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Giftiges Triclosan schädigt Herzleistung und schwächt Muskeln

13. Aug. 2014 von

Der antibakterielle Wirkstoff Triclosan steckt in mehr als 2 000 Produkten des täglichen Bedarfs. In einer Untersuchung mit Mäusen wurde nach der Verabreichung einer einzigen Dosis festgestellt, dass die Herzleistung um 25 Prozent gesunken ist. Die Tiere hatten zudem 18 Prozent weniger Kraft in den Pfoten als zuvor, so berichten Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences“.

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht Bodylotions und Mundwässer mit Triclosan kritisch. Schon nach Einnahme einer einzigen Dosis Triclosan sei die Herzleistung in Untersuchungen bei Mäusen um 25 Prozent gesunken. Die Tiere hätten zudem 18 Prozent weniger Kraft in den Pfoten gehabt als zuvor, berichten die Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences“.

Was ist Triclosan?

Triclosan ist ein Desinfektions- und Konservierungsmittel. Im Krankenhaus wird es zur Desinfektion des chirurgischen Bestecks und Händedesinfektion verwendet. Es ist aber auch in einer Vielzahl von Alltagsprodukten wie Kosmetika, Putzmitteln oder auch in Textilien enthalten. Vorsicht ist geboten, wenn auf einem Produkt „antibakteriell“ oder „sanitized“ steht. Triclosan in Kosmetika soll Bakterien und Pilze töten sowie die Haltbarkeit des Produkts verlängern. Zumindest muss es deklariert werden, das heißt in der Liste der Inhaltsstoffe angegeben werden. Neben Hygiene-Artikeln wird Triclosan auch in Teppich, Farben, Schulmaterialien und Spielzeugen verwendet.

Gefahr für Schwangere?

Oft sind Hygiene-Produkte für Schwangere und deren Ungeborene eine große gesundheitliche Gefahr. Potenziell giftige chemische Verbindungen sind in fast allen Produkten mit antibakterieller Wirkung enthalten. Eine kürzlich in den USA veröffentlichte Studie der American Chemical Society (ACS) fand heraus, dass es sich bei den Produkten um fast alle Hygiene-Produkte handelt. Das heißt Zahnpasten, Waschmittel, Seifen und Desinfektionsmittel. Das heißt auch, dass diese Produkte sowohl frei verkäuflich als auch in jedem Haushalt vorhanden sind. Die giftigen Chemikalien Triclosan und auch Triclocarban können Entwicklungsfehler, Fortpflanzungsschäden sowie Antibiotika-Resistenzen auslösen. Vor allem Schwangere und das Ungeborene sind betroffen und gefährdet.

Professor Benny Pycke sagt dazu, dass „Triclosan und Triclocarban zwei der am häufigsten verwendetem Keimkiller in Seifen und anderen Produkten des täglichen Lebens“ sind. Und das, obwohl bereits seit langer Zeit vermutet wird, dass die Chemikalien eine nicht unerhebliche Gesundheitsgefahr darstellt.

Alle getesteten Schwangeren betroffen

Pycke erzählt weiter, dass im Rahmen der Studie „in den Urinproben von allen untersuchten Schwangeren Triclosan und Triclocarban nachgewiesen wurde.“ Die Stoffe fanden sich ferne in gut 50 Prozent der Nabelschnurblutproben. Was das bedeutet kann sich jeder denken: das Gift wird direkt auf die Föten übertragen. In den USA laufen bereits Verbotsverfahren. Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen auch in unseren Breitengraden reagieren und handeln!

Codecheck-App erkennt Triclosan in Produkten

Insbesondere bei Kosmetika sollte man laut BfR darauf achten, ob der Wirkstoff Triclosan enthalten ist. Um Produkte mit Triclosan zu meiden, können Verbraucher per App oder Webseite ihre Produkte prüfen: Ganz einfach mittels Strichcode-Scan oder per Eingabe des Produktnamens. Falls ein Produkt Triclosan enthält, werden alternative Produkte mit gesunden Inhaltsstoffen angezeigt.

Produkte mit Triclosan: