Umweltfreundlich statt giftig

Natürlich den Abfluss frei machen: So geht’s

23. Juni 2017 von

Nur noch mühsam quält sich das Wasser durch den Abfluss, im schlimmsten Fall steht das Wasser bereits im Becken, weil nichts mehr abfließt. So bekommst du einen verstopften Abfluss frei, ohne dabei die Chemiekeule schwingen zu müssen!

Verstopfte Abflüsse sind ein leidiges Thema. Sie kommen oft in regelmäßigen Abständen an den unterschiedlichen Ausgängen vor. Schmutz, Haare, Essensreste oder Fett sammeln sich an den Wänden des Siphons und legen Abflüsse lahm. Vor allem Fette sind besonders problematisch, wenn sie noch flüssig in den Abguss geschüttet werden. Bernd Glassl vom „Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel“ erklärt gegenüber „t-online“: "Sobald sie erkalten, werden sie fest und setzen sich am Rohr fest, verengen es und machen es irgendwann ganz dicht. Fettrückstände gehören generell in den Hausmüll, der Abfluss ist kein Abfalleimer.“

An chemischen Wundermitteln, die schon beim Öffnen nichts Gutes vermuten lassen und für Reizungen in Nase und Hals sorgen, mangelt es in den Regalen des Handels nicht. Nicht umsonst heißt es, dass die Dämpfe nicht eingeatmet werden sollen, und bei falscher Anwendung können manche sogar zu Explosionen führen.

Mit nur zwei Zutaten zu einem freien Abfluss

Und genau das schütten wir dann in unser Abwasser und führen es so unserer sensiblen Umwelt zu? Laut Umweltbundesamt verunreinigen jährlich mehr als 630.000 Tonnen teils aggressiver Chemikalien aus Wasch- und Reinigungsmitteln das Abwasser. Das muss nicht sein. Denn es gibt natürliche Mittel, die Abhilfe schaffen und genauso effektiv sind. Soda und Essig sind hier zu nennen. Ein einfaches und zudem günstiges biologisches Putzmittel!

Sobald Essig mit Soda (Natriumcarbonat) gemischt wird, entstehen Kohlensäure und Wärme. Durch diese Reaktion und die durch Vermischen entstandene alkalische Lösung wird der Abfluss von Verstopfung befreit. Alles was Du benötigst, sind also folgende zwei Zutaten. Zunächst vier Esslöffel Soda in den Ausguss streuen und dann eine halbe Tasse hellen Essig nachschütten. Sofort wird eine chemische Reaktion ausgelöst, und es bildet sich weißer Schaum. Diesen dann noch bis zu 10 Minuten einwirken lassen, ggf. mit einem feuchten Tuch abdecken und dann mit heißem Wasser nachspülen.

Vorsicht: Manchmal blubbert das Gemisch so stark, dass es aus dem Abfluss herausspritzt. Also pass vor allem auf Deine Augen auf, das könnte weh tun!

Wenn Bio-Mittel nicht helfen

Sollte diese Prozedur nicht erfolgreich sein, kann der klassische Pümpel (Saugglocke) helfen. Durch den erzeugten Unterdruck werden Verstopfungen gelöst. Wenn auch das nicht klappt, müssen die Ablagerungen von Hand entfernt werden, indem der Siphon ausgebaut wird. Dabei ist es jedoch wichtig, dass die Dichtung wieder ordentlich zusammengeschraubt wird, da sonst Wasser austreten und es zu einem Schaden führen kann.

Um einem verstopften Abfluss generell vorzubeugen bieten sich Ablaufsiebe an, die größere Teilchen abfangen. Vor allem in Bad, Dusche und Küche sehr praktisch. Außerdem ist es hilfreich, die Rohre immer mal wieder mit heißem Wasser durchzuspülen und so Ablagerungen wegzuschwemmen.

Tipp: Natron hilft übrigens auch, wenn der Abfluss unangenehm riecht. Einfach eine halbe Tasse Natronpulver in den Abfluss schütten und nach ein paar Minuten Einwirkzeit mit einem abgedeckten Tuch kochendes Wasser hinzufügen. Bei verstopften Toilettenbecken raten Experten zu Gebissreinigern, um Kalk und Urinstein zu lösen.