Emulgatoren, Duftstoffe & Co.

Diese INCIs machen Deine Haut sonnensensibel

16. Okt. 2018 von

Nicht nur bei strahlendem Sonnenschein können UVB- und UVA-Strahlen unserer Haut schaden. Daher ist eine gute Sonnencreme unerlässlich. Aber wusstest Du, dass der Schutz durch manche Inhaltsstoffe beliebter Kosmetikprodukter beeinflusst werden kann? Rötungen, Pusteln oder Pigmentflecken können die Folgen sein. Hier erfährst Du, auf welche Stoffe Du achten solltest, wenn Du Sonnenallergien und vorzeitige Hautalterung vermeiden willst.

Fette und Emulgatoren

Klingt absurd, aber im Laufe dieses Artikels wirst Du verstehen, warum: manchmal reizt die Kombination aus Sonnenschutz und Sonnenlicht die Haut besonders stark! „Mallorca-Akne“ heißt es, wenn die Haut das Zusammenspiel von UV-Strahlung und fettigen Anteilen in der Kosmetik (meist der Sonnencreme) nicht verträgt. Vor allem an Rücken, Armen, Dekolleté und manchmal auch im Gesicht entstehen kleine, rote, juckende Knötchen oder auch eitrige Pusteln. Warum? UV-Strahlung führt im Gewebe zur Bildung der gefürchteten freien Radikale: Moleküle, die die Zellen schädigen. Diese Übeltäter reagieren mit Fett - also sowohl mit dem natürlichen Hauttalg, als auch den fetthaltigen Substanzen in Sonnenschutzmitteln. Dadurch bilden sich Reizstoffe, die zu einer Entzündung der Haarfollikel führen können, was die unangenehmen Pickel und Pusteln bedingt. Auch Emulgatoren (Stoffe, die helfen wässrige und fettige Kosmetik-Bestandteile zu verbinden) und Parfüm können diese Wirkung haben. Wichtig: Mallorca-Akne ist nicht das Gleiche wie Sonnenallergie. Letztere entsteht durch eine Reaktion auf UV-Strahlung allein.

Wenn du von Mallorca-Akne betroffen bist oder schon einmal warst, solltest du auf fett- und emulgatorfreie Produkte zurückgreifen bevor du dich der Sonne aussetzt und diese Inhaltsstoffe unter anderem meiden: Lanolin, Paraffinum Liquidum oder Polyethylenglykole (PEG’s) wie Laureth 4, Ceteareth–15 oder PEG-8 .

Duftstoffe

Lecker riechen, aber alt aussehen? Ätherische Öle, die in geringerer Konzentration auch parfümierten Cremes, Parfums oder eben dem Sonnenschutz enthalten sind, können zu sogenannten phototoxischen Reaktionen führen. Hautreizungen und langfristige Hautschäden, die erst viel später als Pigmentflecken bzw. Melasmen sichtbar werden, können die Folge sein. Warum? Bestimmte, aus Pflanzen gewonnene Duftstoffe, können die Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität) der Haut erhöhen. Das heißt, sie absorbieren die schädliche Lichtenergie übermäßig stark und übertragen sie auf benachbarte Moleküle. Ganz ist der genaue Wirkmechanismus noch nicht geklärt. Einige Stunden nach der Sonneneinstrahlung können jedoch Rötungen, Brennen und manchmal sogar Blasen auftreten. Weil die Haut als Schutzmechanismus Melanin produziert, kommt es oft auch zu bleibenden Pigmentflecken.

Typische Auslöser sind Duftstoffe, die ein hohes oder sehr hohes Allergiepotenzial aufweisen. Darunter Citral, Coumarin, Linalool, Farsenol oder Geraniol. Wenn Du unter empfindlicher Haut oder Pigmentflecken leidest, solltest Du also auf Duftstoffe oder Parfum in Deiner Creme oder Deinem Sonnenschutz verzichten. Und Dich beim Sonnenbaden keinesfalls parfümieren.

Retinol / Vitamin A

Derzeit ist Retinol bzw. Vitamin A einer der wenigen Wirkstoffe, die nachgewiesenermaßen gegen Hautalterung helfen. In der Haut wird es zu Retinoidsäure und kann sich an Hautzellen heften um sie dazu veranlassen, sich wie normale, gesunde Zellen zu verhalten. Einerseits verlangsamt Retinol den Kollagenabbau in der Haut und regt andererseits die Neubildung von Kollagen an. Vitamin A hilft auch bei Entzündungen, Verhornungen und vergrößerten Poren, indem es den beschriebenen Schäleffekt auslöst. Außerdem kann Retinol nachgewiesenermaßen Sonnenschäden, wie Pigmentflecken, reduzieren. Es drosselt die Produktion von Melanin und unterstützt seine gleichmäßigere Verteilung. Leider bedeutet weniger Melanin auch weniger körpereigener Sonnenschutz. Dieser Effekt wird durch die Ablösung der Hornschicht-Zellen noch verstärkt . Deshalb wird bei den Anwendungsbeschreibungen von Retinol-Produkten meist extra darauf hingewiesen, sich nicht zu lange der Sonne auszusetzen und einen hohen Sonnenschutzfaktor zu verwenden.

Vitamin C bzw. Ascorbinsäure

Vitamin C ist ebenfalls für seine Anti-Aging und Anti-Pigment Wirkung bekannt. Weiterhin wirkt es antioxidativ. Das heißt, es macht freie Radikale unschädlich. So kann es vorzeitige Hautalterung aufhalten. Das bedeutet jedoch nicht, dass Vitamin C bzw. Ascorbic Acid die Hautzellen vor Schäden, die durch UV-Strahlung entstehen können, schützen kann. Vielmehr macht der aufhellende Effekt von hochkonzentriertem Vitamin C die Haut gegenüber UVA/UVB und Infrarot-Strahlung empfindlicher. Es empfiehlt sich also, nach der Verwendung von Kosmetik mit Vitamin C, exzessives Sonnenbaden zu vermeiden und auch hier bei der Verwendung generell einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden.

AHA und BHA

Alpha-Hydroxy-Säure und Beta-Hydroxy-Säure (das A steht für das englische Acid) sind Säuren, die auf die Haut exfolierend bzw. peelend wirken. Der Hauptunterschied zwischen AHA und BHA ist, dass AHA wasserlöslich, während BHA fettlöslich ist. Deshalb kann man sagen, dass AHA-Produkte die Oberfläche trockener Haut peelen und Feuchtigkeit binden und so für mehr Frische und Elastizität sorgen. BHA ist hingegen mehr für die ölige Haut geeignet, da es die Poren durchdringt und so Rötungen und Unreinheiten in den tieferen Hautschichten reduzieren kann. Gemeinsam haben beide Säuren jedoch, dass sie die Haut sensibler der Sonne gegenüber machen, da sie die oberen Hautschichten abtragen bzw. peelen. Daher ist auch hier Vorsicht in der Sonne geboten.