Nachhaltigkeit

Kompostieren leicht gemacht – mit Würmern für dein Zuhause!

18. Mai 2016 von

Das Zürcher Start-up mit dem cleveren Namen WormUp hat einen Wurm-Komposter für zu Hause entwickelt. Der recycelt Abfälle besonders effektiv.

Jedes Jahr landen alleine in der Schweiz 500 000 Tonnen Bioabfall in den Mülltonnen. Im Allgemeinen denken die Menschen, dass wir Essensreste und Nebenprodukte wie Eierschalen, Hülsen und Rinden einfach wegschmeißen können, da die „Natur den Nahrungsmittelabfall biologisch abbaut.“ Leider stimmt das nicht, denn in den Mülldeponien entstehen durch den organischen Zerfall durchaus Schäden.

Nahrungsmittelabfall beansprucht den größten Raum in den Mülldeponien. Das Resultat sind einerseits riesige Müllhalden, die Unmengen an Energie verschwenden. Andererseits produzieren diese Anlagen durch die Abfallbeseitigung eher Giftstoffe als wertvollen Kompost.

Warum Kompost?

Wenn du zu Hause kompostierst, schonst du also die Umwelt und gewinnst gleichzeitig fruchtbare Erde. Des Weiteren entsorgst du deinen Essensabfall korrekt – und besonders für Hobbygärtner ist interessant: Kompostieren spart Dünger, weil der Kompost Nährstoffe enthält, die wichtig für die Pflanzen sind. Er steigert die Bodenfruchtbarkeit und macht den Boden oder die Erde durch Humusbildung besser.

Kompostieren kannst du (fast) alle organischen Abfälle. Das heißt Küchenabfälle, Rasenschnitt, Laub, Eierschalen, Obstreste, Schreddermaterial aus Holz, Kaffeesatz, Teebeutel und Gartenabfälle. Bei gekochten Abfällen sowie Fleisch und Knochen sollte man sich vorher informieren, was geht und was nicht.

... und was hat Kompostieren mit Würmern zu tun?

Das Zürcher Start-up WormUp hat einen Wurmkompostier-System für den Haushalt entwickelt: Regenwürmer recyceln jeglichen Bio-Abfall zu Bio-Dünger. Dieser ist äußerst reichhaltig.

Wenn man also Kartoffelschalen, Teebeutel oder Eierschalen in die Wurmtonne gibt, fressen die Stinkwürmer (soll aber nicht riechen) die Küchenabfälle und scheiden nach der Verdauung wertvollen Dünger aus. Das System ist übrigens der Natur abgeschaut: Dort findet man die Regenwürmer nämlich meistens unter verrottenden Pflanzen oder in reichhaltigen Wiesenböden.

Der Prozess in Bildern

Aufbau des Wurm-Systems

Der Behälter ist 35 Zentimeter hoch, hat einen Durchmesser von 40 Zentimetern. Drei Lagen hat das Wurm-Kompostsystem, das Wurmhaltern permanenten Zugang zu gutem Dünger bringt: Die Würmer fressen den frischen Küchenabfall und wandeln (die gesamte Etage) innerhalb zwei bis drei Monaten in Dünger um. So geht das Lage um Lage.

Die Würmer werden im Schnitt zwei Jahre alt. Natürlich vermehren sie sich während dieser Zeit – allerdings auf so eine intelligente Weise, dass keine Überpopulation entsteht: Der „überflüssige“ Nachwuchs stirbt nämlich ab.

WormUp
WormUp / Claude Gasser