Tierversuche & Stoffe tierischen Ursprungs

Wie viel Tier steckt in deiner Kosmetik?

01. Sept. 2015 von

Tierversuche und tierische Rohstoffe sind für Kosmetikhersteller billig und leicht zu bekommen. Trotzdem sollten sie nicht als Schönmacher für uns herhalten. Wir zeigen Alternativen auf.

Zutaten: Hühnerbeine, Hörner und Hufe, Hahnenkämme, Kuhmist, Käfer, Fischschuppen und Tierplazentas. Klingt wie die Inhaltsliste für Katzenfutter, oder? Die Realität sieht leider anders aus, denn all diese tierischen Produkte sind häufig verwendete Bestandteile in Kosmetikprodukten, die täglich zu Millionen verwendet werden.

Schon ein etwas dicker Hund, oder? Wir möchten erklären, wie die tierischen Erzeugnisse in unsere Lieblingsprodukte gelangen.

Nachfrage bestimmt das Angebot

Das ist auch bei der Kosmetik nicht anders. Die ständig steigende Nachfrage nach Haarsprays, Verjüngungskuren und kussechten Lippenstiften kreiert ein Problem für die Hersteller, das sie lösen müssen. Wie bekommen sie möglichst günstig an möglichst viele Rohstoffe?

Natürlich gibt es pflanzliche Alternativen zu all den oben genannten Tier-Erzeugnissen, aber die sind viel teurer. Die momentane Gesetzeslage erlaubt es den Herstellern, die Herkunft der Rohstoffe für Ihre Produkte zu vertuschen, nichts muss deklariert werden. Was wirklich auf der Packung steht, dient lediglich dem guten Gewissen des Konsumenten.

Dieser Fakt sollte allen Tierliebhabern bewusst sein, wenn sie „günstige“ Produkte von multinationalen Konzernen kaufen. Wir legen jedem bewussten Konsumenten ans Herz: Label mit der Codecheck-App checken und möglichst viel Recherche zu den Produktionshintergründe betreiben.

Auf was soll ich beim Kauf von Kosmetik achten?

Die meisten Kosmetikhersteller, die Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs verwenden, machen auch Tierversuche. Leider ist es in einigen Regionen der Erde immer noch legal, das zu tun. Neue Freihandelsabkommen verstärken übrigens die Gefahr, dass tierversuch-getestete Produkte auch wieder zu uns kommen.

Einige sehr häufig verwendete Inhaltsstoffe stellen wir gleich hier vor:

Keratin in Shampoo: Hat stärkende Eigenschaften, kommt meistens von gemahlenen Hufen oder Hörnern.

Kollagen in Gesichtscremes: Eine fettende Substanz, mit der häufig geworben wird, sie lasse einem jünger aussehen.

Fischöl und gemahlene Käfer in Lippenstift: Fischöl gibt dem Lippenstift die geschmeidige Konsistenz, während die Käfer für die schöne Farbe sorgen.

Fischschuppen in Glanzprodukten: Wer möchte keine sommerlich-schimmernde Bräune auf der Haut haben? Doch die hat ihren Preis, Fischschuppen werden zu Hauf gebraucht.

Kuhmist als Vanille-Derivat: Hat nach gewissen chemischen Vorgängen ähnliche Duft-Eigenschaften wie Vanille. Du magst Produkte mit Vanille-Imitat? Jetzt vielleicht nicht mehr.

Tierplazentas in Seren: Sind reich in Vitaminen und Mineralien. Man verwendet diese gerne als gründliche Freuchtigkeitsspender.

Dieser englische Link beschreibt sehr genau, welche weiteren Tiere und Tierprodukte sich hinter kryptischen Namen und Nummern versteckt.

Welche Marken unterstützen den Tierschutz?

Zum Glück gibt es auch Kosmetikriesen, die sich dem Tierschutz annehmen. Ein Grund für diesen ethischen Zug ist bestimmt auch, dass sich die Öffentlichkeit mehr und mehr bewusst macht, wie schrecklich Tierversuche und tierische „Nebenprodukte“ in Kosmetik sind.

Diese umfangreiche Liste von überzeugten Veganern und dieser Link von Peta zeigen, welche Hersteller vegane Kosmetik herstellen. Die Liste zeigt auch, welche Schönmacher ohne Tierversuche gemacht werden.

Sind deine Lieblingsprodukte dabei? Übrigens sind die Produkte von Nivea, L’Oreal, Syoss und Co. nicht dabei.