Sinnfluencer

7 grüne Bewegungen auf Instagram

30. Okt. 2019 von

Instagram ist vor allem für schöne Bilder bekannt. Menschen teilen hier Schnappschüsse ihrer Reisen und posieren in knappen Outfits vor hippen Locations. Es gibt aber auch zunehmend Menschen, die die Plattform dafür nutzen, um uns zu einem nachhaltigeren und politischeren Leben zu inspirieren. Mit Demonstrationen, Zero-Waste-Tipps oder ethisch korrekten Produkten machen uns diese Aktivisten und „Sinnfluencer“ vor, dass ein nachhaltiger Lebensstil zwar mit Veränderung, nicht aber mit Verzicht einhergehen muss.

Eine Milliarde Menschen nutzen Instagram im Jahr 2019 weltweit – davon befinden sich über 18 Millionen Nutzer in Deutschland (Stand: 09/2019). Damit handelt es sich bei Instagram derzeit um eines der relevantesten sozialen Netzwerke der Welt.

Klima- und Umweltschutz, das Plastikproblem oder die „Fridays for Future“ Bewegung sind hingegen die mitunter wichtigsten Themen unserer heutigen Zeit. Eigentlich klar, dass Umweltaktivisten oder grüne Influencer, sogenannte „Sinnfluencer“ das Netzwerk mehr und mehr nutzen, um genau solche Themen voranzubringen. Wir stellen hier einige inspirierende, grüne Top-Themen vor, von denen wir mehr sehen wollen: Macht mit!

1. Protest für den Klimaschutz

Die „Fridays for Future“-Bewegung wird immer größer: Während Initiatorin Greta Thunberg selbst in den USA immer mehr Unterstützer findet, gingen am Freitag, den 20.09. weltweit Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene für das Klima auf die Straße. Allein in Deutschland streikten mehr als 1,5 Millionen Menschen. Die Bilder der Proteste und Plakate und Hashtags wie #fridaysforfuture, #climatestrike oder #allefürsklima waren überall auf Instagram zu sehen – sowohl von Aktivisten wie Luisa Neubauer, aber auch von Influencern, die sich sonst eher weniger klima-engagiert zeigen.

2. Produkt-Boykotte

Mehr und mehr Menschen auf Instagram nutzen ihre Reichweite, um zu Boykotten von Produkten aufzurufen, mit deren Produktionsbedingungen und Philosophien sie nicht einverstanden sind. Dieses Jahr hat der Fall der Marke „True Fruits“ für besonders viel Aufruhr gesorgt. Mit Sprüchen wie „Schafft es nur selten über die Grenze“ oder „Noch mehr Flaschen aus dem Ausland“ macht der Smoothie-Hersteller schon länger mit rassistischer oder auch sexistischer Werbung von sich reden. Aktuell rufen Sinnfluencer wie Daria Daria oder die Schauspielerin Charlotte Roche daher offen zum Boykott von „True Fruits“ auf.

3. Clean-Ups: das kollektive Reinemachen

Jede Minute gelangt ein Müllwagen voller Plastik in die Ozeane. Warum auf andere warten, wenn man einfach selbst anfangen kann anzupacken? Unter den Hashtags #beachcleanup oder #cleanup dokumentieren immer mehr Menschen wie z. B. auch die Sinnfluencerin Luisa Dellert ihre Aufräumaktionen. Dabei helfen einzelne oder ganze Gruppen dabei Strände, Parks oder Wälder von Müll zu befreien.

4. Zero Waste

Die Deutschen sind Spitzenreiter, was Verpackungsmüll angeht: 220,5 Kilo pro Kopf und Jahr waren es 2016. Als Gründe nennt das Umweltbundesamt unter anderem aufwendige Verschlüsse, kleinere Portionen für Single-Haushalte und den Online-Versandhandel.

Doch es gibt Menschen, die weniger als ein Marmeladenglas voll Müll im Jahr produzieren. In den USA gilt Lauren Singer als eine der Vorreiterinnen was „Zero Waste“ angeht. Ihren Ted Talk solltest Du Dir auf jeden Fall ansehen, falls Du es noch nicht getan hast.

Hierzulande ist Milena Glimbovski mit ihrem „Original Unverpackt“-Laden eine der großen Vorbilder, wenn es um das Thema Zeo-Waste geht.​

5. Clean Beauty & DIY

Als „clean“ werden Produkte bezeichnet, die aus möglichst wenig Inhaltsstoffen bestehen. Ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“ müssen diese Stoffe zusätzlich eine möglichst natürliche Herkunft haben.

Zertifizierte Naturkosmetik gilt hierbei als höchster Standard. Doch neben zertifizierter Naturkosmetik gibt es immer mehr Marken und Produkte, die sich teilweise aus kostentechnischen Gründen noch keiner Zertifizierung unterziehen können, jedoch trotzdem komplett auf mineralölbasierte Stoffe, Parabene oder Mikroplastik verzichten und daher „clean“ sind. Immer mehr „Sinnfluencer“ stellen uns genau diese Marken vor oder zeigen einfach direkt, wie man Shampoo, Deo & Co. selbst macht. Beim „Do it Yourself“ spart man nämlich auch gleich noch lästigen Verpackungsmüll.

6. Clean Eating​

Nicht nur die Kosmetik, sondern auch die Nahrung soll für immer mehr Menschen „clean“ sein. Hierbei wird auf verarbeitete Lebensmittel, Produkte mit künstlichen Zusätzen und auch tierische Lebensmittel verzichtet. Statt dessen wird so frisch, pflanzlich, zucker- und weizenmehlfrei wie möglich gegessen.

Auf Instagram kann man sich unter Hashtag wie #cleaneating, #cleanrecipes oder #plantbaseddiet jede Menge inspirierende Rezepte abgucken.

7. Ethisch korrekte Kleidung

Jedes Jahr werden mehr als 150 Milliarden Kleidungsstücke produziert. Das heißt, die Materialien müssen auf Feldern oder Fabriken angebaut und produziert, eingefärbt, verarbeitet und verschifft werden. Dieser aufwendige Prozess macht die Textilindustrie zu einer der umwelt- und klimaschädlichsten Industrien der Welt. Tatsächlich ist die Produktion von Kleidung klimaschädlicher als alle internationalen Flüge zusammen.

Höchste Zeit also, dass wir alle unseren Kleiderkonsum überdenken. Es gilt nicht nur viel weniger Kleidung zu kaufen, sondern auch zu Stücken zu greifen, die unter ökologisch und sozial verträglichen Bedingungen produziert wurden, sondern die auch eine hohe Qualität aufweisen und somit länger halten. Das Model Marie Nasemann geht hier seit Jahren mit gutem Beispiel voran und präsentiert kleine und hochwertige Label, fernab der Fast-Fashion-Industrie.