Vorsicht Vergiftung

Achtung, diese 5 Lebensmittel sind bei falscher Zubereitung giftig

06. Mai 2020 von

Einige Lebensmittel sind besonders beliebt und stehen häufig auf dem Speiseplan. Doch Vorsicht: Bei Überdosierung oder falscher Zubereitung sind sie giftig und können teilweise gar tödlich sein. Wir zeigen Dir, wie Du eine Vergiftung erkennst und natürlich auch, wie Du sie verhindern kannst.

1. Muskatnuss

Kartoffelbrei und Plätzchen gelingen besonders gut mit einer Prise Muskatnuss. Allerdings wirkt das Gewürz in zu hohen Dosen giftig. Schon eine halbe Muskatnuss bedeutet eine Überdosierung und kann tödlich enden.

Grund dafür ist unter anderem der Inhaltsstoff Myristicin, der sich in der Leber zu Amphetamin umwandelt und so zu Halluzinationen führen kann. Neben Myristicin enthält die Muskatnuss sogar noch weitere Halluzinogene, nämlich Phenylpropanoide, Safrol und Elemicin.

Symptome der Vergiftung:

Anzeichen einer Überdosierung von Muskatnuss sind beschleunigte Atmung, Euphorie, Sprachstörungen und Benommenheit. Auch Vergiftungssymptome wie Kopf- und Magenschmerzen, Mundtrockenheit, Herzrasen, Übelkeit und Erbrechen sind mögliche Folgen bei erhöhter Dosierung des Gewürzes.

Hier gibt es Entwarnung:

Bei normaler Verwendung der Muskatnuss als Gewürz besteht wenig Gefahr der Überdosierung, da uns der beißende unangenehme Geschmack normalerweise davor bewahrt, zu viel Muskatnuss zu essen.

Tipp: Ganze Muskatnüsse sollten stets außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren gelagert werden.

2. Bittermandeln

Sie sind ein Klassiker unter den Backzutaten und gefährlicher als gedacht: Schon fünf rohe Bittermandeln können ein Kind tödlich vergiften.

Das liegt an dem in Bittermandeln enthaltenen Stoff Amygdalin. Dieser wird in unserem Körper in die toxische Blausäure umgewandelt.

Symptome der Vergiftung:

Beginnende Symptome eines übermäßigen Verzehrs von Bittermandeln sind Stoßatmung und Rotfärbungen der Haut.

Hier gibt es Entwarnung:

Manchmal verirrt sich eine bittere Mandel in Nussmischungen. Sie kann jedoch an ihrem sehr bitteren Geschmack schnell erkannt und einfach ausgespuckt werden.

Entwarnung gibt es auch beim Kochen und Backen. Denn durch Hitze verflüchtigt sich die Blausäure und es sind keine gesundheitlichen Schäden zu befürchten, schreibt das „Bundeszentrum für Ernährung“. Auch das aus Bittermandeln gewonnene Bittermandelöl ist, ebenso wie Bittermandel-Aroma, ungefährlich.

3. Grüne Bohnen

Grüne Bohnen, wie Busch- oder Feuerbohnen, sind eine Delikatesse und gerade in der Winterküche sehr beliebt. Allerdings sollten sie im ungekochten Zustand niemals gegessen werden.

Grund dafür ist das in rohen grünen Bohnen enthaltene Phasin. Dabei handelt es sich um eine giftige Eiweißverbindung.

Im menschlichen Körper bewirkt Phasin das Zusammenkleben der roten Blutkörperchen. Dies kann folgende Vergiftungssymptome verursachen.

Symptome der Vergiftung:

Durch Phasin wird der Sauerstofftransport im Blut behindert. Dies kann Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen.

Kinder sind aufgrund ihres geringen Körpergewichts besonders gefährdet. Bereits fünf bis sechs rohe Bohnen können bei Kindern zu diesen Symptomen führen. Bei dem Verzehr großer Mengen sind tödliche Vergiftungen nicht auszuschließen, so die „Verbraucherzentrale Bayern“.

