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Braune Haut durch Carotinoide?

16. März 2015 von

Der Frühling ist da und damit auch das Bedürfnis nach einem dunkleren Teint. Wer das Solarium vermeiden will, dem helfen vielleicht Carotinoide. Doch was ist das und was bewirken sie?

Was sind Carotinoide?

Carotinoide sind eine Gruppe von natürlichen Farbstoffen, die sich in zahlreichen Gemüsesorten verstecken, unter anderen in der Karotte. Sie verdankt dem Beta-Carotin ihre orange Farbe. Carotinoide sind außerdem gut für die Gesundheit: Unser Körper verarbeitet das Beta-Carotin zu Vitamin A. Dieses Vitamin ist wichtig für den Aufbau von Schleimhäuten, Hautzellen und den Sehvorgang.

Sie wirken als Antioxidantien, welche schädliche freie Radikale entfernen. Freie Radikale sind Teile von Molekülen, welche durch eine Kettenreaktion funktionelle Moleküle verschwinden und unerwünschte Moleküle entstehen lassen, was widerum zu degenerativen Erkrankungen und Krebs führen kann.

Veränderung der Hautfarbe

Bei einem überäßigen Konsum von Carotinoiden, lagert der Körper diese als Vorrat ein. „Es kann zu sichtbaren orangebraunen Farbnuancen kommen“, erklärt der Hautarzt Dr. Wolfgang Klee aus Mainz. Das Pigment bietet zudem einen gewissen Sonnenschutz: Die durch Carotinoide gefärbte Haut erreicht also einen Lichtschutzfaktor von zwei bis drei - doch das kann die Sonnencreme bei weiten nicht ersetzen, so Klee. Aber reicht Carotinoide aus der Nahrung aus, um ein sichtbares Ergebnis auszumachen? Nein, es müssten täglich ein Kilogramm Karotten gegessen werden, aber wer will das schon? Außerdem wird die Carotinoide zerstört, wenn das Gemüse gekocht wird.

Carotinoid-Kapseln und Bräunungscremes

Auch die Kosmetikindustrie ist auf den nützlichen Farbstoff aufmerksam geworden. Sie bietet Bräunungskapseln an, in denen Carotinoide hochdosiert vorkommen. Doch wie nützlich sind die Kapseln?

Es sei auf jeden Fall eine bessere Alternative als der Solariumbesuch, meint Klee. Allerdings ist die Forschung noch nicht auf dem neusten Stand hinsichtlich der Auswirkungen der Kapseln. Erste Studien haben jedoch gezeigt, dass das Lungenkrebsrisiko bei Rauchern, die Carotinoid Kapseln konsumieren, anstieg. Bei Nicht-Rauchern wurde dieser Effekt nicht beobachtet.

Da die Gesundheitsrisiken noch nicht klar sind, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die Höchstemenge für Carotinoide auf zwei Miligramm pro Tag zu beschränken. Als Alternative kann zu Selbstbräunungscremes gegriffen werden, die Carotinoide enthalen. Sie wirken aber lediglich als Farbstoff, der sich auf die Haut legt, und keine dauerhafte Bräune garantiert.