Ein Plädoyer fürs Barfußlaufen
Unsere Füße leisten erstaunliches. Sie tragen unser gesamtes Körpergewicht durchschnittlich 160.000 Kilometer und über 200 Millionen Schritte weit. Dabei sind sie täglich unglaublichen Belastungen ausgesetzt. Mit regelmäßigem Barfußlaufen kann man nicht nur die eigene Fußgesundheit stärken, auch Rückenschmerzen wird vorgebeugt und laut neuesten Studien sogar Stress reduziert.
Der größte Feind gesunder Füße sind unpassende oder unbequeme Schuhe. Sie sind häufig Verursacher fieser Fehlstellungen, Schmerzen und Lauf-Verletzungen. Durch das Tragen von festen Schuhen bildet sich nicht nur die Fußmuskulatur zurück, auch die Wahrnehmung der Sinneszellen in den Fußsohlen verkümmert, da der Fuß nicht in der Lage ist, sich an unebene und natürliche Untergründe anzupassen.
Schlechtes Schuhwerk kann zudem Hühneraugen und Hornhaut verursachen; Fehlhaltungen und Überlastungen verformen die Knochen im Laufe der Jahre von der Fußwurzel bis zu den Zehen. So bilden sich Hammerzehen oder ein sogenannter Hallux valgus (ein Schiefstand der großen Zehe). Durch regelmäßiges Barfußlaufen kann man das verhindern und sogar Rückenschmerzen und schmerzhaften Fußverformungen vorbeugen.
Training für die Fußmuskulatur
Barfuß über Stock und Stein zu laufen, ist sicherlich anfangs nicht ganz so angenehmen. Aber mit der Zeit trainieren wir damit auf einfache Weise unsere Fußmuskulatur. Über 30 Muskeln werden so aktiviert, in festem Schuhwerk hingegen sind es nur drei. In der Natur müssen sich unsere Füße immer wieder an neue Untergründe anpassen, die mit vielen Unebenheiten gespickt sind. Die Zehen krallen sich zusammen, die Fußmuskulatur dehnt sich aus oder zieht sich zusammen um die Balance halten zu können.
Durch die differenzierte Belastung werden unsere Füße kräftiger und leistungsfähiger. Auch Fehlstellungen können so verhindert werden, bereits entwickelte Fehlstellungen werden zwar nicht komplett behoben, eine starke Muskulatur schwächt sie jedoch etwas ab und entlastet gleichzeitig den Fuß.
Balsam für den Rücken
Beim Barfußlaufen nimmt unser Körper eine natürliche Position ein, Haltung und Gang können aber noch weiter optimiert werden, indem man die Füße langsam abrollt.
Die meisten von uns rollen über die Ferse ab, gesünder hingegen ist der Mittelfußgang, da so Gelenke und Bänder entlastet werden. Durch das Barfußlaufen können wir die natürliche Abrollfunktion trainieren, und damit Haltungsschäden und Rückenschmerzen vorbeugen.
Kostenlose Fußreflexzonenmassage
Über 70.000 Nervenenden laufen zudem in unseren Füßen zusammen, Barfußlaufen kommt so einer Art Massage gleich, die ganzheitlich entspannend und wohltuend wirkt.
Eine regelmäßige Stimulation aktiviert außerdem die Fußreflexzonen, die mit anderen Körperbereichen in Verbindung stehen, somit profitieren auch andere Organe vom Barfußlaufen. Gleichzeitig wird die Blutzirkulation angeregt, das natürlichste Mittel gegen kalte Füße.
Keine Schuhe gleich weniger Stress?
In einer neuen Studie des „California Institute for Human Science“ heißt es sogar, dass 30 bis 40 Minuten tägliches Barfußlaufen nicht nur positive Effekte auf die Gesundheit der Füße hat, sondern auch auf das generelle Wohlbefinden.
Menschen, die regelmäßig ohne Schuhe laufen, sind weniger gestresst und haben seltener Schmerzen. Also worauf warten wir noch?