Gift und Ausbeutung

Darum solltest Du nachhaltigen Goldschmuck kaufen

20. Juli 2017 von

Verseuchte Böden, lebensgefährliche Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit und gigantische Abfallberge - nur einige Auswirkungen der Gold-, Silber- und Edelsteingewinnung. Doch es geht auch anders: Nachhaltig produzierter Schmuck, der weder Mensch noch Umwelt krank macht.

In der Mode ist Nachhaltigkeit bereits bei großen Marken angekommen. Dass jedoch auch Schmuck oft nicht unter fairen Arbeits- und Umweltbedingungen hergestellt wird, ist bisher weniger bekannt.

Vor allem bei konventionellem Goldabbau ist die Umweltbilanz eine äußerst schlechte. Für den Abbau wird hochgiftiges Cyanid verwendet. Das immer wieder bei Dammbrüchen in Peru, Ghana oder Rumänien ungefiltert in die Natur geschwemmt wurde.

Umweltzerstörung in gigantischem Ausmaß

Noch billiger ist die Goldgewinnung mithilfe von Quecksilber, das zu circa 40 Prozent verdampft und zu 60 Prozent ins Wasser gelangt. Täglich werden diese Giftcocktails unkontrolliert in die Natur gekippt, und diese wird durch die freigesetzten Schwermetalle wie Arsen, Blei oder Kadmium zerstört.

Etwa die Hälfte des Goldabbaus weltweit findet zudem auf Ländereien indigener Völker statt - illegal.

„Es ist, wie wenn Sie eine Autobatterie nehmen und deren giftigen Inhalt schön über ein Fußballfeld verteilen. So muss man sich den Effekt der konventionellen Goldgewinnung vorstellen, wenn die erforderliche Menge für nur einen einzigen Goldring aus der Natur gewonnen wird. Denn: Mehr als 20 Tonnen Erdreich werden durchschnittlich für diese kleine Menge Gold nachhaltig verseucht“, erklärt Martin Vitt von der Firma „Naturgold“.

Die Lösung ist nachhaltiger Schmuck. Bei seiner Herstellung werden giftige Chemikalien vermieden, die Arbeitsbedingungen sind fair, und es wird weniger Energie benötigt.

Darauf solltest du beim Kauf von Schmuck achten

Zunächst: Hände weg von konventionell hergestelltem, billigem Modeschmuck. Hier kannst du davon ausgehen, dass seine Produktion nicht nachhaltig vonstattengegangen ist. Unterstütze das lokale Handwerk eines Goldschmieds und stelle sicher, woher er seine Rohstoffe bezieht. Verwendet er Fair Trade Gold, Silber bzw. Edelsteine, bist du an der richtigen Adresse.

Außerdem solltest Du auf Zertifikate wie „Fairtrade and Fairmined“ achten, die beispielsweise von „Fairtrade International“ (FLO) und der „Alliance for Responsible Mining“ (ARM) an nachhaltige Hersteller vergeben werden.

Alternativen zu Fair Trade Gold

Eine Variante, für die noch nicht einmal Goldabbau nötig ist, ist die Verwendung von Recyclinggold. Hierbei schmelzen Juweliere alten Schmuck oder Münzen ein und stellen daraus neue Schmuckstücke her.

Auch ökologisch geschürftes Flussgold ist eine umweltfreundliche Alternative. Eine Trennung von Materialien mithilfe von giftigen Chemikalien wird hier überflüssig. Und sogar in Deutschland gibt es Gold, genauer gesagt im Rhein zwischen Basel und Mainz, das von Juwelieren verarbeitet wird.