Umstrittene Wirkung

Achtung bei Carrageen in Deinen Lebensmitteln

27. Jan. 2021 von

Carrageen steckt in vielen veganen und vegetarischen Produkten wie Pflanzenmilch oder Aufstrichen, in Milchspeisen und anderen Lebensmitteln. Die Wirkung des Stoffs auf unseren Organismus ist kaum erforscht. Wir zeigen Dir, wie Du Carrageen erkennen und den Konsum so einschränken kannst.

Was ist Carrageen?

Bei Carrageen handelt sich um eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe langkettiger Kohlenhydrate (Polysaccharide). Sie werden aus den Zellen verschiedener Rotalgenarten gewonnen. Der Stoff wird auch als Karragheen, Karrageen oder Fucelleran bezeichnet. Auf der Inhaltsstoffliste verbirgt sich Carrageen oft auch hinter der Nummer E 407. Im Lebensmittelbereich ist nur eine Mischung bestimmter Carrageene mit sehr großen Molekülen zugelassen.

Carrageen
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Wo wird Carrageen eingesetzt?

Carrageen wird vor allem als Gelier- und Verdickungsmittel in der Herstellung von stabilen Gelen, Mousse und anderen zähen Flüssigkeiten eingesetzt. Es wird oft mit anderen pflanzlichen Verdickungsmitteln kombiniert. Eine Höchstmenge für Carrageen in Lebensmitteln ist nicht definiert. Das heißt, dass die Hersteller so viel davon einsetzen dürfen, wie zur Produktion notwendig ist.

Carrageen steckt oft in diesen Produkten:

  • vegetarische Aufschnitte, Aufstriche, Burger und Co.
  • Pflanzenmilch
  • Trockenmilch z.B. in Cappuccino- oder Trinkschokoladen-Pulver
  • Milchprodukte wie Eis, Joghurt und Dickmilch-Produkte
  • Süßigkeiten
  • Götterspeise, Puddingpulver und andere Soßenpulver
  • Ketchup und Fertigsoßen
  • Wein und Bier (hier wird der Stoff oft als Filtermittel verwendet)

Produkte mit Carrageen:

Warum ist Carrageen umstritten?

Die Wirkung von Carrageen auf den menschlichen Körper ist nach derzeitigem Kenntnisstand umstritten. Es handelt sich zwar um einen Ballaststoff, der vom Körper fast unverändert ausgeschieden wird, dennoch reagieren einige Menschen allergisch darauf. Außerdem kann bei einer hohen Dosis Carrageen die Aufnahme von Mineralstoffen wie zum Beispiel Kalium beeinträchtigt werden.

Tierversuche konnten noch weitere gesundheitsschädliche Wirkungen von Carrageen nachweisen:

Wie Carrageen auf den Menschen wirkt, ist noch wenig erforscht. Laut einer amerikanischen Untersuchung von 2016 habe Carrageen keine nachteiligen Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Kritiker widersprechen dem jedoch und weisen auf den weiteren Forschungsbedarf hin. Generell wird empfohlen, die Carrageen-Aufnahme gering zu halten. In Säuglingsnahrung ist der Stoff generell verboten.

Die meisten Bio-Siegel verzichten darauf

Ein generelles Verbot für Carrageen in Produkten mit dem EU-Biosiegel gibt es nicht. Aufgrund seiner noch kaum erforschten Wirkung auf den menschlichen Körper haben viele der strengeren Bio-Siegel es aber als Zusatzstoff verboten. Dazu zählen unter anderem Alnatura, demeter, Bioland, Ecovin (Wein), Biokreis, Biopark und Naturland.

Wie kannst Du Carrageen erkennen?

Über die CodeCheck-App kannst Du auf einen Blick feststellen, ob ein Produkt Carrageen enthält oder nicht. Mit dem Barcode-Scan in der App wird Dir der Zusatzstoff direkt in orange angezeigt. Das bedeutet, CodeCheck empfiehlt, den Verzehr dieses Stoffs einschzuränken. Zusätzlich kannst Du direkt nach alternativen Produkten ohne Carrageen suchen.

Natürliche Alternativen für Carrageen

Anstelle von Carrageen eignen sich auch folgende natürliche Alternativen als Gelier- und Verdickungsmittel:

  • Pektin
  • Pfeilwurzelstärke
  • Johannisbrotkernmehl
  • Guarkernmehl
  • gemahlene Flohsamenschalen

Generell ist zu empfehlen, statt zu vielen Fertigprodukten lieber auf frische, nicht industriell verarbeitete Lebensmittel zurückzugreifen und sie selbst zuzubereiten.

Arche Guarkernmehl

Natura Pfeilwurzelstärke

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Weiterführende Links:

- Altnatura: Carrageen – warum verzichtet Alnatura auf die Verwendung des Verdickungsmittels?

- CodeCheck: Bewertung und Test von Carrageen