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Heilerde - ein Wundermittel?

04. Okt. 2014 von

Erde mit heilender Wirkung? Dass Heilerde tatsächlich eine Wunderwaffe in vielen Bereichen ist, gilt seit Jahrhunderten als erwiesen. Wie man Heilerde sicher anwendet und bei welchen Problemchen Heilerde überhaupt benutzt werden sollte.

Wer hat`s erfunden?

Heilerde ist bei Ärzten und Heilpraktikern gleichermaßen beliebt. Das wohl älteste Heilmittel der Welt besteht aus gereinigtem und zerriebenem Löss, d.h. mehlfeiner, braungelber Gesteinsstaub aus der Eiszeit. Betrachtet man die Substanz mineralisch, so besteht Heilerde im Wesentlichen aus Aluminium-Silikaten und anderen Mineralien. Je nach Fundort kann sich die genaue Zusammensetzung leicht unterscheiden. In den Löss-, Lehm-, Ton- oder Moorerden sind häufig auch Kalkspat, Feldspat, Dolomit sowie verschiedene Spurenelemente zu finden.

Zur Anwendung kam die Heilerde bereits während der Neuzeit und auch über das Mittelalter hinweg. Die vollständige Etablierung in der Medizin fand mit Sebastian Kneipp – dem Erfinder der Kneipp Kuren -, dem sogenannten „Lehmpfarrer“ Emanuel Felke und dem Naturheilkundler Adolf Just statt. Seitdem ist die Heilerde eine Art Allround-Heilmittel geworden und sollte in keiner gut sortierten Hausapotheke fehlen.

Die Anwendung von Heilerde

Heilerde kommt in den verschiedensten Formen zur Anwendung und kann sowohl äußerlich als auch innerlich genutzt werden. So kann man Heilerde als Kapseln einnehmen oder schlicht in Form von Pulver mit Wasser vermengen. Die Wirkung von Heilerde ist nicht abzuweisen: Sie bindet Bakterien, Säure und Wundsekrete und sie hat damit eine entgiftende Wirkung. Zudem enthält sie lebensnotwendige Mineralstoffe und Spurenelemente, weshalb Heilerde ein geeignetes Mittel bei Mineralstoff-Mangel ist.

Äußerlich kann Heilerde für die Haut sowohl im warmen als auch im kalten Zustand verwendet werden. Häufig findet Heilerde gegen Pickel eine Verwendung oder sie wird in einer Gesichtsmaske genutzt, um das Hautbild zu verbessern. Dabei wird die Heilerde mit kaltem oder warmem Wasser zu einem dicken Brei angerührt und als Auflage auf die zu behandelnde Haut aufgetragen. Will man die Heilerde als Umschlag verwenden, so gibt man den Brei auf ein feuchtes Baumwolltuch, legt dieses auf die Haut und fixiert es mit einem trockenen Tuch oder einer Mullbinde. In jedem Fall sollte einmal verwendete Heilerde entsorgt werden, da sie Bakterien und Giftstoffe in sich aufnimmt.

Was bewirkt die Heilerde auf der Haut? Je nach genauer Anwendung entfaltet Heilerde eine ganz spezifische Wirkung. Bei körperlichem Unwohlsein etwa wird ein Heilerde-Vollbad empfohlen, bei dem 8-10 Esslöffel Heilerde in laufendes Wasser aufgelöst werden. Für die Wassertemperatur werden hier angenehme 37 Grad empfohlen. Nach einer Badezeit von 10 bis 15 Minuten soll das Wohlbefinden gesteigert sein, da die Heilerde oberflächliche Gifte der Haut aufnimmt, welche die Poren verstopfen. So kann die Haut wieder durchatmen. Gerade bei Schuppenflechten oder Ausschlag wird diese Verwendung empfohlen. Zudem kann Heilerde in warmer Form – etwa als Umschlag – durchblutungssteigernd und stoffwechselanregend wirken, weshalb es bei Muskelverspannungen oder Arthrose zum Einsatz kommt. Kalte Heilerde auf der Haut wirkt hingegen gefäßzusammenziehend, stoffwechseldämpfend und schmerzlindernd. Kalte Umschlägt können deshalb bei Entzündungen von Muskeln, bei Schwellungen oder etwa bei Insektenstichen wirken.

Bei der inneren Anwendung eignen sich Kapseln, da diese rasch und einfach mit reichlich Wasser dem Körper zugeführt werden können. Aber auch die Einnahme von Heilerde als Pulver ist möglich. Dazu 1-2 Teelöffel Heilerde in einem Glas mit ¼ Liter Mineral- oder Leitungswasser anrühren. Der leicht erdige Geschmack mag nicht jeder und auch das leichte Knirschen zwischen den Zähnen erinnert an das Kauen von Sand. Wem das zuwider ist sollte zu den Kapseln oder dem Pulver greifen.

Und wie wirkt das Ganze jetzt? Das fein gemahlene Pulver soll im Innern unseres Körpers Cholesterin, Fette und Schadstoffe aus der Nahrung wie ein Schwamm aufnehmen. Gerade bei Sodbrennen, Magendruck, Völlegefühl nach fettem Essen oder bei übermäßigem Alkoholgenuss wird Heilerde deshalb gern eingesetzt. Sie wirkt unterstützend bei der Darmsanierung, bei der Entschlackung des Körpers und seiner Entgiftung.

Vorsicht – das sollte man wissen

Wie bei allen medizinischen Produkten, so gelten auch bei der Verwendung von Heilerde Vorsichtsmaßnahmen. Äußerlich angewendet – etwa bei Akne – bewirkt die Heilerde etwa ein Austrocknen der Haut, was bei diesen Hautkrankheiten durchaus erwünscht ist. Bei übermäßiger Anwendung kann es aber zu dauerhaft-trockener Haut kommen. Deshalb sollte zwischen zwei Anwendungen einige Tage pausiert werden.

Auch bei der inneren Anwendung gibt es Einiges zu beachten. Da Heilerde Stoffe aufnimmt und an sich bindet, wird während der Verwendung von Heilerde eine ausreichende Versorgung mit Wasser empfohlen. Zudem sollte Heilerde mit einigen Stunden Abstand zu Medikamenten eingenommen werden. Im Zweifelsfall hilft ein Gespräch mit dem Arzt, bevor man mit der Einnahme von Heilerde beginnt. Denn wenn Heilerde die Wirkstoffe von Medikamenten an sich bindet, werden diese unwirksam. Weiterhin wird von einer dauerhaften und langfristigen Einnahme von Heilerde abgeraten, da die erhöhte Silizium-Zufuhr im Verdacht steht, die Harnsteinbildung voran zu treiben.

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