Veganer und Vegetarier aufgepasst

Mit Zahnpasta gegen Vitamin-B12-Mangel

21. Jan. 2017 von

Besonders Veganer und Vegetarier können an einem Vitamin-B12-Mangel leiden, wobei auch viele Fleischesser betroffen sind. Eine Vitamin-B12-Zahncreme kann den Spiegel des wichtigen Vitamins schnell und signifikant anheben, wie Studien zeigen.

Vitamin-B12-Mangel auch bei Fleischessern

Vitamin B12 ist in den meisten tierischen Lebensmitteln enthalten, vor allem in Milchprodukten, Fleisch, Fisch oder Innereien. Vor allem Veganer und Vegetarier sollten deshalb auf eine zusätzliche Vitamin B12-Zufuhr achten.

Doch auch Menschen, die Fleisch essen, leiden nicht selten unter einem Vitamin-B12-Mangel. Man geht davon aus, dass diese zwar genügend Vitamin B12 durch die Nahrung aufnehmen, dieses aufgrund eines fehlenden Proteins (Intrinsic Factor) im Magen jedoch nicht resorbieren können.

Deshalb sollte sich jeder — egal bei welcher Ernährung — bei Verdacht auf Mangelerscheinungen beim Arzt auf den Vitamin B12 Spiegel im Blut testen lassen.

Vitamin B12 über die Mundschleimhaut

Wer aufgrund eines Mangels oder einer veganen Lebensweise Vitamin B12 einnehmen möchte, hat die Wahl zwischen verschiedensten Präparaten.

Vitamin-B12-Tabletten zum Schlucken verfehlen unter Umständen ihre Wirkung. Denn die Aufnahme über die Verdauung kann beeinträchtigt sein.

Deshalb empfehlen sich Lutschtabletten, Sprays, Tropfen oder Zahnpasta mit Vitamin B12 — sie werden über die Mundschleimhaut, also sublingual aufgenommen.

Besonders einfach ist die Verwendung einer Vitamin-B12-Zahncreme. Sie kann den Spiegel des wichtigen Vitamins schnell und signifikant anheben, wie eine Studie des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE) aus dem Jahr 2011 ergab.

So wurde getestet

Zu Beginn der Untersuchung wurde der Vitamin-B12-Status der 128 Teilnehmer anhand einer Blutuntersuchung festgestellt. Gemessen wurden die Parameter Vitamin B12 im Serum (wässriger Bestandteil des Blutes), Homocystein und Holo-Transcobalamin.

Daraufhin wurde 37 Probanden aus medizinischen Gründen wegen eines Vitamin-B12-Mangels das Aufsuchen eines Arztes und Ausscheiden aus der Studie empfohlen. Einige haben auf eigene Verantwortung dennoch in einer gesonderten Gruppe (Therapiegruppe) an der Studie teilgenommen.

Die Teilnehmer mit normalen Vitamin-B12-Werten wurden per Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt, von denen eine die Vitamin-B12-haltige Test-Zahncreme (Verumgruppe) und die andere eine Placebo-Zahncreme (Placebogruppe) erhielt.

Nach der fünfwöchigen Testphase wurden bei allen drei Gruppen erneut Blutproben genommen, wobei von 91 Probanden beide Blutuntersuchungen ausgewertet werden konnten.

Die Ergebnisse überzeugen

Bei den Probanden, welche die Zahncreme mit Vitamin-B12 verwendeten, verbesserte sich der Wert für Holo-Transcobalamin, dem sensibelsten der drei gemessenen Indikatoren, im Durchschnitt um 92 Prozent. Bei Teilnehmern aus der Therapiegruppe, die vorher an einem Vitamin-B12-Mangel litten, hat sich der Wert sogar mehr als verdreifacht.

Die Vitamin-B12-Konzentration im Serum stieg um durchschnittlich 26 Prozent an.

Bei der Placebogruppe, welche keine Vitamin B12-haltige Zahncreme verwendete, sank die Konzentration im Serum, der Wert für Holo-Transcobalamin veränderte sich nicht signifikant.

Andere Studien bestätigen das Ergebnis

Das IFANE untersuchte zwischen Dezember 2014 und Juli 2015 die Wirksamkeit eines mit Vitamin B12 angereicherten Zahngels von „Sante“ über einen längeren Zeitraum als in der ersten Studie. Die Ergebnisse wurden 2016 veröffentlicht.

Nach der 12-wöchigen Testphase zeigten sich ebenfalls einen signifikanten Anstieg von Serum Vitamin B12 und Holotranscobalamin.

Auch an der Universität Magdeburg konnte eine Vitamin B12-Anreicherung von 60 Prozent nach vierwöchiger Anwendung der Vitamin-B12-Zahncreme nachweisen.