Exotische Gerichte

Die skurrilen Essgelüste Schwangerer

07. Aug. 2014 von

Gerade noch genüsslich eine saure Gurke mit einem Klecks Nuss-Nougat-Creme verspeist, meldet sich schon der Appetit auf einen Rollmops oder wahlweise auf ein Stück Kuchen mit Senfbestrich.

Wo der normale Mensch große Augen macht, können Schwangere meist gar nicht anders als den Gelüsten nachzugeben. Aber wie kommt es eigentlich zu diesem bizarren Heißhunger?

Hormone und Psyche sind schuld

Sie tragen zumindest die Hauptschuld an den bemerkenswerten Appetitsausbrüchen von Schwangeren. Durch das am Anfang einer Schwangerschaft eintretende Hormonchaos, das heißt die ungewöhnlich hohe Menge an Hormonen, die der Körper produziert, werden die Gelüste ausgelöst. Da sich auch der Geruchs- und Geschmackssinn verändert, kann es aber auch zu absoluter Appetitlosigkeit kommen. Oder man kann seine Lieblingsspeise ganz plötzlich nicht mehr riechen, geschweige denn essen, ohne dass einem übel wird. Gemäß Experten können neben der hormonellen Veränderung im Körper auch psychische Ursachen hinter den Heißhungerattacken stecken. Weil sich der Körper der Frau während der Schwangerschaft ohnedies sehr stark verändert, setzen sich einige über die bis anhin gelebten Lebensmittel-Tabus hinweg.

Der Körper weiß, was er braucht

Nicht unter den Tisch fallen lassen darf man die Tatsache, dass zu dem eigenen Hormonchaos die Hormone des Kindes hinzukommen. So haben die amerikanischen Forscher Rulla M. Tamini und Dimitrios Trichopoulos beispielsweise herausgefunden, dass der Heißhunger schwangerer Frau zwar unter Anderem auf den erhöhten Energiebedarf zurückzuführen ist, erwartet die Frau aber einen Jungen, erhöht sich der Bedarf noch. Häufig sind die Gelüste aber auch ein Zeichen eines schwankenden Blutzuckerspiegels, der durch den anhaltenden Appetit und die damit einhergehenden vielen kleinen Mahlzeiten ganz einfach reguliert wird. Eine andere Möglichkeit für die plötzlich einsetzenden Attacken kann auch ein Mangel an bestimmten Nährstoffen sein. Feststeht, so unterschiedlich die Frauen sind, so unterschiedlich sind auch die Gelüste.

Regionale Unterschiede

In Deutschland greifen Schwangere gerne zu Rollmöpsen und sauer eingelegtem Gemüse, wie die saure Gurke. Die ernährungswissenschaftliche Erklärung dazu lautet: Sauerkonserven enthalten sehr viel Vitamin C, welches der Körper braucht, um das in der Schwangerschaft so grundlegende Eisen zu verwerten. Begibt man sich in die Mittelmeerländer, so stellt man eine vermehrte Lust auf Knoblauch und Ingwer fest. Zurückzuführen sind die regionalen Unterschiede auf die auch verschiedenen Essgewohnheiten der Regionen. Aufgrund der andersartigen Ernährung und Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen, unterscheiden sich entsprechend auch die Mangelerscheinungen.

Diese Produkte stehen bei Schwangeren hoch im Kurs:

Schaden die Essgelüste dem Baby?

Für das Ungeborene ist ein übermäßiger Verzehr von Schokoladenkuchen oder Pizza kein Problem, wenn man es nicht übertreibt. Die Gelüste auf Süßes oder Saures lassen sich aber auch auf eine gesunde Art und Weise stillen. Heißhungerattacken deuten auf einen schwankenden Blutzuckerspiegel hin, und können durch mehrere kleine Mahlzeiten am Tag ausgeglichen werden. Gerade wenn Sie Appetit auf Nahrungsmittel entwickeln, die Sie vor der Schwangerschaft nicht besonders mochten, kann dies ein Hinweis auf Mangelernährung sein. Daher ist es auch nicht schädlich, wenn Sie diesen Gelüsten nachgeben. Allerdings: in Maßen! Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke wie cyclotest fertile woman können in solchen Fällen auf natürliche Weise dazu beitragen, dass der Körper die Nährstoffe erhält, die er braucht, ohne dabei Heißhungerattacken zu entwickeln. Manche Frauen entwickeln darüber hinaus in der Schwangerschaft Essgelüste auf eigentlich Ungenießbares wie Kohle, Rost oder Holz. Dieses Phänomen nennen Experten das Pica-Syndrom. Für dieses Phänomen haben Wissenschaftler allerdings noch keine Erklärung gefunden. Diese außergewöhnlichen Essgelüste kommen in der Schwangerschaft vor allem im ersten Trimester vor, in dem auch die Hormonproduktion am höchsten ist. Danach klingen sie im Regelfall wieder ab.