Haushalt

Zerstört die Mikrowelle die Vitamine im Essen?

11. Mai 2016 von

Eine weit verbreitete Annahme: Durch Mikrowellen werden die gesunden Bestandteile der Lebensmittel verändert, ja sogar zerstört. Stimmt’s?

Zerstörung der Vitamine!?

Viele Wissenschaftler haben sich schon ausführlichst mit dieser Theorie beschäftigt, unter ihnen die Biologin Sarah Drießen, die am Forschungszentrum für Elektro-Magnetische Umweltverträglichkeit der Uniklinik Aachen arbeitet. Sie bestätigt gegenüber SPIEGEL Online, dass es für die Vitamine in Lebensmitteln keinen Unterschied macht, wie sie erhitzt werden.

Fest steht zwar, dass sie bei ausreichender Hitze zerstört werden, doch das kann ebensogut im Topf auf dem Herd passieren. Hier bietet das Erwärmen in der Mikrowelle sogar noch einen Vorteil, denn dabei wird deutlich weniger Wasser benötigt. Wird ein Gemüse in einem Topf mit Wasser gegart, so lösen sich die Vitamine und werden zu großen Teilen mit dem Kochwasser entsorgt. Das kann in der Mikrowelle nicht passieren.

Gefahr droht eher dadurch, dass die Nahrung trotz des Drehtellers nicht ganz gleichmäßig erhitzt wird. So können „Kältenester“ entstehen, in denen möglicherweise enthaltene Bakterien nicht abgetötet werden. Deshalb sollte man bei Babynahrung oder Lebensmitteln wie Eiern, Fleisch etc. besonders gut darauf achten, dass es am Ende überall gleich warm ist – oder in diesem Fall doch lieber den Herd nutzen.

Wie funktioniert die Mikrowelle eigentlich?

Wenn die Strahlung der Mikrowelle auf Wassermoleküle stoßen, versetzen sie diese in Schwingungen. Dadurch entsteht Reibung, durch die Reibung entsteht Wärme. Die Erklärung dafür, warum sich zum Beispiel Milch oder Tees in der Mikrowelle sehr schnell erhitzen lassen, weniger wasserhaltige Lebensmittel wie Kartoffeln aber etwas länger brauchen.

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