl für Gesichtscremes, Lotionen oder Badeöle. Aufgrund seiner großen Ähnlichkeit zu den Lipiden der oberen Hautschicht wird Sanddornöl besonders gut von unserer Haut aufgenommen und die wichtige Barrierefunktion der Haut wird unterstützt. Zudem kann Sanddornöl vorzeitiger Hautalterung entgegenwirken. Bei Verbrennungen und Sonnenbrand wirkt es schmerzlindernd und hilft das Zellgewebe zu erneuern.