Tag der Sonne

Sommer, Sonne, Schutz: Auf diese UV-Filter solltest Du verzichten

03. Mai 2021 von

Heute ist der Tag der Sonne. Grund genug, dass sich Kosmetikwissenschaftlerin Dr. Julia Mader das Thema Sonnenschutz genauer anschaut. Gingen wir lange davon aus, dass sich lediglich der Lichtschutzfaktor (LSF; englisch: SPF für sun protection factor) im Laufe der Zeit reduziert, so gibt es nun neueste Erkenntnisse zu bestimmten Sonnenschutzfiltern und deren gesundheits- und umweltschädigender Wirkung bei älteren Produkten. Erfahre hier, auf welche Filter Du lieber verzichten solltest.

Chemische und mineralische Sonnenschutzfilter

Chemische/ organische Filter dringen in die oberste Hautschicht ein und wirken dort, indem sie UV-Strahlen in Energie wie Wärme oder Licht umwandeln. Mineralische/anorganische UV-Filter dagegen wirken überwiegend auf der Hautoberfläche. Hier liegen sie wie ein Film und reflektieren die Strahlen. Viele Sonnenschutzprodukte setzen auf eine Kombination aus beiden, um einen umfassenden Schutz zu bieten. Sowohl chemische als auch mineralische UV-Filter haben ihre Vor- und Nachteile.

Einige chemische UV-Filter können Allergien hervorrufen sowie hormonell wirken. Mineralische UV-Filter dagegen erzeugen oft einen weißen, klebrigen Film auf der Haut, weshalb manche Hersteller sie lieber in Form von Nanopartikeln einsetzen. Verwende Produkte ohne Nanopartikel, denn die Auswirkungen dieser Filter in Nanogröße auf Gesundheit und Umwelt sind bisher wenig verstanden.

Die verfügbaren chemischen und mineralischen UV-Filter werden regelmäßig hinsichtlich ihrer Wirkung, aber auch einer potenziellen Schädigung auf den menschlichen Organismus und die Umwelt untersucht. Nun gibt es neue Erkenntnisse zum chemischen UV-Filter Oxybenzon (Benzophenone-3) sowie zu Octocrylen und den schädigenden Auswirkungen auf Haut und Umwelt.

Oxybenzon und Octocrylen gelten als bedenklich für die Gesundheit

Oxybenzon ist ein UV-Filter, der effektiv gegenüber UV-A und UV-B Strahlung schützt. Mittlerweile konnte an Tieren gezeigt werden, dass Benzophenone, wie Oxybenzon, eine östrogenähnliche Wirkung haben und krebserregend sind. Weitere Studien sind notwendig, um diese Effekte beim Menschen auszuschließen.

Oxybenzon konnte zudem eine photoallergene Wirkung bei manchen Menschen nachgewiesen werden: Nach Erstkontakt mit einer Substanz, wie zum Beispiel einem Sonnenschutzprodukt und dem darin enthaltenen UV-Filter Oxybenzon, kommt es zu einer Sensibilisierung. Durch darauffolgendes Sonnenlicht und bei erneuter Verwendung des Sonnenschutzproduktes kommt es zu Hautrötungen und Bläschen. Dies wird im Allgemeinen auch als Sonnenallergie bezeichnet.

Octocrylen ist ebenfalls ein chemischer UV-Filter, der vor allem wirksam gegenüber UV-B Strahlung ist. In aktuellen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Konzentration von Benzophenon in älteren Sonnenschutzprodukten zunimmt. Dadurch entsteht ein potenzielles Gesundheitsrisiko, da Benzophenon im Verdacht steht, auch für Menschen erbgutverändernd, krebserzeugend oder hormonell wirksam zu sein. Zudem können diese Filter Hautausschläge, Entzündungen und Irritationen hervorrufen. Diese Studienergebnisse sind besorgniserregend. Verzichte deshalb zur Sicherheit auf Sonnenschutzprodukte mit diesen Filtern und benutze die Tuben vom letzten Jahr nicht mehr.

Oxybenzone und Octocrylen schädigen Pflanzen und Meere

Oxybenzon wirkt nicht nur photoallergen, sondern schädigt auch die Umwelt. Dieser UV-Filter ist nämlich nicht wasserlöslich. Er senkt sich auf den Meeresgrund sowie die Korallen ab. Eine Studie von 2017 konnte nachweisen, dass Oxybenzone einen Anteil am Korallensterben und Ausbleichen dieser haben können. Auch für Octocrylen gibt es Hinweiseauf eine korallenschädigende Wirkung.

Fazit

Wenn Du Dich vor der Sonne schützen und gleichzeitig sicher sein möchtest, dass Du Deiner Gesundheit sowie der Umwelt nicht schadest, dann setze auf Sonnenschutzprodukte mit geprüften organischen und anorganischen UV-Filtern, die als bedenkenlos gelten. Sonnenschutz ohne gesundheitsschädigende Nebenwirkungen oder Belastungen für die Umwelt ist möglich.

Weiterführende Links:

Dermatologische und umwelttoxikologische Auswirkungen des Sonnenschutzmittelinhaltsstoffes Oxybenzone/Benzophenon-3

Auswirkungen des an Mikroplastik adsorbierten UV-Filters Oxybenzon in der Muschel Scrobicularia plana

Benzophenon akkumuliert sich im Laufe der Zeit durch den Abbau von Octocrylen in kommerziellen Sonnenschutzmitteln

Studie UV-Filter und Korallen

CodeCheck: Sonnenschutz

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