Hier gibt es Entwarnung:

„Werden die Bohnen mindestens zehn Minuten gekocht, wird das Protein weitgehend zerstört. Gegarte grüne Bohnen stellen daher keine Gefahr für den Menschen dar“, sagt Heidrun Schubert von der „Verbraucherzentrale Bayern“.

Da jedoch auch im Kochwasser grüner Bohnen größere Mengen Phasin enthalten sind, sollte dieses immer weggeschüttet werden.

4. Cashewkerne

Ob als gesunder Snack oder als Backzutat – Cashewkerne werden immer beliebter. Aber wusstest Du, dass sie in ihrer rohen Form tödlich sein können? Sie enthalten nämlich giftiges Urushiol, das auch in Giftefeu vorkommt.

Symptome der Vergiftung:

Urushiol verursacht bei Hautkontakt schwere Reaktionen wie Rötungen, Ausschlag mit Fieber und Schwellungen. Außerdem kann es zu überempfindlicher Haut führen.

Auch an den Schleimhäuten und im Auge kann das Gift Entzündungen hervorrufen. Magen-Darm- und Nierenentzündungen sind ebenfalls mögliche Folgen einer Urushiol-Vergiftung.

Hier gibt es Entwarnung:

Bei Cashewkernen können wir hierzulande entspannt bleiben, denn die hier im Handel zum Verzehr erhältlichen Cashews sind nicht roh, sondern bereits gedämpft – auch wenn die Kerne manchmal falsch als „roh“ deklariert werden.

Da Urushiol durch Erhitzen unschädlich gemacht wird, droht uns beim Verzehr der gedämpften Cashewkerne keine Gefahr.

Vorsicht gilt bei Fernurlauben, zum Beispiel in Indonesien, hier werden Cashews teilweise roh zum Verzehr angeboten.

5. Kartoffeln

Ob als Kartoffelbrei, Rösti oder als klassisches Beilagengemüse – Kartoffeln sind ein Klassiker der deutschen Küche. Sie schmecken in allerlei Variationen, sollten jedoch nie im rohen Zustand gegessen werden.

Grund dafür ist der Inhaltsstoff Solanin, der sich vor allem unter der Schale und an grünen und keimenden Stellen sammelt. Dieses Gift ist ein natürlicher Pflanzenschutz, der die Kartoffel vor Umwelteinflüssen wie Fressfeinden schützt. Für den Menschen ist der Stoff jedoch giftig und kann folgende Vergiftungserscheinungen auslösen.

Symptome der Vergiftung:

Akute Symptome einer Vergiftung mit Solanin sind laut dem „Bundeszentrum für Ernährung“ Brennen und Kratzen im Hals, Magenbeschwerden, Darmentzündungen, Gliederschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, Nierenreizungen und Durchfall.

In schweren Fällen kann es sogar zu einer Auflösung der roten Blutkörperchen, Störungen der Kreislauf- und Atemtätigkeit sowie zu Krämpfen und Lähmungen kommen.

Hier gibt es Entwarnung:

Generell werden am besten möglichst frische Kartoffeln ohne grüne Stellen und Keimansätze verwendet.

Kleinere grüne Stellen, Augen und Keimansätze sollten beim Schälen der Kartoffeln großzügig herausgeschnitten werden. Bei größeren grünen Stellen oder vielen Keimansätzen, empfiehlt es sich hingegen, die ganze Kartoffel wegzuwerfen.

Um die Bildung größerer Mengen von Solanin in Kartoffeln zu verhindern, ist es optimal, die Kartoffeln möglichst dunkel und kühl zu lagern.

Außerdem sollten Kartoffeln immer gekocht werden, denn durch das Erhitzen sinkt der Solanin-Anteil und die Kartoffeln können ohne Bedenken genossen werden.

Weiterführende Links:

- Studie: Nachweis der Bildung psychotroper Amphetamin-Derivate aus Inhaltsstoffen der Muskatnuss

- Pflanzengifte in natürlichen Lebensmitteln

- Bundeszentrum für Ernährung: Nüsse: Verbraucherschutz

- Bundeszentrum für Ernährung: Solanin in rohen Kartoffeln

- Verbraucherzentrale Bayern: Warum sind rohe grüne Bohnen giftig?