Genuss ohne Folgen

Gewusst? Diese Käse enthalten keine Laktose

09. Aug. 2017 von

Um Magen-Darm-Probleme zu vermeiden, müssen sich Menschen mit Laktoseintoleranz beim Genuss von Milchprodukten eigentlich einschränken … Bestimmte Käsesorten können sie aber bedenkenlos essen.

Was bedeutet Laktoseunverträglichkeit? Bei gesunden Menschen ist das Enzym Laktase dafür zuständig, Milchzucker in Galaktose und Traubenzucker zu spalten und ihn somit für den Körper verwertbar zu machen. Bildet unser Organismus dieses Enzym gar nicht oder in unzureichenden Mengen, wandert der Milchzucker in den Dickdarm und wird von Bakterien zerlegt. Das kann zu Magenschmerzen, Durchfall, Blähungen und Krämpfen führen.

Rund ein Fünftel betroffen

Immerhin 15 bis 20 Prozent der Deutschen leiden an Laktase-Mangel, der zu Laktoseintoleranz führt. In Österreich und in der Schweiz ist die Quote auf ähnlichem Niveau. Die Betroffenen müssen zum Wohle ihrer Gesundheit auf milchzuckerhaltige Produkte verzichten.

Viele werden deswegen wohl auch Käse in den Regalen liegen lassen und auf laktosefreien Ersatz zurückgreifen. Dabei ist das gar nicht immer nötig.

Reifezeit des Käses entscheidend

Die „Verbraucherzentrale“ weißt nämlich darauf hin, dass der Laktosegehalt beim Käse von der Reifungszeit abhängt. „Je länger ein Käse reift, umso niedriger ist sein Gehalt an Laktose“, so die einfache Formel der Organisation.

Denn während des Reifungsprozesses wandelt sich Milchzucker in Milchsäure um. Aus diesem Grund seien Hart- und Schnittkäsesorten, die Monate im Reifekeller verbringen, so gut wie frei von Milchzucker. Beispiele für diese Sorten findest Du hier.

Werbetricks mit dem „Laktosefrei“-Label

Allgäuer Emmentaler, Gouda & Co. sind also von Natur aus laktosefrei. Manche Hersteller wecken allerdings den Eindruck, der Zucker in ihrem Käse sei durch spezielle Behandlungen ausgesondert worden. Das dient leidlich Marketing-Zwecken und will lediglich überhöhte Preise rechtfertigen. „Dafür sollten Betroffene aber keinen Cent mehr ausgeben“, stellen die Verbraucherschützer klar.

Laktosefreien Käse ohne Label erkennen

Wer sich beim Kauf von abgepackten Käse nicht sicher ist, ob er Milchzucker enthält oder nicht, kann sich den Tipp der Webseite „nahrungsmittel-intoleranz.com“ ins Gedächtnis rufen: Steht in der Nährwerttabelle unter „Kohlehydrate“ die Angabe „0,0 g“, ist der Käse laktosefrei. Das leuchtet ein, denn (Milch-)Zucker gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate.

Die Ausnahme: „Bei geriebenem Käse wird oft Stärke beigemengt, dann kann der Käse zwar laktosefrei sein, die Kohlenhydratangabe ist dann jedoch nicht 0 g!“ Hier müssen die Konsumenten auf den konkreteren Wert der Unterkategorie „davon Zucker“ achten. Liegt er unter 0,1 Gramm, gelte auch dieses Lebensmittel als milchzuckerfrei.