Hautpflege versus Tierschutz

Hättest Du gedacht, dass in diesen Produkten Honig steckt?

20. Mai 2020 von

Er soll unter anderem Falten reduzieren und antibakteriell wirken: Honig hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Haut. Die Kosmetikindustrie hat das süße Gold daher schon lange für sich entdeckt und setzt Honig, Propolis, Wachs, Pollen oder Gelée Royale in zahlreichen Produkten ein. In diesem Artikel zeigen wir Dir, in wie vielen Kosmetika wirklich Produkte aus dem Bienenstock stecken und was Du beachten solltest, wenn Du den süßen Stoff für Dich nutzen willst.

Am 20. Mai ist Weltbienentag. Ein Anlass, um die fleißigen Helferlein zu feiern, die unsere Ernten sichern und uns letztlich ernähren. Denn 80 Prozent unserer Pflanzen werden durch Bienen bestäubt. Doch die Population dieser gefährdeten Insektenart sinkt seit Jahren, unter anderem aufgrund von Futtermangel durch Monokulturen sowie der Zerstörung ihrer Lebensräume und des Einsatzes von Insektiziden. Dagegen steigt die Beliebtheit von Bienenprodukten – auch in Kosmetik. Besonders für die Haut soll eines der ältesten Naturprodukte ein Segen sein. Doch was solltest Du bei der Nutzung beachten?

Honig in Kosmetik: antibakteriell und nährend

Bienenprodukte wie Honig erfüllen eine Vielzahl von Kriterien, die in der Kosmetik geschätzt sind. Darum badete schon Kloepatra in Milch und Honig. Honig enthält unter anderem wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Kalzium oder Natrium. Weiterhin wirkt er antiseptisch und antibakteriell, wodurch Infektionen reduziert werden. Pickel und Entzündungen können mithilfe von Honig daher schneller heilen. Achtung: Zuhause solltest Du allerdings Wunden nicht mit Speisehonig behandeln. Darin können Keime lauern.

Auch als Anti-Aging-Mittel ist dieses Naturprodukt beliebt, denn es bindet unter anderem durch seinen hohen Gehalt an Zucker die Feuchtigkeit und auch glättet Falten. Denn bei Falten bedeuten Schäden durch freie Radikale, dass Kollagen abgebaut und andere vitale Funktionen der Haut beschädigt werden. Honig enthält Polyphenole, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, die als starke Antioxidantien bekannt sind. Sie schützen unseren Körper bzw. unsere Haut vor freien Radikalen und können helfen, Falten so zu mindern.

Bei manchen Menschen kann Honig jedoch allergische Reaktionen auslösen. Dieses Naturprodukt ist also nicht für jeden heilsam und empfehlenswert. Honig gilt weiterhin als nicht vegan, weswegen eine wachsende Anzahl von Menschen auf den Konsum in Lebensmitteln oder Kosmetika verzichtet.

Honig in Kosmetika hat viele Namen

Bienenprodukte in Kosmetik können sich hinter unterschiedlichen Bezeichnungen verbergen. Bei Honig und Propolis ist es relativ einfach sie zu erkennen, bei Bienenwachs oder Gelée Royale wird es schon schwieriger. Hier ist genaues Hinsehen gefragt. Die CodeCheck-App hilft Dir dabei.

Hinter diesen Inhaltsstoffen verbergen sich Honig und andere Bienenprodukte in Kosmetik:

  • Honig (Produkt aus Blütennektar oder Honigtau und Nahrungsreserve der Bienen): Honey, Hydrogenated Honey, Honey Extract, Honig Extrakt, Mel, Mel Extract, Miel, Kleeblütenhonig
  • Bienenwachs (Ausscheidungsprodukt der Wachsdrüsen): Beeswax, Cera Alba, Cera Flava, Cera Olea, Cera Bianca, E 901, Bee Pollen
  • Propolis (Bienenharz): Propolis Cera, Propolis Extrakt, Propolis Extract, Propolis Cera
  • Gelée Royale (Sekret Gelée Royale als Nahrung für die Bienenkönigin und die jungen Bienenlarven): Royal Jelly, Royal Jelly Powder, Royal Jelly Extract, Bienenköniginnen-Futtersaft, Gelee Royale, Succus Reginam Apis Nutrificandum, Weiselfutter, Weiselzellenfuttersaft

Darauf solltest Du beim Kauf von Kosmetik mit Honig achten

Was für den Genuss von Honig als Lebensmittel gilt, ist auch für Honig in Kosmetik entscheidend: seine Qualität. Honig ist ein Spiegel­bild unserer land­wirt­schaftlichen Praktiken und daher oft nicht so naturbelassen und gesund, wie wir glauben wollen. Die Bienen sammeln auch unerwünschte Stoffe mit ein. In jedem dritten Honig wiesen Tester von Stiftung Warentest 2019 daher auch geringe Gehalte des umstrittenen Pflanzen­schutz­mittels Glyphosat nach.

Wenn Honig bio-zertifiziert ist und nachgewiesenermaßen aus Deutschland stammt, kannst Du sicher sein, dass er nicht oder nur wenig mit Stoffen wie Glyphosat, Antibiotika oder anderen Pestiziden belastet ist. Bei Honig aus „Nicht-EU-Ländern" ist das Risiko derartiger Rückstände relativ groß. Da laut „PETA“ rund 80 Prozent unseres Honigs aus dem Ausland kommen, solltest Du auch bei Kosmetikprodukten mit Honig lieber zu kleinen, lokalen Labels mit Bio-Zertifizierung greifen, als zu großen Marken beziehungsweise Dich vor dem Kauf über die Herkunft des verwendeten Honigs informieren.

Um auf Nummer sicherzugehen, kannst Du auch auf einfache Weise selbst Kosmetikprodukte mit nachhaltigem, gutem Honig herstellen. Ob Maske, Feuchtigkeitslotion, Haarspülung oder Badezusatz, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Achte dabei darauf, dass Du keinen Honig mit dem Hinweis"Mischung von Honig aus EG-Ländern und Nicht-EG-Ländern" kaufst. Das bedeutet: Der Honig kann von überall herkommen. Kaufe lieber Honig mit dem Gütesiegel "Echter deutscher Honig" und dem „Bio-Siegel“.

In diesen Kosmetikprodukten steckt Honig

Der kostbare Rohstoff ist vor allem in der Naturkosmetik beliebt. Er macht die Haut streichelzart und glättet den Teint. Daher wird er häufig Cremes, Shampoos, Lippenpflegestiften oder Badezusätzen beigemischt.

Diese Produkte mit Honiganteil sind empfehlenswert:

Fazit

Honig und andere Bienenprodukte befinden sich in vielen Kosmetika, in denen man keine tierischen Inhaltsstoffe vermuten würde. Insbesondere Veganer sollten daher einen genauen Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe werfen. Für alle Nicht-Veganer gilt es, darauf zu achten, dass Honig mit Zertifizierung (bio und aus Deutschland) verwendet wird, um wirklich von den positiven Eigenschaften des Naturproduktes profitieren zu können.

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